Hannovers Trainer Michael Frontzeck nahm nach dem 1:0 in Köln zwei Wechsel in seiner Startelf vor: Für die verletzten Sorg (Schienbeinprellung) und Karaman (Muskelfaserriss in der Wade) begannen Sakai und Klaus.
Eintracht-Coach Armin Veh entschied sich nach der 1:5-Heimpleite gegen Mönchengladbach zu vier Änderungen. Statt Ignjovski ( nachträgliche Sperre ), Abraham (angeschlagen), Flum und Castaignos (beide Bank) begannen Hasebe, Zambrano, Aigner und Djakpa. Der Ivorer übernahm die linke Abwehrseite, während Oczipka nach vorne ins linke offensive Mittelfeld rückte.
Viel Leerlauf, kaum Strafraumszenen
"Kein Freistöße zulassen" und "geschicktes Zweikampfverhalten" gab Veh seinen Schützlingen für die Partie in Niedersachsen als Credo mit auf dem Weg, um nach den jüngsten Misserfolg wieder ein wenig Stabilität ins Spiel zu bekommen. Und treu genau diesem Motto ging die Eintracht die Partie in Hannover an. Während die Hausherren auf Spielkontrolle erpicht waren, versuchte sich die SGE aus gesicherter Defensive nach Balleroberung mit langen Bällen in die Spitze.
Der 10. Spieltag
Weil aber auch die Hannoveraner bei ihren gelegentlichen Vorstößen zwar mehr Zug zum Tor als die Eintracht auf der Gegenseite zeigte, aber dabei kaum Gefahr erzeugte, entwickelte sich Begegnung auf schwachem Bundesliga-Niveau, in der es gänzlich an hochkarätigen Torgelegenheiten mangelte. Ein Freistoß von Kiyotake, der aber als Aufsetzer recht deutlich links neben dem vom Hradecky gehüteten Gehäuse landete, war schon die beste Gelegenheit der ersten Hälfte (32.).
Nach einer ereignisarmen ersten 45 Minuten, in denen die Hannveraner mit 56 Prozent Zweikampfquote und einem Torschussverhältnis von 6:1 statistische Vorteile für sich verbuchen konnte, ging es in die Halbzeit.
Kiyotakes Geistesblitz, Stendera kontert eiskalt
Nach dem Seitenwechsel kam Hannover mit Schwung aus der Kabine. Eine starke Einzelleistung von Kiyotake, der links am Strafraumrand zwei Gegenspieler narrte und dann Klaus steilschickte, leitete die Führung für die Niedersachsen ein. Der angespielte Ex-Fürther vollendete aus halblinker Position mit etwas Glück im Fallen über den Frankfurter Keeper Hradecky hinweg (51.).
Fast aus dem Nichts gelang der Eintracht mit dem ersten gelungenen Spielzug der gesamten Partie schon wenige Minuten später der Ausgleich. Meier legte eine Flanke von links gekonnt zu Stendera, der am Strafraumrand noch Sané aussteigen ließ, und dann flach ins linke Toreck einschoss (57.). Einmal auf den Geschmack gekommen, tauchte nur eine Minute nach dem Treffer Aigner für die SGE halbrechts frei vor Zieler auf, scheiterte aber am Keeper (58.). Auch die Frontzeck-Elf wollte mehr. Andreasen setzte eine Direktabnahme knapp neben das Tor (61.).
Abgeklatscht: Marc Stendera mit seinem Teamkollegen Stefan Aigner (r.). picture alliance
Ganz anders als noch in der erste Hälfte gab es nun deutlich mehr Höhepunkte. Das nächste Ausrufezeichen setzten wieder die nun äußerst effektiven Hessen. Ein nahezu identischer Angriff wie beim 1:1 - nach Vorarbeit über die linke Seite legte diesmal Aigner per Kopf zurück - schoss Stendera, der noch Schmiedebach stehen ließ, trocken ein (65.).
Der Doppelschlag zeigte Wirkung bei der Frontzeck-Elf. Gegen die nach der Führung wieder vor allem auf gesicherte Abwehrarbeit bedachte Eintracht fiel den 96ern nach dem 1:2 in der Offensive wenig ein. Auch die Hereinnahmen von Saint-Maximin und dem etatmäßigen Abwehrspieler Felipe als Mittelstürmer erzeugten kaum Gefahr. Stattdessen scheiterte Seferovic nach einem Konter frei vor Hradecky am Keeper (90.+1).
Hannover gastiert am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) in der zweiten Runde des DFB-Pokals in Darmstadt, für die Eintracht geht es am selben Tag (19 Uhr) zum FC Erzgebirge Aue. In der Bundesliga müssen die 96er am Sonntag, den 1. November (17.30 Uhr), in Hamburg ran, während Frankfurt schon freitags (20.30 Uhr) Spitzenreiter Bayern München empfängt.