BVB-Coach Jürgen Klopp tauschte gegenüber der 1:2-Niederlage in der Champions League gegen Juventus Turin drei Akteure seiner Startelf aus: Kirch verteidigte für Piszczek (Teilriss der Syndesmose) hinten rechts, Subotic ersetzte Sokratis (Muskelverhärtung). Zudem kam Kagawa für Immobile (Bank) ins Spiel, sodass Aubameyang wieder in die Sturmspitze rückte.
S04-Trainer Roberto di Matteo konnte nach abgelaufener Sperre wieder auf Huntelaar bauen, der Platte ersetzte. Der "Hunter" war eine von vier Änderungen gegenüber dem 1:1 zu Hause gegen Werder Bremen : Uchida, Boateng und Aogo rückten zudem für Barnetta, Meyer (beide Bank) und Matip (Muskelfaserriss) in die Mannschaft.
BVB wie eine Dampfwalze
Der BVB begann hochmotiviert und euphorisiert und hatte schon nach vier Minuten die Großchance auf die Führung, doch Aubameyang scheiterte freistehend am gut reagierenden Wellenreuther (4.). Auf der Gegenseite setzte Boateng einen ersten Schuss rechts am Gehäuse vorbei (8.). Doch es sollte für lange Zeit der einzige Abschluss der Königsblauen sein, denn fortan rollte die Angriffsmaschinerie der Schwarzgelben so richtig los.
Chancen fast im Minutentakt
Reus' freistehende Volleyabnahme ging rechts vorbei (15.), ehe Kagawa nach unzureichender Kopfballabwehr von Neustädter den Ball volley über Wellenreuther, aber auch am Tor vorbei hob (16.). Dann begrub der Schalker-Schlussmann einen Mkhitaryan-Schuss unter sich (18.). Der BVB ließ einfach nicht nach, während die Schalker Defensive von einer Verlegenheit in die nächste geriet. Reus setzte sich im Duell mit Neustädter durch und legte rüber zu Aubameyang, der das leere Tor und Nastasic vor sich hatte, aber den S04-Abwehrmann ganz schwach anschoss (26.) - spätestens diese Möglichkeit hätte sitzen müssen.
Doch der BVB haderte nicht, sondern spielte sich in einen Rausch: Reus' Flachschuss lenkte Wellenreuther mit den Fingerspitzen vorbei, ehe ein Hummels-Kopfball in den Fängen des Torhüters landete (jeweils 27. Minute). Die BVB-Angriffswalze rollte weiter, und es blieb dabei: Auch allerbeste Gelegenheiten wurden nicht verwertet. Reus' Volley-Geschoss nach einer Ecke lenkte Neustädter kurz vor der Linie mit dem Kopf an die Latte (34.), ehe Reus nach Slalomlauf den Schuss knapp am Tor vorbei setzte (37.). Dann hatte das hoffnungslos unterlegene Schalke Halbzeit eins überstanden - dass es immer noch 0:0 stand, konnte zu diesem Zeitpunkt kaum jemand nachvollziehen.
Wellenreuther ist immer wieder Endstation
Der 23. Spieltag
Wer geglaubt hatte, dass der FC Schalke nach der Pause besser und entschlossener auftreten würde, sah sich getäuscht, denn es ging weiterhin nur in eine Richtung. Reus wackelte nach starkem Sahin-Pass Höwedes aus, scheiterte aber per Flachschuss erneut am glänzend reagierenden Wellenreuther (56.). Während Schalke keine fünf Bälle hintereinander zum eigenen Mann brachte, zog der BVB in der Folge das Tempo wieder an.
Aubameyang bricht den Bann - Mkhitaryan legt nach
Die nächste Gelegenheit hatte Mkhitaryan, der Uchida abschüttelte, per Pike aus spitzem Winkel aber auch an Wellenreuther scheiterte (65.). Es dauerte bis zur 78. Minute, ehe sich die Klopp-Elf für den hohen Aufwand belohnte: Mkhitaryan spielte einen Ball in den Strafraum, Aogo fälschte die Kugel unglücklich zu Aubameyang ab, der mit dem Außenrist rechts unten ins Netz traf (78.). Schalke konnte den Tiefschlag kaum verdauen, da schlug es erneut ein: Nach einem scharfen Gündogan-Querpass grätschte Mkhitaryan den Ball im Fünfer über die Linie (79.).
Immer wieder im Fokus: Timon Wellenreuther, hier im Luftduell mit Pierre-Emerick Aubameyang. Getty Images
Schalke war erledigt, und der bis dato formidable Wellenreuther servierte den Dortmundern sogar noch das dritte Tor zum Schlusspunkt: Nach einem Rückpass von Nastasic zögerte und zauderte der junge Keeper, Reus rauschte heran und bugsiert das Leder über die Linie (86.). Der BVB feierte so einen hochverdienten 3:0-Derbysieg, während Schalke im ganzen Spiel nur drei Torschüsse (keiner davon auf das Gehäuse) zustande brachte.
Für Dortmund geht es am Dienstag (20.30 Uhr) im DFB-Pokal zu Dynamo Dresden. In der Liga gastiert die Klopp-Elf am Samstag (15.30 Uhr) beim Hamburger SV. Schalke empfängt im nächsten Ligaspiel am Samstag (15.30 Uhr) die TSG Hoffenheim.