Freiburgs Übungsleiter Christian Streich musste im Vergleich zum 2:0-Erfolg in Wolfsburg auf den angeschlagenen Sorg (Pferdekuss) verzichten, für den Schmid hinten links den Platz in der Viererkette besetzte. Guedé erhielt den dadurch frei gewordenen Platz und rückte in die Spitze, in der auch der wiedergenesene Kruse für Freis zum Zug kam.
Auf der anderen Seite vertraute BVB-Coach Jürgen Klopp nach der 2:1-Gala über Real Madrid im Großen und Ganzen auf seine Siegerelf - lediglich Gündogan rückte für Bender (Wadenprobleme) ins Team.
Dichter Schneefall sorgte in Freiburg für erschwerte Verhältnisse. Schon die ersten Minuten zeigten, dass der Ball bei Flachpässen nur schwer ins Rollen kam. Für die Abwehrreihen hieß das Rezept, das Leder möglichst schnell aus der eigenen Gefahrenzone zu befördern, da gepflegtes Fußballspielen schlichtweg nicht möglich war.
Fast alles war dem Zufall geschuldet - insgesamt stellte sich der aggressivere SC besser auf die Bedingungen ein. Mit überfallartigen Angriffen stellte die Streich-Elf die Defensive der Borussen immer wieder vor Probleme. Aus dem Spiel heraus ergab sich daraus zunächst keine Chance, wohl aber nach einer Ecke: Erst wurde Caligiuri zweimal abgeblockt, dann sorgte Schmelzers Rettungstat nach Piszczek-Kopfball Richtung eigenes Tor dafür, dass der Ball an den Pfosten prallte und nicht den Weg ins Netz fand (15.).
So manche Kick-and-rush-Aktion des zielstrebigen SC stürzte den BVB, der selbst kaum Offensivakzente setzen konnte, in Nöte. Auf diesem Boden war dies aber das einzige Konzept, das Erfolg versprach. Zwar meldete sich der Meister bei einem Standard zu Wort, als Hummels Schmelzers Hereingabe per Kopf nur knapp (26.) verpasste, ehe sich Lewandowski mit einem Drehschuss dem Tor annäherte (28.) -, weit gefährlicher blieben aber die Gastgeber.
Zunächst vergab Diagne nach Kruses Freistoßflanke freistehend aus neun Metern eine Riesenkopfballchance (32.), wenig später blieb ein Querpass von Schuster, der im Strafraum halblinks frei vor Weidenfeller auftauchte, im Schnee stecken (35.). Mit einem aus Sicht der Dortmunder schmeichelhaften 0:0 ging es in die Kabine.
Der 9. Spieltag
Ohne Personalwechsel kamen die Kontrahenten aus der Kabine. Klopp schien bei seiner Halbzeitansprache motivierende Worte gefunden zu haben, denn wie verwandelt war der Meister, der nun Möglichkeit auf Möglichkeit erarbeitete. Caligiuri lenkte einen Piszczek-Schuss gerade noch zur Ecke (46.), Diagne grätschte Lewandowski den Ball am Elfmeterpunkt vom Fuß (48.), Götzes Volleyschuss sauste aus sieben Metern Zentimeter drüber (51.).
Die Führung des BVB hatte sich abgezeichnet, und wenig später war es auch soweit: Reus brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld nach innen, Subotic erwischte das Leder per Kopf ideal und traf aus elf Metern genau ins rechte untere Eck (54.).
Die Breisgauer standen kurz danach dicht vor dem Ausgleich, doch Jendrisek zögerte nach Kruse-Freistoß zu lange und ermöglichte so Weidenfellers Glanztat (57.). Subotic rettete vor Makiadi (61.), ehe sich bis zu Piszczeks Volleyschuss (74., knapp vorbei) vor beiden Toren wenig tat.
Die Schlussphase brach an. Terrazzino war beim SC für den ausgepumpten Guedé gekommen, doch auch der Youngster konnte nicht mehr für frischen Wind sorgen. Die Borussia geriet kaum mehr in Gefahr und sorgte in der 83. Minute für die Entscheidung: Schnell und schnörkellos spielten Großkreutz und Lewandowski Götze frei, und gegen dessen Flachschuss aus 13 Metern von halbrechts ins linke untere Eck war kein Kraut gewachsen - 0:2, der erste Auswärtssieg des BVB war damit in trockenen Tüchern.
Die Freiburger reisen am Dienstag (19 Uhr) in der 2. Runde des DFB-Pokals zu Zweitliga-Primus Eintracht Braunschweig. In der Bundesliga geht es für die Breisgauer am Samstag (15.30 Uhr) in Gladbach weiter.
Die Dortmunder reisen ebenfalls am Dienstag (20.30 Uhr) in der 2. Runde des DFB-Pokals zu Zweitligist VfR Aalen, ehe es am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart geht. Zur Erinnerung: Der letzte Heimauftritt gegen die Schwaben war eines der Highlights der letzten Saison und endete mit einem furiosen 4:4-Remis.