SC-Coach Christian Streich nahm nach der 0:1-Niederlage beim Hamburger SV drei Veränderungen in seiner Startelf vor: Der gesperrte Söyüncü (Gelb-Rote Karte) wurde durch Kempf ersetzt. Frantz und Terrazzino starteten außerdem für Haberer und Höler (beide Bank).
Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck tauschte im Vergleich zum 2:2 gegen den FC Schalke 04 zweimal Personal aus: Sörensen und Özcan (beide Bank) wurden durch Maroh und Osako vertreten.
Petersen trifft - Günter scheitert
Beide Teams gingen das wichtige Spiel im Kampf um den Klassenerhalt mit hoher Konzentration an. Fehler waren nicht erlaubt, das war beiden Mannschaften anzumerken. Nach etwa zehn Minuten übernahm Freiburg aber das Heft des Handelns. Die erste Chance hatten aber die Gäste in Person von Bittencourt, dessen Schlenzer auf das lange Eck knapp vorbeiging (9.). Auf der Gegenseite hatte Kleindienst die erste Gelegenheit für den Sport-Club, sein Kopfball landete jedoch auf dem Tordach (11.). Drei Minuten später machte es Petersen besser: Nach Flanke von Frantz war der Stürmer zur Stelle, ließ sich von Heintz nicht stören und verlängerte die Hereingabe ins lange Eck zum 1:0 (14.).
Im Anschluss blieben die Breisgauer am Drücker und hätten durch Günter nachlegen können. Höger hatte zuvor Petersen gefoult, der folgende schwache geschossene Strafstoß war jedoch leichte Beute für FC-Torhüter Horn (23.). Frantz hatte bis zur Pause zweimal die Chance, das zweite Tor zu erzielen - scheiterte aber erst an Horn (36.) und kam dann einen Schritt zu spät (38.).
Köln kam durch Terodde nach einer Handwerker-Flanke zu seiner besten Möglichkeit. Der Stürmer behauptete sich gegen zwei Bewacher, verfehlte den Kasten aber knapp (26.). Ansonsten haperte es bei den Domstädtern allerdings vor allem im Übergangsspiel rund um den Mittelkreis, um sich gefährliche Annäherungen zu erspielen.
Petersen ist wieder zur Stelle
Bundesliga, 32. Spieltag
Sieben Minuten nach dem Seitenwechsel baute Freiburg seinen Vorsprung aus, profitierte dabei aber vom fahrigen Defensivspiel der Gäste. Schwolows Abstoß verlängerte Maroh unabsichtlich in den eigenen Strafraum. Dort schnappte sich Petersen die Kugel, der Heintz alt aussehen ließ, Horn umkurvte und zum 2:0 einschob (52.). Auch danach blieb Freiburg, das bis zur 60. Minute bereits sechs Kilometer mehr als der FC gelaufen war, aktiver und am Drücker. Wirklich gefährlich wurde es allerdings nur durch Kölns Abwehrmann Heintz, der Horn mit einer abgefälschten Flanke prüfte (66.).
Offensiv lief bei den Gästen weiterhin wenig zusammen. Ruthenbeck schickte Cordoba und Koziello ins Rennen, doch die Maßnahme belebte das biedere Spiel der Domstädter nicht. Der FC tauchte nur selten mal in Strafraumnähe auf und spielte es, wenn sich mal die Chance bot, viel zu kompliziert aus (50, 75.).
Petersen muss runter - Köln aus dem Nichts
So sorgte bei den Gastgebern in dieser Phase einzig die verletzungsbedingte Auswechslung von Doppelpacker Petersen für einen Schreckmoment. Der 29-Jährige war nach einem Zweikampf ohne Gegnereinwirkung unglücklich aufgekommen und wurde zur Vorsicht vom Feld genommen (72.).
Herzschlag-Schlussphase: Drei Tore in elf Minuten
Als Köln sich schon aufgegeben zu haben schien, kamen die Gäste doch noch einmal wie aus dem Nichts zum Anschlusstreffer: Jorge Meré flankte und fand Bittencourt, der per Direktabnahme auf Höhe des linken Pfostens traf (82.). Fünf Minuten später der kaum für möglich gehaltene Ausgleich. Diesmal flankte Risse von rechts, fand wieder Bittencourt, der zum 2:2 einköpfte (87.).
Freiburg befand sich nun in Schockstarre, während Köln die Chance witterte, den Abstieg zumindest an diesem Spieltag noch zu entgehen. Mit offenem Visier bestritten beide Seiten die Schlussminuten. Zunächst verhinderte Horn den erneuten Rückstand, dann rettete Maroh das Gegentor auf der Linie nach Höler-Schuss (88.). Im Freiburger Strafraum stocherte Pizarro den Ball aus zwei Metern Entfernung vorbei. Das glückliche Ende hatte dann der Sport-Club: Koch legte eine Hereingabe quer und fand am rechten Pfosten Höler, der zum 3:2 abstaubte und das Schwarzwald-Stadion in Ekstase versetzte (90.+3).
Für die Freiburger, die einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf landeten, geht es am nächsten Samstag (15.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach weiter. Köln, das damit zum sechsten Mal abgestiegen ist, muss zur gleichen Zeit gegen den FC Bayern antreten.