Freiburgs Trainer Christian Streich vertraute gegen den BVB weitgehend auf die Elf, die zuvor 0:0 bei der Berliner Hertha gespielt hatte, mit einer Ausnahme: Zulechner stürmte anstelle von Guedé und kam so zu seinem Startelfdebüt.
Dortmunds Trainer Jürgen Klopp tauschte nach dem 3:0 gegen Nürnberg ebenfalls einmal: Lewandowski hatte unter der Woche bei der polnischen Nationalmannschaft eine Dehnung im Knie erlitten und wurde nun sicherheitshalber geschont. Schieber durfte dafür von Beginn an ran. Ferner fehlte Reus, der gegen den Club noch eine Gelb-Sperre abzusitzen hatte, wegen muskulären Problemen
Bei äußerst angenehmen äußeren Bedingungen und 17 Grad im Schatten legten beide Mannschaften zunächst an ein hohes Tempo vor und zeigten sich durchaus bemüht. Der BVB ließ dabei die größere individuelle Klasse durchblitzen, agierte aber nicht zielstrebig. Die Freiburger indes warfen Einsatz, Willen und Leidenschaft in die Waagschale und schafften es, dem "übermächtigen" BVB durch eine aggressive Zweikampfführung und zwei dicht gestaffelte Viererreihen den Schneid abzukaufen.
Der 24. Spieltag
Es entwickelte sich ein temporeiches, allerdings auch sehr chancenarmes Spiel zweier Mannschaften, die sich weitgehend auf Augenhöhe begegneten. Hinzu kam, dass beide Teams im Grunde eine ähnliche Spielweise mit hoch stehenden Viererketten aufwiesen und sich auch deshalb lange Zeit neutralisierten. Das führte dazu, dass es in der ersten halben Stunde auf beiden Seiten jeweils nur eine Möglichkeit zu sehen gab: Sahin scheiterte per Freistoß an Baumann (5.), während Freiburgs Zulechner im Anschluss an eine Ecke verzog (25.).
Kurz vor dem Halbzeitpfiff stand der Österreicher erneut im Blickpunkt: Der 23-Jährige hatte zunächst Hummels düpiert, sich den Ball dann aber einen Tick zu weit vorgelegt und wurde anschließend auf dem Weg zum Tor von Sokratis gelegt. Schiedsrichter Peter Gagelmann entschied zum Unmut der Freiburger auf Freistoß und Gelb für den Griechen (43.). Beim Sportclub hätte man einen Platzverweis wegen Notbremse lieber gesehen.
Kehl schlägt nach der Pause zu - Freiburg harmlos
Verfolgungsjagd: Dortmunds Mkhitaryan im Duell mit Fernandes (re.). Getty Images
Mit Elf gegen Elf ging es also in den zweiten Durchgang, und auch sonst änderte sich nicht allzu viel. Beide Mannschaften lieferten sich im Mittelfeld intensive Zweikämpfe, vergaßen dabei aber häufig den geradlinigen Weg nach vorne. Gepaart mit technischen Unzulänglichkeiten führte das dazu, dass klare Einschussgelegenheiten weiter absoluten Seltenheitswert hatten.
In der 58. Minute klingelte es dann doch: Über Schmelzer und Großkreutz landete der Ball bei Kehl, der aus 27 Metern zum gefühlvollen Heber ansetzte und so dem zu weit vor dem Tor stehenden Baumann ein Ei ins Nest legte - 1:0. Der Kapitän war vorangegangen und hatte seinen Schwarz-Gelben mit einem tollen Treffer die Führung beschert. Mit dieser im Rücken schalteten die Westfalen auf Verwaltung um. Der BVB tat nur nach das Nötigste und profitierte dabei von der Ideenlosigkeit der Breisgauer, die - wenn überhaupt - nur durch Einzelaktionen Impulse geben konnten. Letztlich hatten die Dortmunder, die in der Schlussphase durch Aubameyang (88.) und Mkhitaryan (89.) gute Chancen liegen ließen, keine große Mühe, den Arbeitssieg routiniert über die Zeit zu bringen.
Die Dortmunder Borussia ist wieder am kommenden Samstag (15.30 Uhr) zuhause gegen die Gladbacher Borussia gefordert. Tags darauf reisen die Freiburger zur Frankfurter Eintracht (17.30 Uhr).