Schalkes Übungsleiter Jens Keller nahm nach dem 1:0 in Mönchengladbach drei Änderungen vor. Draxler (Gelbsperre), Neustädter und Kolasinac (beide Bank) fehlten in der Startelf, dafür durften Fuchs, Höger und der wiedergenesene Farfan ran. VfB-Coach Bruno Labbadia tauschte im Vergleich zur 0:2-Heimspielniederlage gegen Fürth viermal, davon dreimal in der Abwehr. Hoogland, Tasci und der zuletzt gesperrte Niedermeier waren mit von der Partie, im Sturm lief Ibisevic auf. Rüdiger (Rotsperre), Sakai, Felipe und Okazaki rotierten aus dem Team.
Schalke zeigte zunächst die richtige Einstellung, um sich Rang vier endgültig zu sichern. Schon nach wenigen Sekunden begrüßte Raffael die Schwaben mit einem Versuch aus 15 Metern, der sein Ziel aber recht deutlich verfehlte. Die ersten Minuten verliefen jedoch abwechslungsreich, denn auch die Schwaben hielten das Visier offen und gingen das hohe Tempo problemlos mit.
Und der VfB wurde stärker. Die erste Torchance erarbeitete sich Stuttgart über links, die Molinaro-Flanke konnte Ibisevic aber mit dem Kopf nicht mehr aufs Tor drücken (15.). Maxim gab aus gut und gerne 35 Metern den nächsten gefährlichen Warnschuss ab (21.). S04 stand immer häufiger unter Druck und fand kaum noch den Weg nach vorne, zu viele Fehlpässe und Ballverluste schlichen sich in das Spiel der Gelsenkirchener ein. Die Quittung folgte in Minute 23: Höger ließ sich an der Mittellinie den Ball abluchsen, Stuttgart konterte blitzschnell und erfolgreich. Die maßgenaue Flanke von Traoré drückte der vollkommen freie Ibisevic über die Linie, Matip stand zu weit weg.
Erst jetzt wachte Schalke allmählich auf, doch der letzte Pass wollte so gut wie nie gelingen, da die VfB-Abwehr kompakt und sicher stand. Von den zahlreichen Distanzschüssen brachte nur ein einziger Ulreich in Verlegenheit, Jones war der Absender (39.). So ging es mit der verdienten Führung für die Schwaben in die Kabinen, einige Pfiffe begleiteten die enttäuschenden Königsblauen auf den Weg dorthin.
Niedermeiers und Ulreichs Fauxpas kommt zu spät für Schalke
33. Spieltag
Auch nach Wiederanpfiff bot sich zunächst das gleiche Bild. S04 war bemüht, aber ideenlos, Draxlers Fehlen war deutlich anzumerken. Mehr als ein Schuss aus spitzem Winkel von Raffael hatten die Königsblauen nicht zu bieten (53.). Stuttgart hielt indes die Ordnung und lauerte auf Konterchancen, in der 64. Minute hatte die Labbadia-Elf aber auch einmal das Glück auf ihrer Seite - Huntelaar setzte einen Freistoß aus bester Position an den Pfosten.
Nur zwei Minuten danach stand Königsblau endgültig mit dem Rücken zur Wand. Ein langer Pass von Molinaro entblößte die gesamte Abwehr, Gentner musste nur noch quer auf Ibisevic legen, der allein vor dem Tor die Nerven behielt. Trainer Keller reagierte sofort, brachte mit Pukki für Höger einen weiteren Stürmer, S04 warf nun alles nach vorne. Doch egal, ob Huntelaar mit dem Kopf (77.), mit dem Fuß (80.) oder zwischendurch Matip mit dem Schädel, ein Treffer wollte den zu hektisch agierenden Königsblauen zunächst nicht gelingen. Erst in der Nachspielzeit schaffte Schalke das 1:2, dabei musste aber zwei Stuttgarter entscheidend nachhelfen. Niedermeier fälschte eine Huntelaar-Flanke ab, Keeper Ulreich lenkte das Leder ins eigene Netz ab. Kurz darauf war aber Schluss auf Schalke.
Nächsten Samstag muss Schalke zum "Endspiel" in Freiburg antreten (15.30 Uhr), nur ein Sieg sichert den Königsblauen Rang vier. Zeitgleich ist Stuttgart Gastgeber von Mainz.