Hoffenheims Trainer Huub Stevens baute seine Elf im Vergleich zur 0:2-Niederlage bei den Bayern auf zwei Positionen um: Für Kim und Vargas liefen Toljan und Volland auf.
Lilien-Coach Dirk Schuster veränderte seine Mannschaft im Vergleich zur 0:2-Heimniederlage gegen Schalke 04 nur einmal: Jungwirth rückte für Garics (Knieverletzung) ins Team.
Das Abstiegsduell begann mit einer Anfangsoffensive Darmstadts, das wie so oft bei einem Standard brandgefährlich wurde: Rajkovics Kopfball nach Rausch-Ecke prallte an die Latte (5.).
Während der Aufsteiger Selbstvertrauen ausstrahlte und teilweise sehr sicher kombinierte, war 1899 auf der Suche nach seiner Linie. Nervosität und viele Fehlpässe prägten das Spiel der Stevens-Elf, deren Offensivaktionen zunächst nur vom Zufall denn von zielgerichteten Zusammenspiel lebten.
Nach einer Viertelstunde verletzte sich Rausch am Knöchel und konnte auch nach Behandlungspause nicht weitermachen. Kurz vor seiner Auswechslung (Kempe kam, 18.) kamen auch die Gastgeber nach einem Standard zu ihrer ersten Möglichkeit, als Kramaric nach einer Ecke aus acht Metern freistehend abzog, Rajkovic den Ball aber gerade noch zur Ecke abfälschte (17.).
Die Aktionen der engagierten Stevens-Elf wurden zielstrebiger, die Ballsicherheit höher. Weitere Chancen stellten sich ein: Kramaric verzog aus aussichtsreicher Position (24.), Hamad wurde abgeblockt (25.).
Sulu schlägt zu: 10. Auswärts-Standard-Tor
Die Hessen hatten sich offensiv eine gute Zeit lang Zurückhaltung auferlegt, wurden dann aber wieder aktiver. Mit Folgen für den Gegner, wie so oft nach einem Standard: Süle fabrizierte nach einer Ecke eine Kerze. Baumann faustete fair bedrängt von Wagner fast ins Leere, Rajkovic köpfte das Leder von halbrechts an den Fünfer zurück und Sulu nickte aus vier Metern unter die Latte ein - fünftes Saisontor des Kapitäns und zehntes Auswärtstor nach einem Standard, Resultat von stümperhafter Verteidigung der TSG (33.)!
1899 war sichtlich bestrebt, den Schaden noch vor dem Kabinengang wieder zu beheben, prallte aber immer wieder an der kompakten Deckung der Lilien ab und konnte vor der Pause keine nennenswerte Möglichkeit mehr verbuchen.
20. Spieltag
Ohne Personalwechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter. Hoffenheim kam, biss sich aber immer wieder fest. Darmstadt machte die Räume immer wieder klein, setzte den ballführenden Akteur sofort unter Druck. Das Spiel war geprägt von der Ideenlosigkeit der Hausherren, es tat sich zunächst nicht viel. Nach zehn Minuten reagierte Stevens mit einem Doppelwechsel: Amiri und Zuber kamen für Bicakcic und Hamad (54.).
Statt mehr Offensivpower der Gastgeber gab es aber zunächst den schnörkellosen Konter der 98er - Heller verpasste das 2:0 nur knapp (57.). Auch mit den beiden Jokern besserte sich das Angriffsspiel von 1899 nicht. Umständlich, uninspiriert, das Flügelspiel vernachlässigend machten die Gastgeber Darmstadt das Verteidigen leicht.
Amiris Schlenzer bedeutete die erste Chance der Kraichgauer nach der Pause (72.). Da hatte 98 durch Kempe (65.) und Sulu (71.) längst die nächsten Nadelstiche gesetzt. In der Schlussphase endlich vermochte die TSG Druck aufzubauen. Aber Volland und Kuranyi fehlte die Entschlossenheit (jeweils 80.), Amiri das Glück (82.).
Auch Darmstadts zweiter Innenverteidiger trifft
Der Aufsteiger machte es besser: Vrancic, gerade eingewechselt, öffnete das Spiel vor dem Strafraum mit schönem Diagonalpass nach außen. Kempe flankte scharf von rechts, und in der Mitte drückte Rajkovic die Kugel im Fünfer zur Entscheidung über die Linie (85.) - und war damit zum ersten Mal in der Bundesliga an zwei Toren beteiligt.
Für die TSG geht es am kommenden Samstag (15.30 Uhr) mit dem Gastspiel bei Werder Bremen weiter. Der SV Darmstadt 98, der den Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz auf zehn Punkte vergrößert hat, empfängt zur gleichen Zeit Bayer 04 Leverkusen.