Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl reagiert auf das knappe 0:1 in Stuttgart mit einem personellen Wechsel: Der eher defensiv ausgerichtete 19-jährige Christiansen (dritter Bundesliga-Einsatz) ersetzte den verletzten Lex (Zerrung der Syndesmose).
Hertha-Coach Pal Dardai vollzog dagegen nach dem 1:2 beim FC Schalke 04 zwei Wechsel: Baumjohann und Stocker (zurück nach Patellasehnenreizung) starteten für Cigerci (Bank) und den gesperrten Ibisevic ( Rote Karte wegen rohen Foulspiels ). Das Tor hütete erneut Jarstein - die etatmäßige Nummer eins, der nach Trainingsrückstand noch nicht bei 100 Prozent befindliche Kraft, reiste erst gar nicht mit.
Berlins Chancenverwertung stimmt
Bei 100 Prozent waren die Berliner zu Spielbeginn im Audi-Sportpark auch noch nicht, denn in den ersten zehn Minuten dominierte der mit einer Mittelfeldraute agierende Gastgeber - allerdings ohne dabei eine zwingende Gelegenheit herauszuarbeiten. Bei 100 Prozent lag in Minute 11 dafür die Chancenverwertung der Alten Dame: Eine weite Plattenhardt-Flanke von der linken Seite nickte Kalou am zweiten Pfosten in die Mitte. Dort klärte Hübner zu schwach vor die Füße von Weiser, der nicht lange fackelte und mit dem ebenfalls von Hübner leicht abgefälschten ersten Torschuss zum 1:0 traf.
Der Führung zeigte zunächst Wirkung, die Berliner sammelten reichlich Ballkontakte. Im weiteren Verlauf kamen die Ingolstädter aber wieder auf, schoben mehrmals über die Flügel oder die Mitte und Groß an. Bis zur Pause konnte Berlins Keeper Jarstein jedoch nicht ernsthaft geprüft werden. Dafür stachen die eiskalten Hauptstädter beinahe wieder zu: Darida feuerte verdeckt aus der Distanz, der Ball zischte haarscharf flach am linken Pfosten vorbei. Torhüter Özcan wäre aber wohl zur Stelle gewesen (21.).
Handspiel von Skjelbred?
Brenzlig wurde es aus Hertha-Sicht nur in Minute 40: Groß brachte eine Ecke herein, tückisch fiel das Leder zunächst am Fünfmeterraum herunter. Nach der ersten Klärung folgte ein Abschluss, den Skjelbred mit dem rechten Oberarm zur Seite klärte. Eine strittige Szene, nach der Schiedsrichter Sascha Stegemann weiterlaufen ließ.
Der 10. Spieltag
Überschaubarer Wiederbeginn
Der zweite Durchgang begann arg überschaubar: Die Ingolstädter bemühten sich zwar, konnten die stabile Defensive der Herthaner aber nicht aushebeln. Erst in der 58. Minute fand der bis dato glücklose Groß Leckie im Zentrum. Dessen Direktabnahme ging rechts am Tor vorbei. Kurz darauf verzog auch Bregerie knapp (59.). Von der auf Konter lauernden Hertha kam derweil reichlich wenig.
Joker Pekhart bringt Schwung mit
Mit der fortschreitenden Zeit agierten die Schanzer plötzlich auch druckvoller. Die Folge waren einige gefährliche Szenen: Die Abschlüsse von Suttner und Bregerie (60. und 63.) brachten aber ebenso wenig ein wie die beiden Kopfballmöglichkeiten von Joker Pekhart jeweils nach Groß-Flanken (67. und 70.).
Wenn gebraucht: Jarstein ist zur Stelle
Zur Stelle: Rune Jarstein (hier gegen Stürmer Tomas Pekhart, der wiederum Fabian Lustenberger zu Fall bringt). Getty Images
Die Schlussphase brach an, in der der eingewechselte Hegeler nach schönem Zuspiel von Kalou Torwart Özcan stehen ließ. Sein Abschluss aus 16 Metern strich allerdings am leeren Tor vorbei (78.). Der vergebene Hochkaräter rächte sich aber nicht mehr, denn die insgesamt stabile Hertha-Abwehr hielt den knappen Vorsprung bis zum Schlusspfiff - auch dank Keeper Jarstein, der gegen kräftige Abschlüsse von Suttner und Groß mit guten Paraden zur Stelle war (84. und 90.+2).
Während die Gäste ihr Punktekonto damit auf 17 Zähler aufstockten, stagnierten die Hausherren bei mageren sechs Treffern nach zehn Spieltagen. Die dritte Heimpleite in dieser Spielzeit war die Folge.
Ingolstadt gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Schalke 04. Die Berliner empfangen gleichzeitig Borussia Mönchengladbach. Für die Hertha geht es aber zunächst am kommenden Dienstag (19 Uhr) in der 2. Runde des DFB-Pokals zum FSV Frankfurt. Das Achtelfinale soll erreicht werden.