Schalkes Coach Roberto di Matteo veränderte seine Startelf nach der 0:2-Niederlage in Köln gleich auf sechs Positionen. Neben den suspendierten Boateng und Höger rutschten auch Goretzka, Neustädter, Draxler und Sané aus der Anfangsformation. Neu begannen Matip, Kolasinac, Kirchhoff, Farfan, Meyer und Huntelaar (nach Gelbsperre).
Paderborns Trainer André Breitenreiter entschied sich im Vergleich zur 1:3-Pleite gegen Wolfsburg nur zu drei Umstellungen: Statt Rafa Lopez (Wirbelblockade), Vucinovic und Kachunga begannen Strohdiek, Koc und Lakic.
Stoppelkamp und Rupp verziehen
Stille hatten die Schalker Fans vor der Partie aufgrund der dürftigen Vorstellungen der letzten Wochen angekündigt. Allerdings mischten sich in die recht ruhige Stadionatmosphäre in Gelsenkirchen schnell Pfiffe gegen die eigene Mannschaft. Denn Paderborn war von Beginn an das zielstrebigere und fokussierter wirkende Team. Ein noch von Höwedes abgefälschter Schuss von Stoppelkamp zwang Torhüter Fährmann erstmals zum Eingreifen (6.). Noch in der Anfangsphase kam Rupp freistehend in zentraler Position im Strafraum zum Schuss, zögerte mit dem Abschluss jedoch einen Tick zu lange, sodass sein Versuch noch entscheidend abgeblockt wurde (12.).
Der 33. Spieltag
Während Schalke Probleme im Spielaufbau hatte und den Ball im Mittelfeld gegen die clever störenden Paderborner oftmals schnell verlor, musste sich der SCP nur eines vorwerfen lassen: Mangelnde Chancenverwertung. Stoppelkamp zielte vom Strafraumrand knapp vorbei (22.). Rupp zielte aus ähnlicher Position mit einem noch leicht abgefälschten Schuss nur haarscharf vorbei (31.). Bakalorz' wuchtiger Kopfball nach einer Ecke geriet zu mittig, sodass Fährmann gerade noch geistesgegenwärtig parieren konnte (34.).
Kurz vor der Pause bot sich den Gästen sogar noch eine weitere gute Gelegenheit. Doch Stoppelkamp schoss aus halbrechter Position am von Fährmann, der zuvor vor Lakic rettete, verlassenen Gehäuse vorbei (42.). Ohne ein einzige hochkarätige Gelegenheit für S04 endete wenig später die erste Hälfte - mit einem gellenden Pfeifkonzert der Schalker Anhängerschaft nach einer in allen Belangen schwachen Vorstellung der Heimelf.
Draxler sorgt kurz für Belebung - Höwedes verletzt sich
Schied verletzt aus: Benedikt Höwedes. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel brachte di Matteo mit Draxler und Goretzka für Choupo-Moting und Kirchhoff frische Kräfte. Insbesondere die Hereinnahme von Draxler sorgte schnell für Belebung. Denn der Nationalspieler wurde zunächst erst in letzter Sekunde am Fünfmeterraum am Abschluss gehindert und scheiterte mit einem flatternden Distanzschuss kurz darauf am gut parierenden Kruse (47., 48.). Wenig später musste der Schalker Coach sein Wechselkontingent bereits komplett ausschöpfen, weil Kapitän Höwedes mit einer Verletzung am linken Bein ausschied. Brückner hatte den S04-Kapitän gefoult, sah für die Aktion die Gelbe Karte und fehlt daher im Saisonfinale gegen Stuttgart. Barnetta kam in die Partie (57.).
Insgesamt taten sich die Ostwestfalen im zweiten Abschnitt schwerer, in Abschlusspositionen zu kommen. Koc hatte in der 60. Minute nach kleinem Solo die erste Gelegenheit für den SCP in der zweiten Hälfte, scheiterte aber an Fährmann. Erst in der Schlussphase ergaben sich in einem nun zerfahrenen Spiel wieder Chancen. Kachunga zwang den Schalker Schlussmann aus 20 Metern zu einer Parade (80.). Draxler köpfte kurz darauf aus kurzer Distanz am Tor vorbei (81.). Dann scheiterte Farfan aus spitzem Winkel an Kruse (82.), während auf der Gegenseite Fährmann im Nachfassen gegen Stoppelkamp parierte (83.).
Kaum jemand rechnete noch mit einem Tor, als Barnetta nach einer Standardsituation mit einem zweiten Ball hoch in den Sechzehner flankte. Dort stiegen Huntelaar und Hünemeier zum Kopfball hoch - und der SCP-Kapitän beförderte das Spielgerät unglücklich links neben den Pfosten ins eigene Tor (88.)!
Durch die bittere Niederlage hat Paderborn nun im Abstiegskampf die schlechteste Ausgangsposition. Schalke dagegen hat die Europa-League-Teilnahme trotz einer sehr mäßigen Leistung, die die eigenen Fans ungeachtet des Dreiers mit Pfiffen nach Spielende belegten, sicher.
Schalke reist am kommenden Samstag (15.30 Uhr) am finalen Spieltag der Saison 2014/15 zum Hamburger SV. Paderborn empfängt zeitgleich den VfB Stuttgart.