Freiburgs Trainer Christian Streich tauschte nach der 0:2-Niederlage in Leverkusen auf zwei Positionen. Jendrisek stürmte für Freis, Schuster spielte für Hedenstad.
TSG-Coach Markus Babbel reagierte auf die 0:4-Heimpleite gegen Eintracht Frankfurt mit drei Wechseln. Weis und Vukcevic mussten auf die Bank, Schröck fehlte wegen einer Rotsperre. Es begannen so Ochs (Debüt für die TSG), Williams und Usami.
Bei strahlender Spätsommersonne musste Freiburg schnell einen ersten Schock verarbeiten. Ein Rudy-Freistoß versetzte die SC-Abwehr in helle Aufregung, Delpierre war der Nutznießer und staubte zwar wenig elegant, aber wirkungsvoll ab (2.). Wer nun dachte, die Führung gäbe der gebeutelten TSG etwas Rückenwind, der ging fehl. Hoffenheim zog sich zurück, wirkte nun passiv und überließ den Gastgebern die Initiative. Die näherten sich langsam, aber sicher dem Ausgleich.
Makiadi gab eine erste Warnung ab (9.), Jendrisek ließ einem starken Antritt eine schwache Flanke folgen (14.), dann aber hatte Guedé den richtigen Riecher. Nach einer Kruse-Flanke wehrte die TSG-Defensive halbherzig ab, Sorg spielte kurz quer und der Mann aus Togo spitzelte das Rund über die Torlinie (17.).
Jetzt hatte die Streich-Elf erst recht Rückenwind, Hoffenheim meldete sich nur noch einmal durch zwei Aktionen von Usami zu Wort (32., 35.). Der Rest der ersten Hälfte war dem Sportclub vorbehalten, die die Räume gut aufteilten, diszipliniert verteidigten und nach vorne weitere Pfeile im Köcher hatten.
Der 3. Spieltag
Kruse machte jetzt vermehrt auf sich aufmerksam. Zunächst stürzte er sich kopfüber in eine Schuster-Hereingabe, traf sehenswert zum 2:1 (27.) - ein gegenspieler war nicht auszumachen gewesen. Anschließend setzte er einen Freistoß aus zentraler Position nur knapp vorbei (31.). Auch das 3.1 war vor dem Kabinengang noch möglich, Guedé scheiterte im Eins-gegen-eins aber am stark reagierenden Gästekeeper Wiese (40.).
Im zweiten Durchgang war Freiburg gegenüber sichtbar verunsicherten Hoffenheimern zunächst im Vorteil. Kruse kam schnell zu einem gefährlichen Volleyschuss (46.) und sein Team hatte in der Folge scheinbar alles im Griff. Markus Babbel hatte aber mit seinem Halbzeitwechsel von Volland zu Vukcevic ein gutes Näschen: Auf Vorlage von Usami und nach kapitalem Schnitzer von Sorg verwandelte Vukcevic aus dem sprichtwörtlichem Nichts zum 2:2 (57.).
Es war dann ein Bock von Wiese, der dem nächsten Treffer vorausging. Hoffenheims neuer Keeper und Spielführer kam nach einer Ecke von der Linie, verpasste das Spielgerät und Diagne köpfte mühelos ins leere Tor (68.). Die Babbel-Elf antwortete in Person von Usami. Kunstvoll nahm der Japaner einen Pass 20 Meter vor dem Tor an und jagte den Ball aus der Drehung an Baumann vorbei ins Tor (76.).
Das Spiel nahm wieder Fahrt auf, denn die Kraichgauer schnupperten Morgenluft. Firmino konnte einen Baumann-Lapsus nicht nutzen (58.), sein abgefälschter Distanzschuss senkte sich gefährlich auf das Tor, konnte aber noch entschärft werden (61.). Die folgende Ecke köpfte Joselu knapp vorbei.
Beide Abwehrreihen wirkten auch in der Schlussphase nicht sattelfest, ermöglichten in beiden Strafräumen den Angreifern viel Platz. Guedés Schuss verfehlte das Gästetor nur haarscharf (80.), auf der Gegenseite zwang Joselu Baumann zu einer feinen Parade (82.), ehe sich die Geschichte wiederholte. Ecke Freiburg, Wiese war wieder draußen und sprang erneut unter dem Ball hindurch. Diesmal bedankte sich Makiadi mit dem vierten Treffer.
Damit nicht genug. Kruse setzte noch Joker Freis in Szene, der Wiese umkurvte und locker zum 5:3 einschob. Hoffenheims Torwart verhinderte gegen Schmid mit einer guten Parade noch ein weiteres Gegentor, lenkte das Rund an die Latte. Und Freis vergab gegen nun desillusionierte Gäste in der Nachspielzeit aus bester Position. Die Punkte blieben so verdientermaßen in Freiburg und Hoffenheim ging auch im dritten Saisonspiel leer aus.
Freiburg gastiert nun am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Düsseldorf. Die Hoffenheimer messen sich am Sonntag (17.30) vor eigenem Publikum mit Hannover 96.