Herthas Coach Pal Dardai musste im Vergleich zum 0:1 beim FC Bayern auf Rekik (Rot-Sperre) verzichten und brachte dafür Torunarigha, der nach Achillessehnenproblemen rechtzeitig grünes Licht bekommen hatte.
Ebenfalls nur einmal wechselte Mainz' Trainer Sandro Schwarz. Boetius hatte beim 3:0 gegen Schalke seine fünfte Gelbe gesehen und fehlte damit gesperrt. Für ihn kehrte jedoch der wiedergenesene Quaison auf die Zehn zurück.
Das Duell Zehnter gegen Elfter war nicht unbedingt hochklassig. Zwar zeigten sich beide Mannschaften durchaus bemüht, allerdings dominierte hüben wie drüben das Sicherheitsdenken. Die Hertha investierte etwas mehr, hatte mehr Spielanteile und nach Duda-Ecke durch Torunarigha die erste nennenswerte Chance der Partie (8.). Etwas später zogen die Mainzer nach: Ujah köpfte knapp vorbei (14.).
Fehlender Spielwitz, kaum Torchancen
Bundesliga, 24. Spieltag
Hertha hatte nach knapp 20 Minuten 65 Prozent Ballbesitz und 57 Prozent gewonnene Zweikämpfe, Durchschlagskraft entwickelte sie allerdings nicht. Der "Alten Dame" fehlte das Überraschungsmoment, sodass die Mainzer Defensive nicht wirklich gefordert war. Allgemein fehlte es der Partie an Spielwitz.
Die Berliner spielten viel quer, wollten das Spiel auch breitmachen, nur war spätestens im finalen Drittel Schluss - zu wenig Bewegung, zu viele Unsauberkeiten in der Ballverarbeitung und darüber hinaus: zu aufmerksame Gegenspieler. Weil die Mainzer kaum Anstalten nach vorne machten und kaum einmal den gegnerischen Sechzehner betraten, plätscherte die Begegnung lange Zeit weitgehend ereignislos vor sich hin.
Nach 34 Minuten gab es zur Abwechslung mal einen Aufreger, als Aaron mal durchstartete und aus vollem Lauf von links nach innen zu Onisiwo flankte. Der Österreicher köpfte daraufhin aus sechs Metern an die Latte. Eine Führung der Mainzer wäre ob der kaum vorhandenen Angriffsbemühungen der Gäste schmeichelhaft gewesen. Weil aber auch die Berliner zu statisch und uninspiriert agierten, ging es unter dem Strich mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.
Pechvogel Stark - Berlins starke Antwort
Torschützen unter sich: Niklas Stark und Marko Grujic (#15). imago
Mainz konnte mit dem Punkt sicher besser leben als die "Alte Dame", die mit Blick auf ihre Europapokal-Ambitionen unbedingt einen Dreier brauchte. Dann ging auch noch der Start in Durchgang zwei so richtig in die Hose: Starks zu kurze Abwehr landete bei Öztunali, der aus 16 Metern etwas Platz hatte und umgehend abzog. Stark hielt noch seinen Schädel in die Schussbahn und bugsierte das Leder zu seinem Leidwesen ins eigene Netz - Traumstart für die Mainzer (46.).
Die Berliner Antwort ließ sich nicht lange auf sich warten und kam mit Wucht: Lazaros strammen Diagonalschuss (49.) wehrte FSV-Keeper Müller noch ebenso ab wie Leckies Kopfball bei der anschließenden Ecke, gegen Grujics Abstauber war der Schlussmann jedoch völlig machtlos - 1:1 (50.).
Selke muss raus - Zweimal Alu-Pech in der Schlussphase
Und es kam noch dicker für die Gäste, die nach einer Stunde auf einmal in Rückstand waren: Lazaro vernaschte auf rechts Aaron und hatte anschließend das Auge für Stark, der sich bedankte, aus fünf Metern das 2:1 erzielte und so sein Eigentor wiedergutmachte (60.). Pech hatte jedoch Selke, der sich offenbar an der Hüfte verletzte und nach 67 Minuten ausgewechselt werden musste - Ibisevic kam.
Sportlich hatte das keine Auswirkungen, die Hertha war leicht am Drücker und hatte Pech, als Duda aus 19 Metern nur den rechten Pfosten traf (69.). Danach meldeten sich die Gäste jedoch durchaus lautstark zurück: Ujah köpfte nach Aaron-Flanke ans rechte Toreck (75.) und Quaison verfehlte das Tor nur knapp (76.). Die Schlussphase blieb interessant, vor allem, weil die Mainzer nicht aufsteckten und auf den Ausgleich drängten. Die Hertha gab sich hinten allerdings keine Blöße und brachte den so heiß ersehnten Heimsieg letztlich doch noch unter Dach und Fach.
Hertha ist am Samstag (15.30 Uhr) zu Gast in Freiburg. Mainz empfängt zur gleichen Zeit die Mönchengladbacher Borussia.