Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia drehte im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Lazio Rom viermal am Personalkarussell: Für Sakai, Okazaki, Maxim und Macheda standen Niedermeier, Holzhauser, Harnik und Ibisevic in der Anfangsformation.
HSV-Coach Thorsten Fink brachte nach dem 1:1 gegen Greuther Fürth drei Neue: Bruma, Rincon und Skjelbred fanden an Stelle von Rajkovic, Son und Beister den Weg in die Startelf.
Beide Teams starteten vorsichtig ins Spiel. Stuttgart suchte sein Heil zunächst mit einfallslosen langen Pässen in die Spitze, wo Ibisevic einen schweren Stand hatte. Der ballsicherere HSV kombinierte sich durchs Mittelfeld, vor allem über die linke Seite schob Jansen immer wieder an. Gegen die sichere VfB-Defensive gelang es aber zunächst nicht, große Gefahr heraufzubeschwören.
Aber in der 13. Minute brannte es im Sechzehner der Hausherren, als van der Vaart Jansens Flanke per Kopf auf Rudnevs ablegte, der Lette aber den Ball am Fünfer ebenfalls per Kopf statt mit dem Fuß im Fallen neben das Tor bugsierte. Auf der anderen Seite gelang der Labbadia-Elf aus dem Spiel heraus wenig, aber bei einem abgefälschten Holzhauser-Freistoß stand nach Adlers Parade nur die Latte der Führung im Weg (16.).
Dies blieben für lange Zeit die einzigen Aufreger. Kein Team erhöhte das Risko, Fehlpässe und Ungenauigkeiten nach Balleroberung waren in der Folge auf beiden Seiten an der Regel. Die Defensivreihen behielten den Überblick, auch weil im Umschaltspiel Handlungschnelligkeit und Präzision fehlten.
Zwei Aktionen kurz vor der Pause peppten die Magerkost dann noch etwas auf. Traoré kochte Jansen rechts ab und passte von der Grundlinie an Adler vorbei in Richtung des lauernden Ibisevic - Bruma rettete. Und Sekunden später war Harnik halblinks durch, Adler lenkte seinen Schrägschuss zur Seite (43.).
Der 25. Spieltag
Mit Okazaki für Holzhauser kam der VfB nominell offensiver aus der Kabine. Und die Labbadia-Schützlinge begannen engagiert, Tasci hatte gleich eine gute Kopfballchance (46.). Das Tor fiel aber auf der anderen Seite: Diekmeier flankte von rechts, in der Mitte war Tasci zu weit weg von Rudnevs, dessen Volley-Hammer aus 13 Metern fulminant unter der Latte einschlug (50.).
Die Partie nahm nun etwas an Fahrt auf. Skjelbred prüfte Ulreich per kernigem Fernschuss (51.), bei den Schwaben scheiterten Gentner und Kvist binnen Sekunden mit Fernschussversuchen an Badelj bzw. Adler (58.). Insgesamt blieben die Angriffsaktionen der Hausherren im Bemühen um den Ausgleich aber meist zu unstrukturiert und durchsichtig. Die Hanseaten hatten wenig Mühe, den Gegner in Schach zu halten, konnten selbst aber gegen eine teilweise unsortierte Stuttgarter Deckung keine weiteren Chancen kreieren.
Und kassierten fast den Ausgleich: Okazaki flankte von links, in der Mitte scheiterte Ibisevic per Kopf aus fünf Metern an Adlers Glanzparade (69.). Dies sollte aber schon die ultimative Möglichkeit bleiben, wenigstens ein Remis zu retten. Auch nach der Einwechslung Machedas für Traoré (73.) fehlten den Gastgebern die Mittel und auch die Kraft, um die Gäste-Deckung noch einmal ernsthaft zu gefährden.
Clever spielte die Fink-Elf mit der Zeit, feierte am Ende nahezu ungefährdet den vierten Auswärtssieg. Und darf sich zudem sowohl über den Sprung auf Rang sechs als auch über nur noch einen Punkt Rückstand auf Champions-League-Qualifikationsplatz vier freuen.
Stuttgart reist am kommenden Donnerstag (21:05 Uhr) zu Lazio Rom, in der Liga wartet das Gastspiel bei Eintracht Frankfurt (Sonntag, 15.30 Uhr). Der Hamburger SV empfängt am nächsten Samstag (15:30 Uhr) den FC Augsburg.