Düsseldorfs Coach Norbert Meier durfte im Winter Omae, Bolly und Tesche als Neuzugänge begrüßen, verzichtete allerdings zum Rückrundenstart auf alle drei - bei Tesche und Omae reichte es immerhin für die Bank. Mit Langeneke (Innenbandeinriss), Malezas, Cha, Rafael (Adduktoren-Zerrung) und Voronin (Nasenbeinbruch) standen ihm zudem einige namhafte Akteure nicht zur Disposition.
Personalsorgen plagten allerdings auch Augsburgs Trainer Markus Weinzierl, dem Vogt (Gelb-Sperre) und der ausgemusterte Sio (Rot) ebenso wenig zur Verfügung standen wie Langkamp (Adduktorenprobleme), Verhaegh (Knöchelverletzung), Ottl (Bänderriss im Knöchel), Petrzela (Knieprobleme), Bancé (Afrika-Cup) und Jentzsch, der sich noch nicht fit fühlte. Von den Winterverstärkungen schaffte es Ji wie erwartet in die Anfangsformation, während Parkhurst auf der Bank Platz nahm. Manninger, Philp und Ji feierten ihr jeweiliges Bundesliga-Debüt.
Der 18. Spieltag
In der prall gefüllten Esprit-Arena entwickelte sich von Beginn an ein munteres Spielchen zweier gleichwertiger Mannschaften. Taktisch traten die Kontrahenten allerdings unterschiedlich auf: Während Augsburg den Weg nach vorne suchte und deutlich mehr ins Spiel investierte, lauerte die Fortuna aus einer gesicherten Deckung heraus auf Konter. In der 8. Minute war die F95-Defensive einmal unaufmerksam und wäre dafür fast bestraft worden - Mölders scheiterte jedoch an Giefer.
Hüben wie drüben leisteten sich die Akteure allerdings auch eine Vielzahl von Fehlpässen, weshalb klare Torchancen lange Zeit Seltenheitswert hatten. Augsburgs Mölders entpuppte sich allerdings als steter Unruheherd. So schoss er, nachdem Giefer stark gegen Koos Kopfball pariert hatte, mit seinem Abstauber aus kurzer Distanz den auf der Linie stehenden van den Bergh an (18.). Etwas später machten die Rheinländer erstmals auf sich aufmerksam, als Lambertz aus der zweiten Reihe zu hoch zielte (22.).
Kuriose Treffer vor und nach dem Seitenwechsel
Der zweite Streich: Koo (2.v.li.) trifft zum 2:0. Getty Images
Spielerisch machten die Augsburger den besseren Eindruck, allerdings nutzten sie die sich durchaus bietenden Lücken in der gegnerischen Deckung nicht konsequent aus und entwickelten deshalb zu selten echte Durchschlagskraft. Wenn der FCA zu Abschlüssen kam, dann war Giefer allerdings gleich gefordert (Mölders, 27., Ji, 38.). In der Schlussphase der ersten Hälfte wurde es dann kurios! Bei Baiers langem und an sich harmlosem langen Ball waren sich Juanan und Giefer uneins, wer klären sollte. Der Spanier köpfte seinem Keeper durch die Beine, Mölders war der lachende Dritte und schob locker ins leere Tor ein (40.). Damit nicht genug, denn kurz darauf tankte sich Ji dynamisch gegen Levels durch und passte auf Werner. Dieser schaufelte den Ball einfach mal vor den rechten Pfosten zu Koo, der freistehend aus spitzem Winkel ins lange Eck zum 2:0-Pausenstand vollendete (45.).
Meier reagierte auf den Rückstand mit einem Doppelwechsel zum Wiederanpfiff: Für Bellinghausen und Ilsö kamen Schahin und Tesche, der sein Debüt für die Fortuna gab. Und das Spiel der Düsseldorfer wurde lebhafter, auch weil die Hausherren fortan in den Zweikämpfen deutlich präsenter waren. Das Problem: Der Aufsteiger trug seine Angriffe häufig zu kompliziert vor und erleichterte den inzwischen voll auf Defensive ausgerichteten Schwaben das Leben ungemein. Bis auf einen Bodzek-Freistoß, der knapp drüber ging (59.), brachten die Düsseldorfer nichts Produktives zustande.
Omae gibt sein Debüt - Reisingers Doppelpack reicht nicht
Auch Debütant Omae, der nach 69 Minuten für Lambertz kam, konnte keine frischen Akzente setzen. Hinten sorgten die Fortunen allerdings für das nächste Highlight: Nach einer Ecke setzten die Gäste energisch nach, Giefer setzte zum Befreiungsschlag an und schoss zu seinem Pech Mölders an. Von dessen Hinterteil prallte der Ball zurück und landete im Tor - 3:0 (71.). Die Entscheidung? Nein! Nur wenige Sekunden danach setzte sich Kruse gekonnt durch und bediente im Fünfer Reisinger, der verkürzte und damit die Spannung am Leben hielt (73.). Düsseldorf verzagte nicht, blies zur Schlussoffensive und brachte die Augsburger gerade nach ruhenden Bällen das ein oder andere Mal in arge Bedrängnis. Bodzek (82., 85.) und Schahin (86.) fehlte noch das nötige Quäntchen Glück, das Reisinger in der Nachspielzeit hatte: Nach einer Ecke verlängerte Fink per Kopf zum Ex-Freiburger, der den Anschluss markierte (90.+1). Spannung pur war nun angesagt, und Reisinger netzte sogar noch einmal ein - allerdings verweigerte Referee Manuel Gräfe die Anerkennung, weil er zuvor auf Offensivfoul von Schahin entschieden hatte (90.+3). Dann war Schluss.
Am kommenden Spieltag sind beide Mannschaften samstags gefordert: Düsseldorf spielt in Mönchengladbach (15.30 Uhr), zeitgleich empfangen die Augsburger den FC Schalke 04.