Bundesliga

20 Millionen Euro von Nike?

Dortmund: Verhandlungen über neuen Ausrüstervertrag

20 Millionen Euro von Nike?

Zwischen Borussia Dortmund und Nike bahnt sich ein gigantischer Deal an: Der Bundesligist verhandelt mit dem amerikanischen Sportartikel-Hersteller über einen neuen Ausrüster-Vertrag. Er soll über mindestens vier Jahre laufen, vom 1. Juli 2003 an in Kraft treten, pro Saison mit einem Sockelbetrag von rund fünf Millionen Euro dotiert sein und leistungsabhängige Zuschläge vorsehen. Damit würden bis 2007 (oder darüber hinaus) mehr als 20 Millionen Euro in die Kasse des noch amtierenden Deutschen Meisters fließen.

Erst vor drei Jahren hatte der BVB die Zusammenarbeit mit Nike beendet und mit "goool.de" eine eigene Ausrüsterfirma ins Leben gerufen. "goool.de" verzeichnete in der Saison 2001/2002 einen Umsatz von 4,9 Millionen Euro (Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr: 81,5 Prozent) und warf einen Gewinn von 110 600 Euro ab. "Ein Abschluss mit einem anderen Ausrüster würde uns nicht daran hindern, unsere Produktlinie in den Bereichen Sportswear und Teamsport weiterzuführen", verriet Manager Michael Meier, "bei einem Ausstatterwechsel müsste klar sein, dass unsere Firma nicht darunter leidet." Soll heißen: "goool.de" wird weiter bestehen, und hat sogar, wie Meier bestätigte, "eine Anfrage aus der Fußball-Bundesliga vorliegen."

Bisher stattet Nike in Deutschlands Eliteklasse Hertha BSC (Vertrag bis 2009 mit 3,5 Millionen Euro Fixum, die im Erfolgsfall bis auf fünf Millionen anwachsen) und den 1. FC Kaiserslautern (nur noch bis Saisonende, eine Million Euro jährlich) aus. Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 2006 sucht der in Mörfelden/Walldorf ansässige Konzern nun nach einem echten Aushängeschild - und außer dem FC Bayern München (adidas) bleiben da nur die Dortmunder. Sie hatten die Kooperation mit Nike bereits vor einem Jahr mit einem Schuh- und Ballvertrag reaktiviert. Tomas Rosicky, Christian Wörns, Lars Ricken oder Christoph Metzelder unterhalten per Privatkontrakt ohnehin enge Verbindungen zum weltweit größten Sportartikel-Produzenten.

Neben Nike hatte sich zuletzt auch "Puma" um einen Einstieg bei der Borussia bemüht und in der Spitze angeblich sogar 7,5 Millionen Euro jährlich geboten. Die längerfristige Offerte von Nike könnte nun den Ausschlag gegeben haben - auch wenn alle Seiten Wert auf die Feststellung legen, dass die Vereinbarung "noch nicht unter Dach und Fach" sei. Geklärt werden muss noch das zukünftige Schuhwerk von Stars wie Torsten Frings oder Sebastian Kehl: Sie stehen bei adidas unter Vertrag.