Freiburg-Coach Christian Streich wechselte seine Anfangself im Vergleich zum 2:2 in Wolfsburg auf zwei Positionen aus: Nach abgesessenen Gelbsperren kehrten Klaus und Sorg zurück, dafür mussten Kerk und Fernandes weichen. Schalkes Trainer Jens Keller tauschte gegenüber der 0:1-Heimniederlage gegen Gladbach ebenso doppelt: Für den gelbgesperrten Kolasinac lief Ayhan als Linksverteidiger auf, Santana rückte daher in die Zentrale. Im Sturm ersetzte Huntelaar nach überstandener Mandelentzündung Szalai.
Ayhan erst mit dem Premiertor, dann mit Gehirnerschütterung
Schalke begann dominant und war von Anfang an um Sicherheit und Ballbesitz bemüht. Die Freiburger ließen die Gäste anfangs gewähren, was sich auch direkt rächen sollte. Erst scheiterte Boateng zwar mit einem Schuss noch an Baumann (7.), kurze Zeit später sollte aber Aushilfsaußenverteidiger Ayhan sein erstes Bundesligator feiern: Bei Ayhans Schlenzer aus der Distanz, der vom Innenpfosten ins Tor prallte, sah Torhüter Baumann aber nicht ganz glücklich aus (13.).
Der Rückstand weckte die Hausherren jedoch auf, nach rund einer halben Stunde kam der Sportclub besser ins Spiel und auch zu guten Chancen. Die beste hatte Guedé, der nach schönem Sololauf von Günther aber freistehend vor dem Tor daneben schob (30.). Vier Minuten später versuchte sich Mehmedi aus fast identischer Position, sein Schlenzer verfehlte das Ziel jedoch ebenso.
Schalkes bevorzugtes Mittel waren hingegen Distanzschüsse. Boateng (11.), Hoogland (35.) und Meier (40. und 45.+2) zielten aber jeweils zu ungenau. In der 39. Minute zeigte Huntelaar seine ganze Klasse, sein traumhafter Volley mit links klatschte aber nur an die Querlatte. Glück für die Hausherren - das wäre auf jeden Fall ein Tor des Monats geworden. Die Partie wogte mittlerweile hin und her, kurz vor der Pause bot sich Mehmedi die Chance auf den Ausgleich, der Schweizer Nationalspieler schob die Kugel freistehend vor Fährmann aber am Tor vorbei. So ging die muntere Begegnung mit einem 1:0 für die Gäste in die Pause.
In dieser musste Torschütze Ayhan bleiben, der in der 21. Minute mit Draxler zusammengestoßen war und mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Höger ersetzte den Youngster als Linksverteidiger. Auch Freiburg tauschte zur Pause, für den wirkungslosen Schmid kam Kerk in die Partie.
Der 33. Spieltag
Schalke wirkte nach Wiederanpfiff wild entschlossen, früh das zweite Tor zu erzielen. Freiburg kam kaum noch in die Zweikämpfe und musste ein ums andere Mal mit ansehen, wie sich die Königsblauen Chancen herausspielten: Goretzkas Kopfball (57.) wurde von Baumann weggefaustet, Huntelaars Versuch landete erneut nur auf der Querstange (59.). Zwei Minuten später strich Draxlers Schlenzer knapp am Gehäuse der Hausherren vorbei.
Huntelaar mit Glück - Santana mit Gelb-Rot
Schalke blieb dran und traf zum verdienten, aber auch glücklichen 2:0. Huntelaar marschierte völlig unbedrängt durch das Mittelfeld und zog aus der Ferne einfach mal mit links ab. Sein Schuss wurde von Ginter unglücklich abgefälscht, so dass Baumann keine Abwehrmöglichkeit mehr blieb (65.).
Schalke verlor kurze Zeit später aber die Linie, weil Santana binnen fünf Minuten die Ampelkarte sah. Erst stieg er überhart mit beiden gestreckten Beinen gegen Sorg ein (68.), anschließend ließ er Kerk über die Klinge springen (73.). Der Platzverweis war ein Weckruf für den Sportclub, der durch Schuster sogar zum vermeintlichen Anschlusstreffer kam. Dieser wurde aber annulliert, da Krmas beim Schuss des Freiburger Kapitäns Torhüter Fährmann im Abseits stehend die Sicht genommen haben soll.
Freiburg drückte in Überzahl, fand aber im dichten Abwehrverbund der Gäste kaum ein Durchkommen. Viel mehr als Kerks Schuss von der Strafraumgrenze sprang daher nicht heraus (80.). Auf der Gegenseite spielten die Gäste ihre Kontermöglichkeiten nicht genau zu Ende. So vergaben Goretzka (85.) und der eingewechselte Obasi (90.+1) die Chancen auf einen höheren Sieg.
Durch den Dreier im Breisgau sichern die Königsblauen zumindest die Qualifikation für die Champions League. Rang vier hat Kellers Mannschaft nun sicher, muss im letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg aber auf Huntelaar (5. Gelbe) und Santana verzichten.
Nächsten Samstag (15.30 Uhr) tritt Freiburg im Saisonfinale in Hannover an, Schalke empfängt zeitgleich den 1. FC Nürnberg.