Nürnberg spielbestimmend - Schalke passiv
Nürnbergs Trainer Gertjan Verbeek musste nach dem bitteren 3:3 in Hannover auf den Gelb-gesperrten Pogatetz verzichten und beorderte dafür Pinola in die Innenverteidigung. Schalke-Coach Jens Keller musste wegen einer Magen-Darm-Grippe passen und trat die Reise ins Frankenland gar nicht erst an. Im Vergleich zum 2:0 gegen Freiburg beorderte Co-Trainer Peter Hermann Uchida und Jones für Boateng (Wadenverletzung) und Hoogland (Bank) in die Startelf.
Weil Schalke sehr passiv agierte, nahm der Club die Spielkontrolle sofort an sich, hatte viel Ballbesitz und machte das Spiel. So erarbeiteten sich die Franken schnell gute Tormöglichkeiten: Kiyotake scheiterte mit einem Alleingang an Fährmann (3.), und Ginczek zielte nur knapp am rechten Pfosten vorbei (10.). Angriffe der Gelsenkirchener hatten hingegen absoluten Seltenheitswert. Die Gäste konzentrierten sich voll und ganz aufs Verteidigen. Für den FCN war daher kaum ein Durchkommen. Also probierten es die Nürnberger immer wieder mit langen Bällen.
Club mit klarem Chancenplus
An dieser Rollenverteilung änderte sich in der gesamten ersten Halbzeit nichts. Die Franken rannten immer wieder an und verzeichneten dabei ein klares Chancenplus: Drmic (17.), Kiyotake (23.), Hlousek (29.), Hasebe (33.) und Frantz (40.) näherten sich dem Tor an, ließen aber dabei Vollstreckerqualitäten vermissen. Außerdem kam Pech hinzu: Drmic verwandelte zwar einen Alleingang, doch wurde der Treffer wegen einer Abseitsposition nicht gegeben. Eine ganz knappe Entscheidung für Schiedsrichter Florian Meyer und sein Team (35.).
Die Knappen enttäuschten derweil spielerisch und kamen kaum nach vorne. In der gesamten ersten Halbzeit erarbeitete sich Königsblau nur zwei Chancen aus dem Spiel heraus. Jones schoss nach einer guten Passkombination knapp links vorbei (29.), Neustädter feuerte einen Distanzschuss ab, der sich nur haarscharf am rechten Winkel vorbeidrehte (42.). Ansonsten kamen die Gäste gegen die hoch verteidigenden Hausherren nicht zur Geltung.
Nilsson trifft die Latte
Der 17. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Schalke etwas offensiver eingestellt, stand höher und rückte auch in der Vorwärtsbewegung nach. Dabei entwickelten die Knappen aber nach wie vor keine Durchschlagskraft. Vielmehr neutralisierten sich beide Mannschaften im Mittelfeld. Tempo und Spielfluss war nur phasenweise auf dem Rasen zu erkennen. Für Torchancen zeigte sich nach wie vor nur der Club verantwortlich: Kiyotake steckte für Drmic durch, doch Fährmann parierte den Alleingang per Fußabwehr (55.). Wenig später setzte Frantz Drmic in Szene. Der Schweizer schoss von der Strafraumgrenze haarscharf am linken Pfosten vorbei (59.).
Da Schäfer auf der anderen Seite auch nach 70 Minuten vollkommen beschäftigungslos war, reagierte Hermann mit einem Stürmerwechsel und brachte mit Obasi eine frische Offensivkraft (70.). Die Wirkung verpuffte allerdings vollends. Schalke fand an diesem Abend schlichtweg nicht statt. Nürnberg haderte stattdessen mit dem fehlenden Glück: Als Kiyotake einen 40-Meter-Freistoß in den Gefahrenbereich zirkelte und Nilsson zum Kopfball kam, hatten die Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen. Der Ball klatschte aber an die Latte (76.).
Erst in der Schlussphase musste Schäfer doch noch einen Arbeitsnachweis erbringen. Jones (81.) und Farfan (83.) prüften die Wachsamkeit des Nürnberger Torhüters. Ansonsten passierte nichts mehr.
Nach der Winterpause geht es für Nürnberg am Samstag (25. Januar, 15.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Hoffenheim weiter, Schalke gastiert tags darauf (17.30 Uhr) beim Hamburger SV.