Bremens Trainer Thomas Schaaf musste zum Rückrundenstart auf Arnautovic (Gelb-Sperre) und Bargfrede (Außenmeniskusriss) verzichten und ließ zudem Winterneuzugang Pavlovic auf der Bank. Wegen muskulärer Probleme hatte Prödl im Training kürzertreten müssen, der Österreicher konnte dennoch auflaufen.
Personalsorgen hatte auch BVB-Coach Jürgen Klopp, dem Innenverteidiger Subotic (Faserriss) nicht zur Verfügung stand. Dafür konnte Felipe Santana nach seinem Nasenbeinbruch mit Spezialmaske mitwirken. Rückkehrer Sahin schaffte es erwartungsgemäß nicht in die Anfangsformation des Meisters und machte es sich folglich bei der Reserve gemütlich.
Der 18. Spieltag
Gerade mal neun Minuten war die Partie alt, da schlug Borussia Dortmund in Person von Reus zu: Während einer eher verhaltenen Abtastphase verursachte Sokratis gegen Lewandowski einen Freistoß in der Nähe des eigenen Sechzehners. Reus trat an und schlenzte den Ball aus 19 Metern sehenswert über die Mauer hinweg ins linke Eck. Es war ein Start nach Maß für den Meister, der gleich seine erste Chance in eine Führung ummünzte.
Eins musste man den Bremern lassen, sie steckten die Köpfe nicht in den Sand und drängten fortan auf den Ausgleich. Gegen die laufstarken und gewohnt gut sortierten Schwarz-Gelben fanden die Hanseaten allerdings kein geeignetes Mittel, um für Gefahr zu sorgen. Bis auf eine Chance von Petersen, der in der zehnten Minute kläglich scheiterte, brachten die Hausherren nichts Produktives zustande. Besser machte es da schon der Meister, der in der 19. Minute auf 2:0 erhöhte: Bei einem Konter hatte Großkreutz das Auge für Götze, dessen von Gebre Selassie abgefälschter 18-Meter-Schuss landete schließlich im Netz.
Felipe Santana macht nach Wiederanpfiff den Sack zu
Abflug: Götze bejubelt das 2:0. Getty Images
Danach kehrte Ruhe in den Eisschrank Weserstadion ein. Dortmund ließ nichts anbrennen, spielte geduldig und wartete auf weitere Gelegenheiten. Von den Bremern war offensiv weiterhin auf weiter Flur nichts zu sehen. Im gesamten ersten Durchgang gab es keinen einzigen nennenswerten Abschluss der Schaaf-Elf. Auf der anderen Seite hätte der BVB zur Pause noch höher führen können. Weil aber Götze (41.) und Hummels (45.+1) kein Abschlussglück hatten, blieb es beim 2:0-Halbzeitstand.
Nach Wiederanpfiff machte es Felipe Santana besser: Der Brasilianer stand bei einer Ecke goldrichtig und köpfte zum 3:0 ein (48.). Die bequeme Führung führte im Anschluss aber dazu, dass sich bei den Schwarz-Gelben der Schlendrian einschlich. Der BVB verlor ein wenig die Ordnung, und prompt kam Werder, bei dem Yildirim in der 54. Minute sein Bundesligadebüt feierte, zu Möglichkeiten - Petersen nahm es aber zu ungenau oder scheiterte an Weidenfeller (54., 59., 62.).
Klopp war mit der zu lässigen Vorstellung seiner Schützlinge sichtlich unzufrieden und schimpfte immer wieder an der Außenlinie. Der BVB riss sich dann auch wieder zusammen, stand fortan geordneter und durfte in der Endphase sogar noch weitere Treffer bejubeln: Piszczek bediente Lewandowski, der aus kurzer Distanz locker zum 4:0 einschob (81.). Drei Minuten danach durfte der Dortmunder Anhang dann auch noch das Comeback von Sahin, der für Kehl kam, feiern. Für den Schlusspunkt sorgte allerdings ein anderer Einwechselspieler: Blaszczykowski wurde von Piszczek prima angespielt und nutzte das, um den 5:0-Sieg perfekt zu machen (85.).
Die Schwarz-Gelben müssen bereits am kommenden Freitag zuhause gegen den Club aus Nürnberg antreten (20.30 Uhr), am Sonntag darauf erwartet die Bremer das Nord-Derby beim Hamburger SV (15.30 Uhr).