FCI-Trainer Maik Walpurgis tauschte nach dem 2:1-Sieg bei Bayer Leverkusen zweimal: Leckie kehrte nach Gelb-Rot-Sperre ebenso in die Anfangself zurück wie Hinterseer. Lezcano und Jung finden sich auf der Bank wieder.
Ebenfalls zwei Neue brachte Freiburgs Trainer Christian Streich nach dem 1:1 beim FC Schalke 04 : Philipp und Höfler spielten für Kübler und Schuster, die sich beide im Abschlusstraining verletzten und folglich nicht zur Verfügung standen.
Es war das Duell der zwei laufstärksten Mannschaften der Liga. Und beide Teams brachten diese Qualität vom Anpfiff weg auf den Platz. In ihrer Defensivarbeit ähnelten sich die Freiburger und die Ingolstädter sogar durchaus: Man verteidigte im Kollektiv, war immer darum bemüht, den jeweils ballführenden Gegenspieler unter Druck zu setzen und so Fehler zu erzwingen.
1. Bundesliga, 16. Spieltag
Diese Rechnung ging dann auch auf, sodass klare Torraumszenen im 50. Bundesligaspiel der Schanzer absoluten Seltenheitswert hatten. Seltene Ausnahmen stellten dabei Chancen von Ingolstadts Morales (2.) sowie auf der Gegenseite Niederlechner (19.) dar.
Insgesamt war es ein Spiel für Liebhaber des gepflegten Defensivfußballs: kompromisslose Zweikämpfe, viel Leidenschaft und noch mehr Laufbereitschaft entlohnten dann auch ein wenig für fehlende Inspiration im Offensivspiel, das auf beiden Seiten Luft nach oben hatte.
Nach 27 Minuten rückte schließlich Tisserand in den Fokus, weil er einen hohen Ball artistisch im Spiel hielt und dann für Leckie auflegte. Dieser scheiterte jedoch mit einem verdeckten Schuss am stark reagierenden SC-Schlussmann Schwolow. Kurz darauf leistete sich Tisserand dann aber ein folgenschweres Foul im eigenen Sechzehner an Grifo. Den fälligen Strafstoß verwandelte Niederlechner wuchtig zum 1:0 (34.).
Walpurgis' Maßnahmen funktionieren: FCI nimmt Fahrt auf
Kurzeinsatz: Morales, hier im Duell mit Freiburgs Philipp, wurde früh ausgewechselt. imago
Es kam noch dicker für den FCI, bei dem Trainer Walpurgis früh eingriff und den Rot-gefährdeten Morales schon nach 36 Minuten vom Platz nahm. Für den US-Amerikaner kam Christiansen, der nur etwas später miterleben musste, wie Niederlechner seinen Doppelpack schnürte: Haberer leitete einen hohen Ball per Kopf zum 26-Jährigen, der sich nicht lumpen ließ und aus kurzer Distanz den 2:0-Pausenstand markierte (41.).
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es eine intensive, umkämpfte und durchaus unterhaltsame Begegnung, vor allem weil die Ingolstädter aufdrehten. Zwei Maßnahmen von Walpurgis hatten großen Anteil daran: Zum einen wurde das System von 3-4-3 auf 4-4-2 umgestellt, zum anderen erwies sich die Hereinnahme von Lezcano als Glücksgriff. Der Paraguayer brachte mehr Physis ins Angriffsspiel der Schanzer. Auch schaffte er es, den Ball immer wieder festzumachen und kreierte so immer wieder gefährliche Aktionen! Aus einem Foul an Lezcano entsprang dann auch der Anschlusstreffer, den Suttner per direktem Freistoß sehenswert markierte (53.).
Das Tor war die Initialzündung eines fortwährenden Sturmlaufes der Schanzer. Der FCI erspielte sich klare Vorteile, ging hohes Tempo und sorgte fortan für viel Betrieb in der SC-Defensive. Groß (55.) und Suttner (57., 62.) näherten sich dem Ausgleich an, während Petersen zumindest einmal für Entlastung sorgte, als er aus spitzem Winkel FCI-Schlussmann Hansen prüfte (65.).
Ansonsten aber entwickelte sich die zweite Hälfte zu einer echten Abwehrschlacht aus Freiburger Sicht, die sich mehrfach in brenzligen Situationen wiederfanden. Weil aber Hinterseer (72.) knapp verpasste und Suttner (81.) sowie Cohen (90.+1) Schwolow nicht bezwingen konnten, reichte es zum durchaus schmeichelhaften Auswärtssieg.
Nach der Winterpause ist Ingolstadt auf Schalke gefordert (21. Januar), muss dabei dann aber auf Tisserand verzichten, der seine fünfte Gelbe Karte sah. Freiburg hat einen Tag zuvor Heimrecht gegen den FC Bayern München.