Kruse eiskalt
Hannovers Trainer Tayfun Korkut tauschte nach dem 0:4 bei den Bayern dreimal Personal: Bittencourt, Briand und Pander begannen für Albornoz (nicht im Kader), Felipe und Sobiech (beide Bank). Mönchengladbachs Coach Lucien Favre veränderte seine Startelf ebenfalls auf drei Positionen: Im Vergleich zum 1:1 gegen Mainz spielten Alvaro Dominguez, Hahn und Nordtveit für Johnson, Wendt (beide Bank) und Kramer (grippaler Infekt).
96 riss die Spielkontrolle sofort an sich, nahm die Borussia mit aggressivem Pressing komplett aus der Partie und verlagerte das Geschehen gekonnt in die gegnerische Hälfte. Dort versuchten die Niedersachen immer wieder mit langen Bällen, Steilpässen und Standards zum Erfolg zu kommen, doch Fohlen-Torwart Sommer zeigte eine exzellente Strafraumbeherrschung und erstickte damit zahlreiche potenzielle Chancen schon im Keim. Gladbach war fast ausschließlich in der Defensive gebunden, ging dann aber gleich mit der ersten Chance in Führung: Alvaro Dominguez flankte von links und fand sieben Meter sieben Metern vor dem Tor Kruse, der gegen die Laufrichtung von Zieler zum 1:0 ins linke Eck einköpfte (14.).
In der Folge verwaltete Gladbach den Vorsprung gekonnt. Durch eine gute Raumaufteilung ließen die Gäste den Hausherren nur wenig Räume, standen zudem eng am Mann und initiieren in Ballbesitz immer wieder Tempowechsel. Unterm Strich wagte sich die Borussia aber nur noch punktuell nach vorne. Der Druck lag nun bei Hannover, das sich unglaublich schwer tat und aufgrund vieler Fehlpässe kaum für gelungene Kombinationen sorgen konnte. Immer wieder probierte es 96 mit langen und hohen Bällen in den Strafraum, was die Fohlen allerdings nicht vor Probleme stellte. Mit dem 0:1 ging es in die Pause.
Xhakas Gewaltfreistoß passt
Der 8. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel brachte Favre Brouwers für den angeschlagenen Nordtveit. Die Niedersachsen versuchten indes, Gelassenheit auszustrahlen und ließen die Kugel geduldig in den eigenen Reihen laufen. Dabei verzeichneten die Hausherren aber keinerlei Raumgewinne. Stattdessen bekam Mönchengladbach einen Freistoß aus 25 Metern halbrechter Position zugesprochen. Xhaka trat an und donnerte das Spielgerät mit hoher Geschwindigkeit staubtrocken ins Torwarteck (49.).
Auch in der Folge fiel Hannover nicht viel ein. Die Borussia hatte auf dem Rasen alles im Griff, ließ den Gegner kaum in die eigene Hälfte eindringen und verzeichnete vorne weitere hochkarätige Möglichkeiten: Alvaro Dominguez köpfte aus nur einem Meter an die Unterkante der Latte (56.), Hahn hob das Spielgerät bei einem Alleingang nur Millimeter am linken Posten vorbei (70.). Ansonsten spielte sich das Geschehen fast ausschließlich im Mittelfeld ab. 96 kämpfte zwar, biss sich an den taktisch gut geordneten Gästen aber immer wieder die Zähne aus. Zumindest Joselu feuerte einen einzigen Warnschuss ab (67.).
Gladbach kocht Hannover ab - Kruse setzt den Schlusspunkt
Auch in der Schlussphase ließ die Borussia nichts anbrennen, blieb diszipliniert und kochte die Angriffsbemühungen der Hausherren konsequent ab. So plätscherte die Partie nahezu ereignislos gen Ende. Erst kurz vor dem Schlusspfiff passierte wieder was in den Strafräumen: Erst zeichnete sich Sommer mit einer Doppel-Parade gegen Briand und Joker Karaman aus (89.). Im Gegenzug setzte Kruse einen sehenswerten Schlusspunkt: Der mittlerweile eingewechselte Hazard wurde mit einem Heber an die Grundlinie geschickt. Dort tanzte der Belgier den herausgeeilten Zieler aus und legte die Kugel in einem hohen Bogen gekonnt an die Strafraumgrenze zurück, wo Kruse zum Lupfer ansetzte und das Spielgerät im linken Eck versenkte (90.). 3:0, der Endstand!
Hannover muss am nächsten Samstag (15.30 Uhr) auswärts bei Borussia Dortmund antreten. Gladbach empfängt tags darauf (17.30 Uhr) den Spitzenreiter FC Bayern München, zuvor ist die Borussia aber noch am Donnerstag (21.05 Uhr) in der Europa League gegen Apollon Limassol gefordert.