Malli trifft früh im Fallen
Der Mainzer Trainer Kasper Hjulmand baute mit Bengtsson und Clemens gleich zwei Winter-Neuzugänge in seine Startelf ein. Der Dritte im Bunde, Castillo, nahm auf der Bank Platz. Paderborns Coach André Breitenreiter vertraute hingegen auf das angestammte Personal. Mit Lakic saß die einzige Neuverpflichtung zunächst auf der Bank.
Der FSV war vom Anpfiff weg die aktivere Mannschaft und spielte offensiv nach vorne. Dabei kamen die Hausherren entweder mit Tempo über die Flügel oder operierten mit Kurzpässen über Malli, der im zentralen offensiven Mittelfeld die Schaltzentrale gab. Dieser mutige Auftritt wurde schnell belohnt: Brosinski spielten einen feinen Pass in die Tiefe an die rechte Sechzehnerkante, wo de Blasis an die Strafraumgrenze zurücklegte. Dort zog Malli im Fallen ab und traf aus halbrechter Position präzise ins linke Eck (6.). Sein Schuss war wohl noch leicht von Strohdiek abgefälscht.
Rupp ballert an die Latte
Der 18. Spieltag
Auch in der Folge behielt Mainz zunächst das Heft des Handels in der Hand. Gegen nun unter Druck stehende Paderborner lauerten die Hausherren auf überfallartige Konterangriffe und spielten immer wieder Pässe in die Tiefe. Nach 20 Minuten aber ließen sich die Nullfünfer ein wenig einschläfern und auch die Zügel schleifen. Folglich nahmen auch die Nullsiebener am Spiel teil - Gefahr strahlten die Gäste aber noch nicht aus. Stattdessen streute der FSV punktuell Tormöglichkeiten durch Clemens (26.) und Malli (32.) ein.
In der 38. Minute setzte dann der SCP ein erstes Ausrufezeichen: Rupp nagelte das Spielgerät aus 18 Metern an die Latte. Daraufhin wurde noch einem Stoppelkamp sieben Meter vor dem Tor freigespielt, doch scheiterte der Angreifer aus rechter Position am herausstürmenden Karius (38.). Diese Doppelchance riss Mainz aus der Lethargie: Clemens (42.) und Bengtsson (43.) verbuchten gute Möglichkeiten, zielten aber nicht genau genug. Mit dem 1:0 ging es in die Pause.
Eiskalte Dusche: Malli erhöht nach 42 Sekunden
Ausgerutscht: Schiedsrichter Robert Hartmann beobachtet einen Zweikampf zwischen Johannes Geis (l.) und Marvin Bakalorz (r.) im Sitzen. Getty Images
Kurz nach Wiederbeginn gelang Mainz erneut ein Blitzstart: Gerade einmal 42 Sekunden dauerte es, bis de Blasis Malli mit einem langen Ball auf die Reise schickte. Der Spielmacher tauchte frei vor Kruse auf und traf mit einem Schuss ins rechte Eck (46.). Pechvogel war einmal mehr Strohdiek, der erneut im Zuge einer Rettungstat unglücklich abfälschte. Dieser Schock saß tief bei den Ostwestfalen. Breitenreiter reagierte wenig später, nahm Strohdiek aus dem Spiel, stellte seine Mannschaft offensive ein und brachte mit dem Ex-Mainzer Vrancic einen Mittelfeld- für einen Abwehrspieler (53.). Da dieser Tausch verpuffte, schob Breitenbreiter rasch seinen zweiten Wechsel hinterher und brachte mit Stürmer Lakic einen Winter-Neuzugang (61.).
Nun begann es in Mainz heftig zu schneien. Auch die Partie fror - wohl unabhängig davon - ein wenig ein. Der FSV verwaltete den Vorsprung, der SCP schaffte es partout nicht, für Gefahr zu sorgen. Die Folge waren zahlreiche Mittelfeldgeplänkel. Wie aus dem Nichts brachten die Rheinhessen dann einen gnadenlosen Konter an: Malli setzte de Blasis mit einem Pass in Szene. Der Argentinier jagte die Kugel von der Strafraumgrenze sehenswert in den rechten Winkel (69.). 3:0, die Entscheidung.
Allagui und Geis mit dem i-Tüpfelchen
Nun waren die Würfel gefallen. Paderborn fiel nichts ein, um Torwart Karius ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Stattdessen spielte der FSV leichtfüßig nach vorne und generierte weitere Chancen. Joker Allagui fügte sich sofort gut ein, sorgte immer wieder für Gefahr (71.) und schließlich auch noch für das 4:0: Bengtsson schlug einen Freistoß vom linken Flügel an die Fünfmeterraumgrenze, wo der Stürmer per Kopfball traf (82.). Doch damit nicht genug: Ziegler holte Allagui im Sechzehner von den Beinen, den fälligen Elfmeter donnerte Geis in die Maschen (87.). 5:0, der Endstand. Damit durften die Rheinhessen nach 103 Tagen Wartezeit auf den nächsten Sieg wieder jubeln.
Mainz ist bereits am Dienstag (20 Uhr) in Hannover gefordert. Tags darauf (20 Uhr) empfängt Paderborn den Hamburger SV.