Robin Dutt, Trainer des SV Werder Bremen, tauschte seine Anfangself gegenüber der 2:4-Pleite beim FC Augsburg auf zwei Positionen: Neuling Busch verteidigte an Stelle von Fritz hinten rechts, in der Innenverteidigung ersetzte zudem Caldirola Prödl. Schalkes Chefcoach Jens Keller musste die gesperrten Boateng (Gelb-Rot) und Draxler (Rot) ersetzen, die beim 2:2 im Heimspiel gegen Frankfurt vom Platz geflogen waren. Sam durfte rechts im Mittefeld ran, Uchida sicherte dahinter ab.
Viele Nickligkeiten
Die Bremer wirkten in der Anfangsphase wacher und aktiver und hatten bereits nach vier Minuten die erste Möglichkeit, Selke verzog aus halblinker Position aber knapp. Nach rund einer Viertelstunde fanden die Gäste aber besser in die Partie, die anfängliche Kontertaktik wich allmählich dem Ballbesitz. Zwingende Aktionen waren aber hüben wie drüben Mangelware, stattdessen zeigte Schiedsrichter Wolfgang Stark fleißig Gelbe Karten: Huntelaar (16.), Höger (22.), di Santo (26.) und Selke (36.) wurden allesamt verwarnt.
Dies führte zu weiteren Nickligkeiten, Mitte des ersten Durchgangs war das Spiel von Fouls und Aufregung geprägt. Den ersten Torabschluss sollte es erst wieder fünf Minuten vor der Pause geben, Lukimyas Kopfball ging aber nur auf statt in das Tornetz (40.).
Aogo und Elia vergeben Riesenchancen
Eine Zeigerumdrehung später bot sich Schalke aus dem Nichts die Großchance zur Führung: Huntelaar flankte einen Aufsetzer an den Fünfmeterraum, wo Aogo völlig freistehend an den Ball kam, diesen per Innenseite aber am Tor vorbeilenkte (41.). Die Schalker wollten anschließend per Ecke nachlegen - wurden aber mustergültig ausgekontert: Bartels bediente im Strafraum Elia, der alle Zeit der Welt hatte, den Ball aber unbedrängt Fährmann kläglich in den Schoß schob (44.).
Doppelschlag: Meyer und Neustädter bestrafen schlafende Bremer
Der 5. Spieltag
Zur Pause brachte S04-Coach Keller Clemens für den unsichtbaren Sam - und sah mit an, wie Meyer aus dem Nichts zuschlug: Der Mittelfeldakteur wurde beim Dribbling am Strafraum nicht groß behelligt und schloss einfach mal mit links ab - Wolf sah beim zentral abgefeuerten Flachschuss auch nicht gut aus und ließ ihn unter sich passieren (48.).
Werder musste erst einmal schlucken - und war auch drei Minuten später immer noch nicht richtig wach: Neustädter bedankte sich und wuchtete eine Fuchs-Ecke am Elfmeterpunkt in die Maschen - 2:0 (51.). Zweimal geschlafen, zweimal schlug es ein - S04 zeigte sich ungeheuer effizient.
Bremen versuchte sich noch einmal an einem Sturmlauf, Junuzovics Freistoß lenkte der aufmerksame Fährmann aus dem Winkel (56.). Eine Minute später bot sich Lukimya die Chance per Kopf, doch der Ball ging Zentimeter neben den Pfosten. So überstanden die Schalker die kleine Drangphase mit Glück und Geschick, ehe sie selbst wieder für Entlastung sorgten. Högers Schuss ging aber links vorbei (64.) - anschließend musste der Mittelfeldabräumer mit Problemen an der Leiste vom Platz.
Barnetta macht den Deckel drauf
Die Knappen hatten das Geschehen nun im Griff. Werder war zwar bemüht, die Angriffe waren fortan aber nicht mehr zwingend genug. Der eingewechselte Barnetta beseitigte schließlich spät auch die allerletzten Zweifel: Nach Zuspiel von Huntelaar - Hajrovic hatte die Abseitsfalle dilletantisch aufgehoben - umkurvte der Schweizer Wolf und schob problemlos zum 3:0 ein (85.). Trainer Keller wird erst einmal wieder durchatmen, auch ohne die Leistungsträger Draxler und Boateng fuhren seine Königsblauen den wichtigen Dreier ein.
Am Samstag (15.30 Uhr) steigt das spannungsgeladene Revier-Derby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund. Im Samstagabendspiel (18.30 Uhr) reist der SV Werder Bremen zu den "Wölfen" nach Wolfsburg.