Umkämpfter Beginn
Darmstadts Trainer Torsten Frings brachte nach dem 0:0 gegen Mönchengladbach drei Neue in seiner Startelf: Neuzugang Boyd (Leipzig), Sam und Vrancic spielten für Colak, Guwara und Niemeyer (alle Bank). Kölns Coach Peter Stöger vollzog im Vergleich zum 0:0 in Mainz nur einen personellen Wechsel: Bittencourt begann für Maroh (Bank).
Die Begegnung war zu Beginn hart umkämpft und spielte sich vor allem im Mittelfeld ab. Dieser Mannschaftsteil konnte von beiden Seiten zunächst nicht überwunden werden. Spielerische Höhepunkte blieben entsprechend aus - dafür wurden die Zweikämpfe rassig geführt. Nach einer knappen Viertelstunde resultierten dann endlich die ersten Möglichkeiten: Clemens zwang Esser aus 17 Metern zu einer Glanzparade (13.). Auf der anderen Seite fand Holland mit einer flachen Flanke Gondorf, der aus zehn Metern haarscharf rechts vorbei zielte (24.).
Köln trifft, Darmstadt fällt auseinander
Über eine halbe Stunde lang hielten die Lilien mit, mussten dann aber einen denkbar bitteren Gegentreffer schlucken: Nach einem FC-Freistoß flipperte die Kugel auf die rechte Außenbahn, wo Olkowski nach innen flanke. Darmstadts Kapitän Sulu musste unter Bedrängnis klären und beförderte dabei den Ball mit dem linken Fuß ins eigene Tor (32.). Die bis dahin gezeigte Sicherheit und Stabilität des SV 98 war mit dem 0:1 plötzlich verflogen. Die Zuordnung in der Defensive ging komplett verloren. So konnte Bittencourt von links auf Osako flanken, der aus fünf Metern völlig freistehend zum 2:0 einköpfte (37.).
Doch damit nicht genug: Eine Rausch-Flanke verlängerte Sirigu unfreiwillig zu Modeste, der auf 3:0 erhöhte (42.). Ein Treffer mit fadem Beigeschmack, immerhin hätte der Schütze zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen: Kurz zuvor nämlich hatte der Franzose in einem Laufduell mit Sulu mit dem Arm ausgeschlagen und seinen Gegenspieler mit der Faust im Gesicht getroffen. Eine Tätlichkeit, die das Schiedsrichtergespann nicht ahndete (38.).
Elfmeter-Chaos - Sam verkürzt
1. Bundesliga, 18. Spieltag
Die Partie war eigentlich schon vor dem Seitenwechsel entschieden. Entsprechend bewegte sich das fußballerische Niveau im zweiten Durchgang auf eher niedrigem Niveau. Frings brachte mit Wiederbeginn mit Fedetskyy für Rosenthal frisches Personal (46.). Stöger nahm kurz darauf den umstrittenen Modeste für Rudnevs runter (50.) und war wenig später erneut zum Wechseln gezwungen, weil sich Rausch (linke Wade) verletzte und durch Maroh ausgetauscht werden musste (56.).
Während die Geißböcke ein, zwei Gänge zurückschalteten und den Vorsprung durch zahlreiche Pässe in den eigenen Reihen verwalteten, stieg bei den Lilien das Frustrationslevel. Besser wurde das auch nicht, als Holland im Strafraum von Sörensen von den Beinen geholt wurde, der Elfmeterpfiff aber ausblieb (61.). Das sollte sich zumindest zeitnah ausgleichen: Höger grätschte von hinten gegen Heller, erwischte seinen Gegenspieler aber nicht - Schiedsrichter Kampka entschied dennoch auf Elfmeter, den Sam zum 1:3 versenkte (66.).
Osako, Jojic und Rudnevs machen das halbe Duzend voll
So keimte bei den Hessen plötzlich noch einmal Hoffnung auf. Diese wurde von den Gästen aber postwendend wieder zerstört. Dafür reichte ein einfacher langer Ball in die Spitze, den Sulu unglücklich in den Lauf von Osako lenkte. Dessen Schuss aus 17 Metern war haltbar, schlug dennoch unten links zum 4:1 ein (72.). Fortan verwalteten die Domstädter ihren Vorsprung und packten sogar noch einen oben drauf: Rudnevs spielte flach für den eingewechselten Jojic in den Sechzehner, der Joker besorgte aus sieben Metern das 5:1 (85.). Für die Lilien aber kam es noch dicker: Osako steckte für Rudnevs durch, der Esser zum 6:1-Endstand tunnelte (89.). Das halbe Duzend war damit voll.
Darmstadt ist nächste Woche am Sonntag (17.30 Uhr) in Frankfurt gefordert. Köln genießt tags zuvor (15.30 Uhr) Heimrecht gegen Wolfsburg.