Stuttgarts Coach Markus Weinzierl nahm seine einzige Startelf-Änderung zur 1:3-Niederlage in Dortmund im Sturmzentrum vor: Gomez durfte wieder von Beginn an ran und verdrängte Gonzalez auf die Bank.
Auch Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann wechselte im Vergleich zum 2:1 gegen Nürnberg auf nur einer Position: Demirbay kehrte nach überstandener Verletzung zurück und ersetzte Amiri (Bank).
Hoffenheim überlegen - aber auch im Alu-Glück
Das erste Ausrufezeichen der Partie setzten die Gastgeber: Nach einem Steilpass des von Hoffenheim ausgeliehenen Zuber brach Esswein links durch, scheiterte aus etwas spitzem Winkel aber an einer hervorragenden Fußabwehr Baumanns (4.). Hoffenheim brauchte rund eine Viertelstunde, um sich gegen forsche Stuttgarter zu akklimatisieren, kam dann aber gleich zu einem Chancen-Dreierpack: Joelinton (14.) und Demirbay (16.) fanden ihren Meister in Zieler, Kramaric kam zwar am Stuttgarter Schlussmann, nicht aber am auf der Linie postierten Kempf vorbei (17.).
Hoffenheim erarbeitete sich nun zunehmend ein Übergewicht im Mittelfeld, das in weiteren Möglichkeiten für Kramaric (27., 35.) und Demirbay (29.) resultierte. Der VfB kam zwar immer wieder zu in Ansätzen gefährlichen Kontern, spielte diese zumeist aber nicht präzise genug zu Ende. Aus der einzigen Ausnahme wurde dann aber die bis dato größte Möglichkeit des ersten Durchgangs: Nach Flanke von Insua traf Beck mit seiner Direktabnahme nur den Innenpfosten (36.).
Kramaric sorgt für die Pausenführung
So aber schlug Hoffenheim noch vor dem Seitenwechsel zu: Mit zwei schnellen Pässen brachten Joelinton und Demirbay den Ball in den Strafraum zu Belfodil, der sich gegen Insua durchsetzte und die Kugel dann mit etwas Glück in den Lauf von Kramaric stocherte. Der Kroate schoss aus rund sieben Metern flach zur Hoffenheimer Pausenführung ein (42.). Mit seinem 46. Bundesligatreffer für die TSG stellte Kramaric den Vereinsrekord von Sejad Salihovic ein.
Bundesliga, 26. Spieltag
Zuber bestraft Hoffenheimer Nachlässigkeit vor dem Tor
Unmittelbar nach Wiederbeginn hätten die Kraichgauer beinahe erhöht, Kaderabek köpfte nach einer Demirbay-Ecke freistehend aber nur an den Pfosten (48.). Auch ohne das 2:0 im Rücken blieb Hoffenheim jedoch tonangebend, Demirbay verpasste nach herrlichem Hackentrick von Kramaric das beruhigende zweite Tor (64.). Der VfB war bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht in Erscheinung getreten, kam mit seinem ersten ernstzunehmenden Angriff nach dem Seitenwechsel aber prompt zum schmeichelhaften Ausgleich: Becks flache Hereingabe wurde vom eingewechselten Gonzalez fein durchgelassen und landete ausgerechnet beim aus Hoffenheim geliehenen Zuber, der flach zum 1:1 traf (66.).
An der Gemengelage auf dem Platz änderte das wenig: Hoffenheim machte unbeirrt weiter Druck und hätte durch Kaderabek beinahe die direkte Antwort gegeben, der Tscheche scheiterte am herausstürzenden Zieler (67.). Der VfB verteidigte das eigene Gehäuse nun allerdings deutlich stabiler als noch im ersten Durchgang und ließ kaum noch gefährliche Aktionen der Kraichgauer zu, bei den wenigen Kontern fehlte es jedoch häufig an der nötigen Präzision. Die beste Möglichkeit zum Siegtreffer hatten dennoch die Schwaben: Ascacibar brachte den Ball aus spitzem Winkel aber nicht mehr aufs Tor (90.+3) - es blieb beim Unentschieden.
Stuttgart gastiert am Sonntag (18 Uhr), nach der Länderspielpause, in Frankfurt. Hoffenheim empfängt bereits am Freitag (20.30 Uhr) Leverkusen.