Hoffenheim-Trainer Markus Gisdol begann nach der 1:3-Niederlage in Bremen mit einer runderneuerten Startformation und brachte gleich fünf neue Spieler. In der Defensive ersetzten Beck, Abraham und Süle Toljan, Strobl und Vestergaard. Im Mittelfeld begann Herdling für Salihovic. Modeste gab den Stoßstürmer und verdrängte damit Elyounoussi. Frankfurts Coach Armin Veh stellte seine Anfangself gegenüber der 2:3-Niederlage gegen Hannover in der Vorwoche nur auf einer Position um. Meier übernahm im Mittelfeld für Schwegler.
Beide Mannschaften legten früh alle taktischen Fesseln ab und spielten nach vorne wie die Feuerwehr. Erste Chancen stellten sich auch sofort ein, doch die Abwehrspieler konnten auf beiden Seiten zunächst ein mögliches Tor verhindern.
Die erste Großchance hatten die Gäste: Madlung setzte sich bei einer Ecke robust in der Mitte durch, beförderte, bedrängt von Abraham, die Kugel aber über das Tor von Grahl (9.).
In der Folgezeit bekam die Eintracht das Spiel zunehmend unter Kontrolle, schaffte es aber nicht, den finalen Pass ins Zentrum an den Mann zu bringen. Dies rief wiederum die Hoffenheimer auf den Plan. Aus einem Freistoß in der 25. Minute entwickelte sich die bis dahin beste Möglichkeit für die TSG: Herdling servierte die Kugel auf den Kopf von Abraham. Dieser legte sofort ab zu Süle, der aber zentral vor dem Tor von Trapp den Ball nicht richtig traf.
Auch zum Ende der ersten Spielhälfte kämpften beide Teams mit offenem Visier. Beide Seiten hatten ihre Möglichkeiten, doch im entscheidenden Moment fehlte oft das Glück oder die nötige Konsequenz im Abschluss. Für die Eintracht scheiterten Russ mit einem Direktschuss (32.) und Madlung mit einem Kopfball (37.). Auf Hoffenheimer Seite ließen Volland (39.) und Rudy (40.) mit ihren Schüssen den möglichen Führungstreffer liegen.
Mit weiteren Chancen, aber weiterhin ohne Tore ging es in die zweiten 45 Minuten. Zunächst erwies sich ein Schuss von Modeste als keine große Herausforderung für Trapp (46.), dann beförderte Abraham einen Freistoß aus großer Distanz am Tor vorbei (48.), und erneut Modeste hämmerte einen Direktschuss auf die Tribüne (52.).
Der 32. Spieltag
Bei den Gästen ging während der Anfangsphase der zweiten Hälfte nicht mehr viel nach vorne. Bereits früh versandeten die Angriffe im Mittelfeld. Die TSG-Abwehr sicherte sich die leichte Beute und leitete umgehende Gegenangriffe ein. Allerdings ließen die Gisdol-Schützlinge dabei die nötige Präzision und Entschlossenheit vermissen. Die Frankfurter Abwehr konnte immer wieder dazwischen gehen.
Nach einer Stunde verlor die Partie etwas an Tempo, was der guten Stimmung im Stadion allerdings keinen Abbruch tat. Die Fans beider Lager fingen an, sich selbst zu feiern. Von der lockeren Stimmung ließ sich Modeste offenbar anstecken. Volland bediente den Stürmer in der 64. Minute mit einem idealen Steilpass, doch Modeste ließ die Kugel nur harmlos Richtung Trapp prallen.
Danach schienen sich die meisten Akteure auf dem Platz mit dem Unentschieden abgefunden zu haben. Die Aktionen in der Schlussphase waren kaum noch druckvoll. Einzig Volland sorgte noch für Gefahr. Sein Schuss in der 77. Minute verlangte Trapp noch einmal alles ab. Den Abpraller rettete Zambrano vor Modeste.
Zwei Höhepunkte sollte die Partie aber trotzdem noch haben. In der 83. Minute entschied Schiedsrichter Meyer auf Strafstoß für die TSG. Modeste war in einem Gewühl im Strafraum über Trapp gefallen. Eine harte aber vertretbare Entscheidung. Nach längeren Diskussionen entschieden die Hoffenheimer, dass Roberto Firmino antreten sollte. Der Brasilianer versuchte Trapp zu verladen, doch der Eintracht-Keeper war hellwach und fischte die Kugel von der Linie.
Wenig später hatte das Spiel noch einen negativen Höhepunkt, als Schiedsrichter Meyer Modeste nach zweimaligen Nachtretens gegen Zambrano zu Recht mittels Roter Karte zum frühzeitigen Duschen schickte.
Die letzten Minuten verbrachten die Frankfurter mit Ballgeschiebe im Mittelfeld und spielten unter den Pfiffen der Zuschauer die Zeit herunter.
Nächsten Samstag (15.30 Uhr) reist Hoffenheim nach Dortmund, Frankfurt empfängt zeitgleich Leverkusen.