Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl musste im Vergleich zum 1:0-Sieg in Wolfsburg den verletzten Sabitzer (Bänderriss im Sprunggelenk) ersetzen und ließ zudem Ilsanker auf der Bank. Neu dabei: Kaiser und Keita. Vor dem Anpfiff wurde zudem noch die vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem derzeit verletzten Klostermann (Kreuzbandriss) bis 2021 bekanntgegeben.
Dagegen verzichtete Werders Coach Alexander Nouri auf personelle Änderungen und schickte dieselbe Elf ins Gefecht, die zuletzt einen 2:1-Sieg gegen Leverkusen eingefahren hatte.
In der 893. Paarung der Bundesliga übernahmen die Leipziger von Beginn an die Initiative und erspielten sich rasch Feldvorteile. Das Problem dabei war, dass klare Torchancen daraus nicht entsprangen. Die Hasenhüttl-Elf fand schlich die Lücke in der gegnerischen Abwehr nicht. So blieb ein Poulsen-Abschluss, den SVW-Schlussmann Wiedwald nach sechs Minuten parierte, für lange Zeit der einzige Aufreger des Spiels.
Bundesliga, 8. Spieltag
Dass die Hausherren offensiv nicht wie gewünscht zum Zug kamen, lag auch an den Hanseaten, die bewusst tief standen und so den schnellen RB-Angreifern keinen Raum zur Entfaltung gaben. Werder stand diszipliniert, hielt gut dagegen und lieferte den Sachsen einen erbitterten Kampf.
Knifflig wurde es für Schiedsrichter Robert Hartmann nach einer halben Stunde, als Manneh im Sechzehner gegen Gulacsi zu Fall kam. Der Unparteiische entschied zu Recht nicht auf Strafstoß.
Defensiv ließ der Aufsteiger in einem umkämpften Duell nichts anbrennen, dafür war auch das beeindruckende Pressing verantwortlich. Nach eigenem Ballverlust gingen sofort zwei bis drei Leipziger auf den ballführenden Gegenspieler drauf und erstickten auf diese Art und Weise Bremer Offensivaktionen quasi im Keim.
In der 42. Minute erzwang Keita schließlich sein Glück. Der Ball fiel dem Mann aus Guinea vor die Füße, der daraufhin zum Sechzehner zog und dabei nicht konsequent angegangen wurde. Das sollte sich rächen: Keita zog an der kompletten Bremer Hintermannschaft vorbei, umkurvte anschließend auch noch Wiedwald und markierte die durchaus verdiente Pausenführung der Leipziger.
Gnabry sorgt für eine spannende Schlussphase
Schuss ins Glück: Leipzigs Naby Keita (li.) trifft zum 1:0. imago
Nach Wiederanpfiff legten die Werderaner beherzt los und sorgten gleich mal für viel Betrieb. Mittendrin: Leipzigs Bernardo. Zuerst rettete der Brasilianer in höchster Not vor dem lauernden Gnabry (49.) und dürfte unmittelbar danach enorm erleichtert gewesen sein, als der Ball nach einer Ecke und einem Kopfballduell zwischen ihm und Gebre Selassie nur ans Aluminium knallte (50.).
Danach bekamen die Gastgeber die Partie aber wieder in den Griff und verlagerten das Geschehen weg vom eigenen Kasten, verpassten es aber nachzulegen. So schloss Poulsen in der 63. Minute bei einem Abpraller viel zu überhastet ab, nachdem Wiedwald einen Fernschuss von Forsberg stark pariert hatte. Kurz darauf kam dann auch der ehemalige Bremer Selke in die Partie. Und dieser führte sich gleich prima ein, und zwar, indem er das 2:0 von Keita mit einer feinen Flanke vorbereitete (74.).
Der komfortable Vorsprung der Leipziger währte aber nur wenige Augenblicke, denn Werder schaffte postwendend den Anschlusstreffer: Über Manneh und Bartels landete der Ball bei Gnabry, der ihn mit großem Willen über die Linie bugsierte (76.) und so dafür sorgte, dass es weiterhin spannend blieb. Mehr aber auch nicht, denn die Sachsen zogen sich in der Folge zurück, ließen nicht mehr viel anbrennen und schlugen sogar noch einmal zu: Wiedwald war bei einem Freistoß aufgerückt. Doch die Leipziger fingen den Ball von Junuzovic ab und leiteten sofort einen Konter ein, den Selke sicher vollendete und mit seinem Treffer ins leere Tor den 3:1-Endstand besiegelte (90.+5).
Während den Großteil der Bundesliga nun wieder eine englische Woche erwartet, haben sowohl die Leipziger als auch die Bremer mehr Zeit, um zu regenerieren, da beide aus dem DFB-Pokal bereits ausgeschieden sind. Am Samstag geht es in der Bundesliga dann wieder weiter: Leipzig tritt dann in Darmstadt an, Werder Bremen spielt vor heimischer Kulisse gegen den SC Freiburg - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.