Herthas Trainer Pal Dardai setzte gegenüber dem 2:0-Sieg im DFB-Pokal beim 1. FC Nürnberg wieder auf Plattenhardt (Gelb-Rot-Sperre im Pokal) an Stelle von van den Bergh.
FSV-Coach Martin Schmidt stellte im Vergleich zur Nullnummer gegen Stuttgart ebenfalls einmal um: De Blasis musste erst einmal auf die Bank, Clemens rutschte in die Startelf.
Selbstbewusst dominierten die Berliner die Anfangsphase gegen tief stehende 05er klar. Mit geduldigen Ballpassagen suchte die Alte Dame nach einer Lücke im dichtgestaffelten Abwehrverbund des Gegners. Um gut 80 Prozent pendelte der Ballbesitzanteil der Hausherren in der Anfangsphase, viel aber ließ der gut geordnete FSV nicht zu.
Die gefährlichste Aktion gehörte zunächst Brooks, der nach Daridas Ecke über den Balken köpfte (16.). Hertha fuhr seine Angriffe meist über die linke Seite, wo Plattenhardt immer wieder mächtig anschob. Ibisevic spritzte in einer starke Hereingabe des Verteidigers - Außennetz (24.).
Die Berliner hatten im Aufbau weiterhin die Ruhe weg, oft ergab sich gegen kompakte 05er keine Anspielstation. So wurden immer wieder die Innenverteidiger und auch die beiden Sechser Lustenberger oder Skjelbred eingebunden, um den Ball in den eigenen Reihen zu halten.
Darida schließt klasse ab
Die Geduld sollte sich auszahlen: Ibisevic sicherte das Leder gegen Bell nach Langkamps Abwehrschlag mit dem Rücken zum Tor und spielte Darida an. Mit einer Körpertäuschung versetzte der Tscheche Bungert und knallte das Leder aus 20 Metern flach genau ins linke Eck (34.).
Mainz blieb bis zum Wechsel auch nach dem Rückstand bieder. Einen Aufreger gab es noch, als Karius einen harmlosen Brooks-Kopfball zu locker nahm und aus der Hand gleiten ließ - Langkamp war aber zum Glück für die Rheinhessen zu überrascht, so dass Brosinski klären konnte (42.).
Spielberichte & Tabelle
Ibisevic bereitet erneut klasse vor
Schmidt reagierte mit Wiederanpfiff, brachte De Blasis für Clemens. Doch das Offensivspiel der Gäste dümpelte weiter vor sich hin. Viel zielstrebiger präsentierten sich die Hauptstädter - mit Folgen: Ibisevic spielte einen starken Diagonalpass auf Kalou nach halblinks. Dem Antritt des Ivorers nach rechts konnte Bungert nicht folgen, aus 14 Metern sauste der Rechtschuss des Stürmers flach ins rechte Eck - bereits Kalous neuntes Saisontor (54.).
Mainzer Angriff bleibt ein laues Lüftchen
Sollte nun nach Zwei-Tore-Rückstand mehr kommen von den Mainzern? Nein, bei den Berlinern griffen auch defensiv die Rädchen weiterhin gut ineinander. Mitte des zweiten Abschnitts sollte ein Doppelwechsel für frischen Wind sorgen: Cordoba und Niederlechner ersetzten Latza und Muto (65.). Tatsächlich gab es bald danach die erste echte Torannäherung der Rheinhessen (Jairo, 66.).
Doch die Wende blieb aus, die Hertha konzentriert, zweikampfstark und ballsicher. Doppelvorbereiter Ibisevic blieb in der Schlussphase ein Tor versagt (Abseits, 82., Karius-Parade, 89.). Auf der anderen Seite sprang ein Fernschuss von De Blasis an die Oberkante der Latte (90.+1), ehe Haraguchi in derselben Minute an Karius scheiterte - kurz danach war Schluss.
Nach der Winterpause geht es für die Hertha am Samstag (23. Januar, 15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Augsburg wieder los, Mainz ist zur gleichen Zeit in Ingolstadt gefordert.