Freiburgs Trainer Christian Streich wechselte im Vergleich zur 2:4-Niederlage in Mainz dreimal Personal, war dabei jedoch zu zwei Wechseln gezwungen: Söyüncü (Gehirnerschütterung) und Philipp (Bänderriss im Sprunggelenk) mussten passen, Föhrenbach saß nur auf der Bank. Dafür waren Gulde, Günter und Petersen von Anfang an dabei.
Auch bei den Gästen aus Leipzig gab es einen verletzungsbedingten Ausfall. Coach Ralph Hasenhüttl musste gegenüber dem 3:2-Erfolg in Leverkusen auf Innenverteidiger Compper (Sprunggelenksverletzung) verzichten, dafür kam Rechtsverteidiger Schmitz neu rein. Der Personalnot geschuldet musste Ilsanker, eigentlich im defensiven Mittelfeld zuhause, im Abwehrzentrum aushelfen.
Keita-Knaller nach 80 Sekunden
Von Beginn an drückte der noch ungeschlagene Tabellenführer aus Leipzig dem Spiel seinen Stempel auf. Nach noch nicht einmal einer Minute musste SCF-Schlussmann Schwolow eine Kopfball-Bogenlampe zur Ecke klären. Nach dieser, oder genauer formuliert nach genau 80 Sekunden, klingelte es dann schon im Freiburger Tor: Keita hatte nach der kurz ausgeführten Standardsituation Niederlechner spielend leicht abgeschüttelt und das Leder anschließend aus 25 Metern in den Winkel gedroschen (2.).
Fortan ging es eigentlich nur in eine Richtung: Die Hasenhüttl-Elf hatte knapp 70 Prozent Ballbesitz, gewann auch die Mehrzahl der Zweikämpfe und kam allein in den ersten 14 Minuten auf fünf Torschüsse (Freiburg: null). Die Breisgauer hatten durch das laufstarke Pressing der Leipziger große Probleme im Spielaufbau, defensiv wirkte die neuformierte Fünferkette keineswegs sattelfest. Trotzdem kam die Streich-Elf wie aus dem Nichts zum Ausgleich, weil die RBL-Abwehr Niederlechner beim Kopfball gewähren ließ und Gulacsi nicht mehr retten konnte (15.).
Doppelschlag Werner - RBL führt wieder standesgemäß
Zwar stellte der Treffer zum 1:1 den Spielverlauf komplett auf den Kopf, doch die Sachsen ließen sich davon nicht aus der Bahn werfen. Stattdessen schlugen sie im Stile einer Spitzenmannschaft nur sechs Minuten später wieder zurück: Bei Demmes gefühlvollem Lupfer in den Lauf von Werner hob Torrejon das Abseits auf. Der deutsche Jungnationalspieler umkurvte anschließend Schwolow und schob zur erneuten Führung ein (21.).
Der ehemalige Stuttgarter war auch für das 3:1 verantwortlich, welches er nach etwas mehr als einer halben Stunde erzielte: Diesmal schlich er sich im Rücken von Stenzel davon und wurde mustergültig von Forsberg bedient. So musste er nur noch an Schwolow vorbei ins Netz einschieben (35.), um standesgemäß zu erhöhen. Einmal hatte der Liga-Neuling aber noch Glück: Ilsankers Stockfehler folgte ein Foulspiel an Grifo kurz vor dem Strafraum, Schiedsrichter Benjamin Brand hatte die Aktion allerdings nicht als Regelverstoß des Leipzigers gewertet (37.).
Bundesliga, 12. Spieltag
Streich stellt auf Viererkette um
Ohne den schwachen Torrejon, dafür aber mit Haberer und einem Wechsel zu einem 4-4-2-System, kam Freiburg aus der Kabine. Und in diesem System tat sich die Streich-Elf spürbar leichter, wenngleich die Gäste aus Leipzig mehr anboten und fast ausschließlich auf den entscheidenden Konter lauerten. Diesen konnten sie zumindest in der Anfangsviertelstunde nach Wiederbeginn nicht setzen, weil Halstenberg nur mit seinem schwächeren rechten Fuß abschloss (58.). Auf der Gegenseite traf Höfler aus ganz spitzem Winkel die Latte (59.).
Sabitzer belohnt sich spät
Meist schaltete RBL in dieser Phase in den Verwaltungsmodus und machte nur noch das Nötigste. Doch Sabitzer merkte man an, dass er sich noch in die Torschützenliste eintragen wollte. Der österreichische Nationalspieler war an vielen Offensivaktionen beteiligt, hatte aber nicht das nötige Glück im Abschluss. Bis in die 79. Minute: Nach einem öffnenden Diagonalpass von Forsberg schob Sabitzer aus 16 Metern ins kurze Eck ein und markierte damit auch den 4:1-Endstand.
Freiburg spielt am nächsten Spieltag am Samstag (15.30 Uhr) in Leverkusen, Leipzig empfängt am selben Tag (18.30 Uhr) den FC Schalke 04.