Eintracht Frankfurts Trainer Thomas Schaaf schickte dieselbe Startformation auf den Rasen, die zuletzt für den 3:1-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach gesorgt hatte.
Borussia Dortmunds Coach Jürgen Klopp brachte im Vergleich zur 0:2-Niederlage in der Champions League beim FC Arsenal drei Neue: Für Schmelzer, Gündogan und Immobile kamen Durm, Kehl und Kagawa zum Zug.
Vor ausverkauftem Haus begann die Partie bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt nicht nach dem Geschmack der gebeutelten Borussia: Nach Fehlpass von Großkreutz in der Vorwärtsbewegung spielte Russ das Leder aus der eigenen Hälfte in die Spitze, wo Meier nicht aufzuhalten war und Weidenfeller aus zehn Metern tunnelte - achtes Saisontor des Goalgetters, 1:0 (5.).
Der BVB verpasste nach einem Konter durch Mkhitaryan, dessen Schuss Wiedwald entschärfte, die postwendende Antwort (7.), offenbarte dann gegen früh attackierende Frankfurter Abstimmungsprobleme (Aigner, 9., Meier, 11.) und kam offensiv kaum zum Zuge, weil die Hausherren die Passwege im Mittelfeld verdichteten.
Vier Chancen binnen sechs Minuten
Die Schaaf-Elf störte schon den Aufbau der Westfalen empfindlich und damit auch deren Spielentwicklung, setzte selbst immer wieder Nadelstiche (Anderson, 19., Aigner, 22.), ehe die Gäste sich langsam aber sicher berappelten und ihre vorher schlechte Passquote verbesserten. Die Konsequenz: Der Ausgleich lag mehrmals in der Luft. Aubameyang scheiterte an Wiedwald, Großkreutz donnerte den Abpraller an den Pfosten (24.). Mkhitaryan schlenzte in aussichtsreicher Position vorbei (26.), Kehl platzierte genau auf den Eintracht-Keeper (28.).
Nach einer halben Stunde nahm sich das Spiel eine kleine Auszeit, vor den Toren tat sich zunächst nichts mehr. Beim BVB musste Piszczek mit einer Oberschenkelverletzung raus, Ramos kam, Großkreutz agierte nun als Rechtsverteidiger (38.).
Die SGE meldete sich vor dem Kabinengang dann noch zweimal zu Wort. In Person von Seferovic, der gegen die unsortierte Deckung der Gäste zum Abschluss kam: Die Volleyabnahme des Schweizers flog links vorbei (40.), sein Schuss Sekunden vor dem Pausenpfiff von halblinks ans Außennetz (45.+1).
Der 13. Spieltag
Mit den Gedanken wohl noch in der Kabine war die Borussia nach Wiederanpfiff. Stendera (47.) und Meier (49.) vergaben Großchancen zum 2:0, ehe sich auf der Gegenseite einmal mehr Wiedwald als Meister seines Fachs erwies und nach einem schulmäßigem BVB-Konter gegen Ramos aus elf Metern Sieger blieb (52.).
Dortmund steigerte seinen Aufwand, hielt das Tempo nun hoch, drängte die Hessen immer mehr zurück. Gegen die kompakte Defensive der Schaaf-Schützlinge fehlte es aber an der zündenden Idee, weder Kagawa noch Mkhitaryan hatten als Einfädler ihren besten Tag.
Schaaf reagierte auf die Daueroffensive der Gäste, brachte Lanig für Stendera (64.). Und die Frankfurter setzten wieder einen Nadelstich: Meier, von Subotic sträflich vernachlässigt, hätte per Kopf für die Vorentscheidung sorgen können (66.).
Am Drücker blieben aber nach wie vor die Schwarz-Gelben. Es mangelte der Borussia nicht am Willen, teilweise aber zu überhastet, zu durchsichtig oder aber zu umständlich (Kehl, 70.) trugen die Gäste ihre Angriffe vor. Klopp zog mit Gündogan und Jojic für Kehl und Kagawa seine letzten Optionen.
Seferovic bestraft Weidenfellers Ausflug
Der Schuss ging aber nach hinten los: Nach einem weiten Pass von Meier aus der eigenen Hälfte wollte Ginter per Kopf zu Weidenfeller zurückspielen. Der Keeper aber war herausgeeilt, Seferovic roch den Braten und schoss die Kugel ins leere Tor - 2:0, die Entscheidung (78.).
Die Eintracht, im Mittelfeld angekommen, spielt am nächsten Sonntag (17.30 Uhr) gegen Werder Bremen. Der ans Tabellenende durchgereichte BVB empfängt bereits am Freitagabend (20.30 Uhr) Hoffenheim.