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Die Karriere des Nationalspielers in Bildern
Leon Goretzka wird im Sommer ablösefrei vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München wechseln. Was zeichnet den einst als "Jahrhunderttalent" bezeichneten Ruhrpott-Jungen aus? Und wo liegt sein Manko? Die Karriere des Nationalspielers in Bildern... imago
Viel mehr Bochum als Goretzka geht nicht. Er ist dort geboren, seit der F-Jugend spielte er für den VfL, bei dem er noch heute eine Dauerkarte besitzt. Am 4. August 2012 gab er gegen Dynamo Dresden (2:1) sein Zweitligadebüt. Goretzka traf zum 1:1. imago
Goretzka startete durch, überzeugte auch in den Juniorenteams des DFB. Der 1,89 Meter große Leadertyp bestach vor allem mit seiner Vielseitigkeit. Bochums damaliger Trainer Peter Neururer bezeichnete ihn als "Jahrhunderttalent. Ich habe noch nie einen 18-Jährigen gesehen, der auch nur annähernd sein Potenzial besitzt." imago
So ziemlich alle großen Vereine wollten Goretzka, dem Vernehmen nach auch der FC Bayern. Doch der heimatverbundene, damals 18-Jährige entschied sich für das nah gelegene Gelsenkirchen, auch weil er nebenbei noch das Abitur zu Ende bringen wollte. Beim ersten Pflichtspiel am 5. August 2013 in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen Nöttingen wurde er kurz vor Spielende eingewechselt und traf zum 2:0-Endstand. imago
Sein erstes Bundesligator erzielte er am 19. Oktober 2013 beim 3:2-Sieg in Braunschweig. Es lief wie am Schnürchen für Goretzka, der auch in der Mannschaft gut ankam. Zum Ende der Saison war er Stammspieler. Was sollte ihn jetzt noch aufhalten? imago
Die Antwort: Verletzungen. Die gelten als Goretzkas einziges Manko. In der Vorbereitung auf die Saison 2014/15 erlitt er einen Muskelbündelriss, es kam zu Rückschlägen in der Reha. Erst am 24. Spieltag feierte er sein Comeback - eine Saison zum Vergessen. Auch diverse Schulterverletzungen setzten ihn einige Male matt. imago
Doch Goretzka ist hart im Nehmen - kein Wunder bei drei Schwestern im Familienhaus. Beim Europa-League-Halbfinale gegen Ajax Amsterdam (er traf zum 1:0) kehrte er mit ausgerenktem Kiefer und schweren Kopfschmerzen zurück auf den Platz, ehe er doch kapitulieren musste. "Erst im Krankenhaus habe ich erfahren, dass es doch nicht gereicht hat. Das war das, was mir an diesem Abend am meisten wehgetan hat." imago
Wäre Schalke sonst weitergekommen? Und hätte die DFB-Olympia-Auswahl 2016 den Titel geholt, wenn sich der Kapitän nicht gleich im ersten Spiel mal wieder an der Schulter verletzt hätte? Bei der Übergabe der Silbermedaille präsentierte Teamkollege Max Meyer ein Goretzka-Trikot, die beiden sind übrigens sehr gut befreundet. imago
Inzwischen ist Goretzka fester Bestandteil der A-Mannschaft. Eine seiner Schwächen aus der Vergangenheit hat er auch abgestellt: Chancenverwertung. Im Halbfinale des Confed-Cups (4:1 gegen Mexiko) erzielte Goretzka in der 6. und der 8. Minute die schnellsten beiden Treffer durch einen Spieler in der DFB-Historie. imago
Ein besonderes Stück Abschlussstärke: sein unfassbarer Geniestreich gegen Aserbaidschan. Goretzkas spektakulärer Hackenaufsetzer landete im Torwinkel - das Tor des Monats im Oktober 2017. Vielleicht sogar das Tor des Jahres? imago
Was macht diesen Leon Goretzka eigentlich so stark? Dass er einfach alles kann! Er ist technisch versiert, trickreich, zweikampf- und kopfballstark, beidfüßig, weiß ein Spiel zu steuern und zu verlagern. Bei Schalke schießt er inzwischen auch die Freistöße, wie hier erfolgreich gegen Leverkusen. imago
Doch erst seit dieser Saison läuft es unter dem neuen Coach Domenico Tedesco wieder richtig rund bei Schalke, obwohl Goretzka mal wieder Verletzungssorgen plagen. Letztlich kommt der Höhenflug zu spät: Der Vize-Kapitän wird seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern und zum FC Bayern München wechseln. imago
Für Schalke ein herber Verlust, für den FC Bayern eine echte Verstärkung. Kaum einer kann sich vorstellen, dass Goretzka sich beim Rekordmeister nicht durchsetzen wird. Für den Nationalspieler wird im Sommer ein neues Kapitel beginnen - zumal er erstmals den geliebten Ruhrpott hinter sich lässt. imago