Schalkes Trainer Huub Stevens musste ohne Jones auskommen, der beim 1:3 in Stuttgart Rot gesehen hatte, und ließ zudem Marica auf der Bank. Der wiedergenesene Farfan sowie Moritz fanden sich dafür in der Startelf wieder. Ebenfalls zwei Änderungen gab es beim SC Freiburg. SC-Coach Christian Streich brachte Schuster und Diagne, die beim 1:0-Sieg gegen Greuther Fürth gesperrt pausieren mussten, anstelle von Krmas (muskuläre Probleme) und Mujdza (Rückenprobleme).
Disziplin war in der Veltins-Arena zu Beginn das oberste Credo. Sowohl die Schalker als auch die Breisgauer stellten die Räume exzellent zu und ließen den jeweiligen Offensivkräften kaum Freiräume. Zu Gute kam den Abwehrspielern dabei, dass hüben wie drüben Tempowechsel nicht zu sehen waren. Es entwickelte sich demnach ein ausgeglichenes Duell, dem es zunächst an klaren Torabschlüssen mangelte. Draxler (6.) und Holtby (17.) sorgten immerhin für etwas Abwechslung.
Der 17. Spieltag
Nach 20 Minuten waren die Freiburger einmal unaufmerksam und wurden direkt bestraft: Holtby enteilte und schob im Sechzehner quer zu Farfan, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Die Breisgauer zeigten sich von dem Gegentreffer allerdings wenig beeindruckt und drängten fortan auf den Ausgleich. Makiadi hatte noch Pech (23.), ehe Rosenthal zuschlug: Aus 16 Metern traf der 26-Jährige per Volleyschuss sehenswert ins linke Eck (26.). Drei Minuten später war die Partie für Uchida gelaufen - der Japaner musste mit Oberschenkelproblemen gegen Metzelder ausgewechselt werden.
Irgendwie steckte jetzt der Wurm drin bei S04, dem die anfängliche Souveränität abhanden gekommen war. Nach einer halben Stunde köpfte Makiadi knapp daneben, ehe sich Matip einen bösen Schnitzer erlaubte. Der 21-Jährige schlug über den Ball und ebnete so den Weg für Schmid, der aus 16 Metern trocken ins rechte untere Eck vollendete und den Spieß komplett umdrehte (32.).
Nach Matip patzt auch Metzelder - Rosenthal schlägt erneut zu
Ausgleich: Rosenthal (2.v.li.) wird von seinen Kollegen beglückwünscht. picture alliance
Die Schalker waren danach bemüht, selbst den Ausgleich zu schaffen. Nur fehlte es den Knappen am nötigen Quäntchen Glück oder an Präzision beim finalen Pass. So sorgte lediglich Draxlers Fernschuss, den Baumann in der 36. Minute parierte, für Herzrasen beim SC-Anhang. Kurz vor dem Pausenpfiff musste dann Holtby nach einem Freistoßtrick gegen Kruse auf der Linie klären, um einen noch höheren Pausenrückstand aus königsblauer Sicht zu verhindern.
Nach Wiederanpfiff blieb es ein enges und spannendes Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften. Die Schalker gingen etwas mehr Risiko und kreierten daher ein kleines Chancenplus - Fuchs per Freistoß (51.) und Höwedes per Kopf (56.) hatten nicht genügend Zielwasser getrunken. Stevens verstärkte die Offensive mit der Einwechslung von Pukki (für Moritz).
Schalke war dran, brachte sich dann aber wieder selbst in Not: Metzelder passte unnötigerweise in die Beine von Makiadi, der schnell schaltete und Caligiuri mitnahm. Dieser passte in die Gasse auf Rosenthal, der mit einem tollen Direktschuss aus 16 Metern seinen Doppelpack perfekt machte (61.). Kurz darauf hätte Caligiuri alles klar machen können, doch er zog aus 16 Metern gegen den in dieser Szene stark reagierenden Hildebrand den Kürzeren (66.).
Die Hoffnung auf Schalke war noch nicht erloschen, und die Königsblauen zeigten sich durchaus bemüht, nur entwickelten sie kaum echte Durchschlagskraft. Wenn sie dann doch einmal gefährlich vor Baumann auftauchten, dann war funkte entweder noch ein Freiburger dazwischen (Hedenstad, 67.) oder es fehlte Genauigkeit (Draxler, 70.). In der Schlussphase keimte bei den Gelsenkirchenern kurzzeitig Hoffnung auf, nachdem Rosenthal innerhalb weniger Sekunden zweimal Gelb sah und folglich mit Gelb-Rot runter musste (81.). Die Schalker Überzahl währte allerdings nur eine Minute, denn dann zeigte Schiedsrichter Tobias Stieler Huntelaar nach einem Foul an Schuster Gelb-Rot. Als dann kurt darauf Höwedes' Kopfball hauchdünn neben den rechten Pfosten strich (86.), war der Wille der Schalker endgültig gebrochen und der Sieg der Freiburger unabwendbar.
Bevor es in den Winterurlaub geht, müssen beide Mannschaften noch im DFB-Pokal-Achtelfinale ran: Schalke hat am Dienstag (19 Uhr) Mainz zu Gast, Freiburg spielt zeitgleich beim Karlsruher SC.