Hertha-Coach Pal Dardai tauschte gegenüber dem 0:0 in Augsburg zweimal Personal aus: Für Skjelbred (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Esswein rückten Lustenberger und Haraguchi in die Startelf.
Gleich auf vier Neue vertraute FSV-Trainer Martin Schmidt im Vergleich zum 0:0 beim AS St. Etienne in der Europa League : Donati, Bungert, De Blasis und Bundesliga-Debütant Seydel ersetzten Brosinki und Bell (beide Gelb-gesperrt) sowie Onisiwo und Cordoba.
Sehr vorsichtiger Beginn im Olympiastadion. Hertha tastete sich mit viel Ballbesitz - oft über beide Innenverteidiger - rein in die Partie, die früh anlaufenden Gäste störten das Aufbauspiel der Hausherren effektiv. Sehr mühsam gestaltete sich so für die optisch klar überlegene Dardai-Elf die Suche nach einer Lücke im kompakten Defensivverbund der aufmerksamen 05er, die auf Konter lauerten. Die Steilpässe der Berliner in des Gegners Hälfte kamen zunächst nicht an, weil sowohl Tempo als auch Präzision fehlten.
Debütant Seydel trifft sofort
Kein Wunder, dass die erste Chance aus einem Standard resultierte: Ibisevic nickte Plattenhardts Freistoßflanke vorbei (20.). Just als sich die taktischen Fesseln etwas zu lösen begannen und die Hauptstädter etwas mehr Fahrt aufnahmen - wieder Ibisevic prüfte Lössl (23.) -, setzte es beim ersten konstruktiven Angriff der Rheinhessen die kalte Dusche: Öztunali tanzte am Flügel Plattenhardt aus, Langkamp verteidigte nach der Flanke hart bedrängt von De Blasis vor die Füße von Seydel, und der Debütant traf aus fünf Metern flach ins rechte Eck (25.).
Ibisevic macht es sehenswert
Nach der Führung wie aus dem Nichts hatte Mainz Oberwasser, die verunsicherte Hertha am Rückstand eine Weile zu knabbern. Individuelle Klasse brachte die Gastgeber ins Spiel zurück: Kalou spielte in Strafraumhöhe quer auf Ibisevic, der den Ball um Bungert herumstreichelte und aus 16 Metern genau ins rechte untere Eck traf - feines Tor, das siebte des Bosniers in dieser Saison, gleichzeitig der Pausenstand (36.).
Bundesliga, 12. Spieltag
Personell unverändert kamen die Kontrahenten aus der Kabine. Die erste gefährliche Szene gehörte den 05ern, als sich Bussmann zu einem Querpass statt Abschluss entschied und damit die falsche Entscheidung traf. Beim Abpraller kam der Verteidiger hart bedrängt vom grätschenden Haraguchi zu Fall, Winkmann ließ weiterlaufen (49.).
Mainz agierte im erneut zähen Ringen zu Beginn des zweiten Durchgangs zunächst etwas gefälliger, wenn auch in der Folge nicht mehr zwingend. Nach einer guten Stunde sollten sich die personellen als auch Kräfteverhältnisse verändern, denn Gbamin sah nach Foul an Pekarik die Ampelkarte (62.).
Kalou wieder Vorarbeiter: 2:1!
Hertha drückte nun, und es dauerte nicht lange bis zur Führung: Der eingewechselte Darida überlegte halbrechts im Strafraum zu lange mit dem Abschluss, Stark übernahm und schoss aus dem Hintergrund. Der hoch abgefälschte Ball segelte nach links zu Kalou, der zurücklegte auf Ibisevic, der das Leder im Zentrum glücklich über die Linie bugsierte - sein 100. Bundesligator (67.)!
Ampelkarte Ibisevic - Jarstein ist an Mallis Freistoß dran
Alles war bereitet für den sechsten Heimsieg im sechsten Spiel, dann aber sorgte der Doppeltorschütze mit unnötigem Halten gegen De Blasis und der nächsten Ampelkarte für numerischen Gleichstand (74.) und eine Schlussphase, in der die Mainzer den Punktgewinn wollten.
Malli war ganz nah dran, dieses Ziel zu verwirklichen - aber Jarstein lenkte seinen direkten Freistoß mit einer Glanztat genau ans Lattenkreuz (84.). Bungert hatte in der Nachspielzeit die zweite gute Ausgleichschance, brachte aber nicht genug Druck hinter seinen Abschluss (90.+3). Es blieb beim 2:1.
Die Herthaner, auf Platz drei angekommen, sind am Samstag (15.30 Uhr) in Wolfsburg gefordert, Mainz empfängt am Tag zuvor (20.30 Uhr) den FC Bayern München