Gladbach startet mit einem Paukenschlag
Beide Trainer waren zu personellen Wechseln in ihren Startformationen gezwungen: Mönchengladbachs Dieter Hecking musste nach dem 0:0 in Frankfurt auf Jantschke (Handgelenksprellung), Raffael (wird Vater) und Strobl (Gelb-Rote Karte) verzichten. Dafür spielten Benes, Elvedi und Herrmann. Berlins Pal Dardai fehlten im Vergleich zum 1:3 gegen Hoffenheim Brooks (muskuläre Probleme), Ibisevic (5. Gelbe) und Mittelstädt (Gelb-Rote Karte). Dafür begannen Haraguchi, Torunarigha und Stocker.
Die Partie startete mit einem Paukenschlag. Nur wenige Sekunden waren gespielt, da schickte Dahoud Hofmann mit einem Zuckerpass in Richtung Tor. Der Angreifer legte frei vor Jarstein aber noch einmal quer zu Hazard, dessen Schuss aus drei Metern gerade noch von Torunarigha geblockt wurde (1.). Diese Vollgas-Mentalität behielt sich die Fohlenelf bei. Die Hausherren waren giftig in den Zweikämpfen, setzten den gegnerischen Spielaufbau durch aggressives Pressing enorm unter Druck und spielten weiter offensiv nach vorne.
Benes' doppeltes Debüt - Kalou an die Latte
15 Minuten später folgte deshalb die verdiente Führung für die Borussia: Benes krönte sein Startelf-Debüt und erzielte mit einem Flachschuss aus 20 Metern sein erstes Bundesliga-Tor (16.). Der erst 19-jährige Slowake feierte seinen doppelten Einstand mit einem Knierutscher.
Gladbach blieb zwar auch in der Folge spielbestimmend, doch Hertha zeigte sich kaum beeindruckt vom Rückstand und stand weiter kompakt in der eigenen Hälfte. Dabei wusste die Alte Dame auch gefährliche Nadelstiche zu setzen: Pekarik scheiterte an Sommer (22.), wenig später schoss Esswein nach einem Alleingang knapp vorbei (29.). Im weiteren Verlauf fuhren die Hausherren ihre Pressingbemühungen ein wenig zurück und ließen die Gäste kommen. Kurz vor der Halbzeit dann der nächste Warnschuss der Berliner: Kalou zirkelte einen 20-Meter-Freistoß an die Latte (45.+3).
Chancenfeuerwerk nach Wiederbeginn
Bundesliga, 27. Spieltag
Mit Wiederbeginn legte Mönchengladbach wieder eine Schippe drauf und entzündete eine Feuerwerk an hochkarätigen Torchancen: Stindl (50.), Hofmann (53., 58., Pfosten, 59., Pfosten), Stindl (55.), Vestergaard (58.) und Hazard (64.) hätten schon nach einer guten Stunde für ein Torfestival sorgen können, trafen aber nicht. Auf der anderen Seite verbuchten wackelnde Berliner zumindest eine gute Möglichkeit durch Kalou (54.). Das Fehlen des Vollblut-Vollstreckers Ibisevic war aber nicht zu kaschieren.
Auch im weiteren Verlauf kam kaum noch Gegenwehr von den Hauptstädtern. Hertha konnte sich selten befreien, hielt dem Powerplay der Fohlenelf aber weiter stand. Hazard (69.) und Wendt (71.) ließen den Atem der 44.347 Fans im Borussia-Park zwei weitere Male Stocken.
Comeback, Debüt und kein "Lucky Punch"
In der Schlussphase hatten es dann sogar die Einwechslungen in sich: Hecking sorgte für das Comeback von Traoré (76.), Dardai schenkte Kade das Bundesliga-Debüt (81.). Eben dieser hätte beinahe noch den "Lucky Punch" für die Berliner vorbereitet, doch Stocker schoss seine Kopfball-Vorlage aus drei Metern knapp vorbei (90.+1). So endete ein Offensivfeuerwerk "nur" 1:0.
Für Gladbach geht es an diesem Samstag (15.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Köln weiter. Hertha BSC empfängt tags darauf (15.30 Uhr) den FC Augsburg.