Hannovers Coach Tayfun Korkut stellte sein Team nach dem 0:0 in Mainz zumindest nominell etwas offensiver auf und schickte Sobiech für Pander (Grippe) auf den Rasen. Albornoz rückte nach links hinten.
Hamburgs Cheftrainer Mirko Slomka entschied sich nach der 0:3-Blamage gegen Paderborn zu einem Torwarttausch und gab Drobny den Vorzug vor Adler. Und davor gab es Personalwechsel en masse: Die Neuzugänge Cleber, Ostrzolek, Holtby, Stieber, Müller und Green begannen für Jansen (Adduktorenprobleme) sowie Westermann, Badelj, Arslan (alle Bank), van der Vaart (Wadenverletzung) und Ilicevic (muskuläre Probleme).
Es wäre ein Auftakt nach Maß gewesen für 96, hätte Joselu einen ersten schnellen Vorstoß frei vor Drobny zur Führung genutzt (3.). Zwar setzte auf der Gegenseite auch Lasogga einen Nadelstich (6.), spielbestimmend aber waren zunächst die Roten, die mit großer Einsatzfreude und Laufbereitschaft agierten und das Gros der Zweikämpfe zu ihren Gunsten entschieden.
Dazu fackelte die Korkut-Elf im Vorwärtsgang nicht lang, der HSV zeigte sich beeindruckt vom Elan des Nord-Rivalen, wankte und musste sich der Wucht der Offensivaktionen beugen: Joselu sicherte den Ball nach einer Flanke am linken Strafraumrand und passte zurück auf Albornoz. Dessen Maßflanke köpfte Andreasen im Luftduell mit Ostrzolek unhaltbar ein (13.).
Der Liga-Dino zeigte sich wenig geschockt, setzte seinerseits vielversprechende Offensivakzente. Lasoggas Kopfball (16.) und auch Holtbys Volleyschuss (20.) strichen knapp am Tor vorbei.
Die bessere Spielanlage jedoch hatten nach wie vor die Niedersachsen, vor allem im Umschaltspiel griffen die Rädchen besser ineinander. Mit Folgen für die neuformierte Abwehr der Gäste, die doch einige Abstimmungsprobleme offenbarte: Schmiedebach stand nach Kiyotakes Querpass von links bei seiner Kopfballvorlage genau wie Abnehmer Joselu im Zentrum sträflich frei. Der bewegliche Spanier zog zur Grundlinie und legte quer in den Fünfer, wo Sobiech den Ball im Dreikampf mit Ostrzolek und Drobny über die Linie stocherte - 2:0 (24.).
In die bis dorthin temporeiche Partie kehrte in der Folge etwas Ruhe ein, auch weil 96 nicht mehr unmittelbar den Weg nach vorne suchte. Die Gäste holten auf, was die Spielanteile anbelangte (im ersten Durchgang insgesamt 60:40 Prozent Ballbesitz für Hannover), und standen nach einer Doppelchance für Green und Holtby dicht vor dem Anschlusstreffer (35.), ehe es in der Kabine ging.
Der 3. Spieltag
Rudnevs ersetzte bei der Slomka-Elf mit Wiederanpfiff Green. Die Riesenchance zum Anschlusstor bekam aber Müller nach Drobnys weitem Abschlag und Sakais Abwehrfehler serviert - vollkommen frei vor Zieler schoss der ehemalige Mainzer links vorbei (47.). Die Niedersachsen antworteten mit feinem Direktspiel und Joselus Kopfball, der danach von Ostrzolek elfmeterreif umgeräumt wurde - Referee Schmidt ließ weiterlaufen (52.).
Die Partie blieb intensiv. 96 beschränkte sich offensiv auf Nadelstiche (Bittencourt, 61., Schulz, 63.). Hamburg suchte nach dem Schlüssel, die bis auf die vorherige Ausnahme gut geordnete Defensive des Gegners zu destabilisieren. Hohe Bälle waren ansonsten gegen Marcelo & Co. kein Mittel, eher flache Flanken von außen wie in der 66. Minute, als Rudnevs Stiebers Hereingabe im Zentrum knapp am Winkel vorbeischoss.
Es sollte die letzte ernsthafte Gelegenheit der Partie bleiben. Hannover verteidigte gut, gewann meist schon vor dem eigenen Strafraum die entscheidenden Zweikämpfe. Alle Angriffsaktionen der Hanseaten prallten bis zum Ende ab, auch Rudnevs' Kopfball von der Unterkante der Latte in der Schlussminute.
Nach Punkten gleichauf rangiert Hannover hinter Leverkusen und den Bayern nach dem glänzenden Saisonstart auf Platz drei, während der HSV mit nur einem Punkt und ohne Tor das Tabellenende ziert.
Hannover muss am Samstag (15.30 Uhr) in Paderborn ran. Hamburg hat zur gleichen Zeit eine schwere Aufgabe mit dem FC Bayern München.