VfL-Coach Dieter Hecking vertraute gegenüber der 1:2-Niederlage in Dortmund auf exakt dieselbe Starformation.
FCN-Trainer Gertjan Verbeek brachte im Vergleich zur 0:2-Pleite gegen Gladbach mit Pogatetz und Stark für Dabanli und Pinola ein neues Innenverteidiger-Duo. Der Argentinier wurde Vater einer Tochter und war nicht im Kader.
Der VfL drückte die Gäste von Beginn an in die eigene Hälfte, attackierte sehr früh. Schnell hatte Olic die erste Gelegenheit, Schäfer parierte (6.). Auf der Gegenseite war Pendant Grün dann beim ersten Angriff des FCN chancenlos: Angha machte das Clubspiel schnell. Nach Rückpass spielte Kiyotake an den Sechzehner zu Feulner, der Naldo mit einer Körpertäuschung austanzte und aus 14 Metern ins linke Eck einschoss (8.).
Die "Wölfe" zeigten sich unbeeindruckt, Angriff auf Angriff rollte gen Nürnberger Tor. Unverständlicherweise gewährten die Franken dem Gegner trotz Führung viele Räume. Es taten sich große Lücken schon im Mittelfeld auf, wodurch der Abwehrverbund ein ums andere Mal ins Schwimmen geriet. Perisic (13.) und Olic (14.) konnten dies zunächst nicht nutzen.
Die beiden Offensivspieler sollten aber wenig später jubeln: Zunächst hatte de Bruyne vor dem Strafraum zu viel Platz, sein Diagonalpass nach halblinks erreichte den anlaufenden und Angha enteilten Olic, der aus sechs Metern einnetzte - 1:1 (19.). Drei Minuten später war die Partie schon gedreht: Luiz Gustavo erkämpfte den Ball gegen Frantz, der verletzt liegenblieb. Das Spiel lief weiter, de Bruyne passte auf Perisic, der halblinks frei vor Schäfer stand und den Ball am Keeper vorbei ins Netz schlenzte.
Frantz musste raus, Campana kam (25.). Wolfsburg hielt das Zepter gegen oftmals ungeordnete Verbeek-Schützlinge, die einfach keinen Zugriff auf den Gegner fanden und sich das Leben mit vielen unnötigen Ballverlusten selbst schwer machten, fest in der Hand - Olic verpasste die nächste Möglichkeit (30.).
Die Niedersachsen präsentierten sowohl die stärkeren Einzelspieler als auch die bessere Spielanlange, nahmen auch mal den Fuß vom Gaspedal. Bis zum Strafraum sah dies gegen den FCN, der offensiv blass blieb, weiterhin gut aus, dann aber fehlte die letzte Konsequenz, so dass es mit knapper VfL-Führung in die Kabine ging.
Der 30. Spieltag
Der Club war im ersten Durchgang in allen Werten zweiter Sieger geblieben und hatte viel Luft nach oben. Sollte sich das im zweiten Durchgang ändern? Zunächst kam wieder die Hecking-Elf: Schäfer parierte gegen de Bruyne (49.), nach Starks Zweikampf gegen Olic hätte sich bei den Gästen niemand über einen Elfmeter beschweren dürfen (50.).
Dann aber gönnte sich der VfL eine Verschnaufpause, das Geschehen verlagerte sich auch des Öfteren in die Hälfte der Hausherren: Feulner verpasste nach Plattenhardts Hereingabe im Fünfer den Ausgleich (54.).
Es blieb die einzige Ausgleichschance des Abstiegskandidaten, auch weil die "Wölfe" die Zügel wieder anzogen. Die letzte Konsequenz fehlte zwar vorerst (Olic, 64.), die höhere Risikobereitschaft des Club im Bemühen um den Ausgleich mündete aber fünf Minuten später in das dritte Tor der Niedersachsen: Nach Ballverlust der Nürnberger fuhr de Bruyne den Konter, überließ von Plattenhardt gefoult eher unfreiwillig für Arnold, dessen Zuspiel Malanda aus 16 Metern humorlos flach ins linke Eck jagte.
Letztlich war dies schon die Entscheidung, strukturierte Offensivaktionen des FCN hatten weiterhin Seltenheitswert (Drmic, 74.). Wie man schnell umschaltet und kombiniert, zeigte die Hecking-Elf einmal mehr beim 4:1: De Bruyne nahm am Strafraum links Olic mit, dessen kluge Hereingabe nutzte Perisic am zweiten Pfosten aus drei Metern zu seinem zweiten Treffer (82.).
In der Schussphase feierte Vieirinha nach langer Verletzungspause sein Comeback. Beinahe mit einem Tor, aber Mak rettete nach seinem frechen Lupfer über Schäfer hinweg per Fallrückzieher auf der Linie (89.).
Nächsten Dienstag (20.30 Uhr) sind die Wölfe im DFB-Pokal-Halbfinale in Dortmund zu Gast, am Samstag (18.30 Uhr) geht es für den VfL in Hamburg dann in der Liga weiter. Der Club empfängt tags darauf (15.30 Uhr) Leverkusen.