Werder-Coach Florian Kohfeldt stellte seine Startelf nach der 0:2-Auswärtsniederlage beim VfB Stuttgart auf gleich fünf Positionen um. Auf Bargfrede, Kainz (jeweils 5. Gelbe) und Moisander (muskuläre Probleme) musste er ohnehin verzichten, außerdem saßen Friedl und Belfodil auf der Bank. Dafür kehrten Augustinsson (nach Faserriss) und Delaney (nach Gelbsperre) in die Werder-Elf zurück, auch Langkamp, Rashica und Junuzovic durften von Beginn an ran.
Deutlich schneller ließ sich die Personalsituation auf Seiten des BVB abhandeln: Trainer Peter Stöger schickte die gleiche Elf ins Rennen wie beim 4:0-Heimerfolg gegen Bayer 04 Leverkusen . Kapitän Schmelzer, zuletzt gar nicht im Kader, saß zumindest wieder auf der Bank.
Delaneys Kopfball kontert Reus' Dropkick
Trotz des Rückenwinds aus der Leverkusen-Partie tat sich der BVB gegen organisiert auftretende Bremer im Offensivspiel durchaus schwer. Ein Hackentrick von Reus (11.) sowie ein Solo von Akanji (15.) leiteten die einzigen Möglichkeiten der Anfangsviertelstunde ein, Piszczek respektive Philipp scheiterten im Anschluss aber an Pavlenka.
Der erste überlegte Angriff der Partie führte dann sogleich zum Erfolg – wenn auch über Umwege: Piszczek legte einen Diagonalpass von Götze per Kopf auf Philipp ab, der Veljkovic anschoss. Der Abpraller landete bei Reus, der mit einem satten Dropkick ins linke Eck die BVB-Führung markierte (19.).
In der Folge blieb der BVB zwar tonangebend, ließ im vorderen Drittel jedoch den Esprit vermissen. So kam Werder besser ins Spiel sowie in Person von Junuzovic (24.) und Kruse (25.) zu ersten guten Möglichkeiten und kurz vor dem Halbzeitpfiff nach einer Kopfballstafette durch Delaney zum Ausgleich (45.). Bitter für die Westfalen: Reus hatte unmittelbar zuvor nach einem überragenden Pass von Götze alleine vor Pavlenka das 0:2 vergeben (43.).
Bundesliga, 32. Spieltag
Borussia im Pech: Dreifaches Aluminium
Der Treffer vor der Pause gab Werder nach dem Seitenwechsel merklich Auftrieb, auch offensiv agierte die Kohfeldt-Elf nun zielstrebiger. Binnen drei Minuten kam Eggestein gleich dreimal zum Abschluss (51., 52., 53.), wirklich gefährlich wurde er allerdings nicht. Gleiches galt in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs auch für die Offensive des BVB, die gegen nach wie vor disziplinierte Werderaner kein Mittel fand.
Erst Mitte des zweiten Durchgangs entdeckten die Westfalen ihre Spielfreude aus der Vorwoche zurück. Die erneute Führung für Schwarzgelb verhinderte aber gleich dreimal das Aluminium: Reus traf von halbrechts den Pfosten (66.), Akanji von halblinks ebenso die Latte (69.) wie Sancho per Kopf aus kürzester Distanz (80.).
Wenn es nicht das Aluminium war, das den Dortmunder Führungstreffer verhinderte, war es Pavlenka. Der Werder-Schlussmann, der bereits bei Akanjis Lattentreffer die Finger im Spiel gehabt hatte, vereitelte kurz vor Schluss mit einer absoluten Glanzparade auch gegen den eingewechselten Schürrle das 1:2 (86.). Da auch ein Weitschuss von Reus in den Schlusssekunden knapp über das Bremer Gehäuse strich, blieb es beim für Werder letztlich schmeichelhaften Unentschieden.
Dortmund verpasst dadurch den Sprung auf Platz zwei, hat mit vier Punkten auf Rang fünf aber nach wie vor beste Aussichten auf die Champions League. Für Werder geht es am nächsten Samstag (15.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen weiter. Dortmund hat zur gleichen Zeit den 1. FSV Mainz 05 zu Gast.