Frankfurt-Trainer Niko Kovac setzte nach dem 1:0-Erfolg im Halbfinale des DFB-Pokals beim FC Schalke 04 auf Rotation: Statt Boateng (Pferdekuss), Wolf (nach Schlag auf den Fuß) sowie Mascarell, Willems und Fabian (alle Bank) begannen Chandler, da Costa, Gacinovic, Barkok und Haller.
Hertha-Trainer Pal Dardai nahm nach dem 2:1-Heimsieg über Köln in der Bundesliga vier Wechsel vor. Für Stark (Nasenbeinbruch) sowie Weiser (nicht im Kader), Kalou und Ibisevic (beide Bank) starteten Torunarigha, Pekarik, Duda und Leckie. Statt im 4-4-2 wie gegen den FC ließ Dardai in Frankfurt in einem 4-2-3-1 agieren.
Eintracht kann Hertha-Patzer nicht nutzen
Beide Mannschaften begannen bei warmen Temperaturen in Hessen abwartend. Für die erste gute Gelegenheit im Spiel sorgte Leckie durch einen schweren Patzer, weil ihm der Ball unbedrängt am Strafraumrand so unglücklich vom Fuß sprang, dass Jovic plötzlich in zentraler Position im Strafraum zum Abschluss kam, jedoch knapp über das Tor zielte (9.). Gegen die weiter passiven Berliner hatte die SGE danach etwas mehr Spielanteile - und in der 19. Minute eine weitere Großchance nach schwerem Abwehrpatzer eines Berliners: Rekiks verunglückter Rückpass zu Jarstein brachte am Fünfmeterraum Jovic ins Spiel, der zurück zu Gacinovic legte. Dessen Abnahme aus neun Meter prallte aber von der Unterkante der Querlatte wieder zurück ins Feld.
Bundesliga, 31. Spieltag
Die Hauptstädter kamen in der gesamten ersten Hälfte einem Treffer nur einmal halbwegs nahe. Selke hatte in der 21. Minute plötzlich auf der linken Seite viel Platz und in Leckie zudem einen in der Mitte freistehenden Mitspieler. Doch das Zuspiel auf den Australier geriet etwas zu ungenau, sodass die Hertha in dieser Szene nicht zum Abschluss kam. Danach verflachte das Spiel - ungeachtet einer weiteren Halbchance für die Eintracht von Chandler (34.) - bis zur Pause weiter.
Pech für Frankfurt dann noch kurz vor der Halbzeit: De Guzman verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung am linken Oberschenkel, Mascarell kam in die Partie (40.), die anschließend torlos in die Halbzeit ging.
Selke fällt und trifft vom Punkt - Hasebe keilt aus
Nach der Pause änderte sich wenig am Spielverlauf. Beide Mannschaften ließen im defensiven Zentrum kaum etwas zu. In der 55. Minute allerdings wurde es knifflig: Selke ging links im Frankfurter Strafraum ins Duell mit Hasebe und hob dabei spektakulär ab, wobei kein klarer Kontakt mit dem Japaner zu erkennen war. Referee Sascha Stegemann entschied spontan auf Strafstoß, überprüfte die Entscheidung dann allerdings noch einmal nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten - und bestätigte seinen Elfmeterpfiff. Selke trat selbst an verwandelte in die Tormitte (58.).
Szene mit Folgen: Davie Selke (li.) fällt im Duell mit Makoto Hasebe. imago
Die Eintracht, bei der Fabian und Willems Barkok und Russ ersetzten (60., 66.) benötigte einige Zeit, um wieder etwas Fahrt aufzunehmen. Erst in der 69. Minute bot sich Fabian eine gute Schusschance doch Jarstein parierte zur Seite. Dann wurde es bitter für die Hessen: Zunächst gelang dem wohl aus gleicher Höhe steilgeschickten Leckie nach Vorarbeit von Kalou im Eins-gegen-eins mit Hradecky das 2:0 für Berlin (77.). Kurz darauf hielt Selke Hasebe im Mittelfeld fest, der Japaner reagierte mit einem heftigen Ellbogenschlag ins Gesicht des Hertha-Spielers - Platzverweis (79.)!
In Unterzahl bemühte sich die SGE zwar noch um den Anschlusstreffer. Doch stattdessen traf Joker Esswein nach einem Konter über Kalou, der aus einer Balleroberung von Leckie durch einen Schubser gegen Fabian entstanden war, noch durchaus sehenswert mit Außenrist zum 3:0-Endstand (90.+1).
Niko Kovac tritt mit seiner Eintracht am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei seinem künftigen Arbeitgeber an: Meister Bayern München. Die Hertha hat zeitgleich im Olympiastadion den FC Augsburg zu Gast.