Bundesliga

Boris Zivkovic in der Zwickmühle

Leverkusen: Calmund will David Jarolim

Boris Zivkovic in der Zwickmühle

Als immer klarer wurde, dass Boris Zivkovic Leverkusens reduziertes Angebot nicht akzeptieren würde, reagierte der Verein: Mit Teddy Lucic wurde nach Ingo Hertzsch ein zweiter Abwehrspieler verpflichtet. Als Boris Zivkovic dann seine Meinung änderte, da steckten Verein und Spieler plötzlich in der Zwickmühle. "Mein Herz hängt an Bayer", sagt er, seit sechs Jahren im Klub, damals "U21"-Nationalspieler Kroatiens, heute Kapitän der Auswahl. Er sagt zwar auch: "Wir werden reden und dann sehen, was dabei herauskommt." Doch die Blickrichtung ist klar: Zivkovic will bleiben.

Reiner Calmund würde ihn auch gerne halten. Weil er zuverlässig ist, routiniert, selten verletzt, vielseitig einsetzbar. "Doch", sagt er, "irgendwo müssen wir anfangen zu sparen." Er würde es lieber an anderer Stelle tun: "Mir fallen auf Anhieb zwei Spieler ein, die ich lieber los wäre als Boris. Aber die haben Vertrag." Am Wochenende soll die Personalie geklärt werden.

Ebenso geklärt werden soll in Kürze die Zukunft von David Jarolim. Dem Vernehmen nach schwebt Bayer vor, ihn im Tausch mit Schoof und Preuß plus 700.000 Euro zu verpflichten. Aber: Macht das Sinn? Jarolim spielt im zentralen Mittelfeld. Wie Bastürk, wie Simak das will, wie Schneider das fordert. Keinen von denen wird man Gewinn bringend verkaufen können. Was soll da Jarolim als vierter Mann? In diesem Sinne nochmal zurück zu Zivkovic: Bliebe er, wäre er nach Nowotny (noch verletzt), Lucio (noch da), Juan, Hertzsch, Lucic und Callsen-Bracker der siebte Manndecker im Kader. Sparpolitik?

Frank Lußem