Nach kicker-Informationen macht Schalke das Rennen um den Spielmacher. Einziges Problem: Der Weg für Misimovic wird erst frei, wenn sich Wolfsburg und Juventus Turin über einen Transfer von Diego einig geworden sind. Das kann schnell gehen oder bleibt eine Hängepartie. Klar ist: Der VfL entlässt Misimovic erst aus dem Vertrag (bis 2013), wenn der Diego-Poker ein positives Ende gefunden hat.
Mit Misimovic würde Magath ein weiterer Coup nach der Raul-Verpflichtung glücken. Der Bosnier wäre die Idealbesetzung auf der Spielmacherposition. Er kommt aus der Bundesliga, besitzt internationale Erfahrung, kennt Magaths Fußball-Vorstellungen aus der Zeit in Wolfsburg, und er ist gemessen an den international üblichen Preisen für Spieler seiner Kategorie erschwinglich. Eine Ablösesumme von acht Millionen Euro steht für den Nationalspieler im Raum. Mit Misimovic könnte der Trainer auch sein System auf die von ihm bevorzugte Mittelfeldraute umstellen.
Bundesliga - 1. Spieltag
Trainersteckbrief McClaren
Trainersteckbrief Magath
Spielersteckbrief Misimovic
Spielersteckbrief Diego
VfL Wolfsburg - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.09.1945
Vereinsfarben
Grün-Weiß
FC Schalke 04 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
04.05.1904
Vereinsfarben
Blau-Weiß
Schalkes Interesse ist seit langem bekannt. Zuletzt aber deutete vieles darauf hin, dass sich Misimovic Richtung Ausland verändern möchte, wenn ihm Diego vor die Nase gesetzt wird. Als heiße Kandidaten galten Florenz, Galatasaray Istanbul und Atletico Madrid. Jetzt die Wende. Magath soll seinem Wunsch-Regisseur in den vergangenen Tagen einen Wechsel zu Schalke schmackhaft gemacht haben. An der gegenseitigen Wertschätzung ließen Magath und Misimovic, die 2009 die Deutsche Meisterschaft nach Wolfsburg holten, ohnehin nie Zweifel aufkommen. Falls Misimovics Transfer (durch Diego) platzen sollte, steht offenbar Rumäniens Nationalspieler Ciprian Deac (24, CFR Cluj) auf der Liste.
Der Misimovic-Coup würde auch für das Umfeld Signalwirkung besitzen. Die Absetzung des langjährigen und populären Fan-Beauftragten Rolf Rojek hat zwar heftige Diskussionen ausgelöst und in Aalen beim Pokalspiel für einen Transparent-Protest ("Unser Verein ist keine Diktatur") gesorgt. Von einem tiefen Riss zwischen Basis und Magath ist aber nichts zu spüren. Die Stimmung am Trainingsplatz gegenüber Trainern und Spielern ist weiterhin freundlich und entspannt, weshalb auch Magath sagt: "Es sind nicht d i e Fans, es ist eine Gruppe von Fans." Er selbst habe "nicht das Gefühl, dass es zwischen mir und den Schalke-Anhängern nicht mehr stimmt" und betont: "Ich arbeite bei Schalke auch für die Fans. Und das werde ich in Zukunft auch immer tun." Was die Anhänger freuen wird, obwohl noch nicht offiziell: Manuel Neuer wird Kapitän.
Jan Lustig
