FCN-Coach Dieter Hecking tauschte im Vergleich zum 0:0 im Franken-Derby bei der SpVgg Greuther Fürth zweimal Personal aus: Für Feulner (Rotsperre) und Esswein kamen Balitsch und Gebhart zum Zug.
Auch auf Seiten von 1899 stellte Trainer Markus Babbel nach der 1:2-Pleite gegen Bayer Leverkusen zweimal um und schickte Williams und Schipplock für Grifo und Joselu auf den Platz.
Volland setzte im regnerischen Nürnberg das erste Ausrufezeichen, als er nach Sololauf am langen Eck vorbeischoss (5.). Die erste Möglichkeit des vornehmlich mit langen Pässen operierenden Club saß dagegen sofort: Gebhart holte im linken Halbfeld einen Freistoß heraus. Kiyotake trat an, Rudy strich der Ball über den Schädel und das Leder landete genau im langen Eck - 1:0 (6.).
Hoffenheims Antwort wäre prompt fast gefolgt, doch Compper verpasste im Zentrum freistehend den Ausgleich (10.). Mit bissigem Zweikampfverhalten hielt der FCN den Kontrahenten in der Folge meist vom eigenen Strafraum fern - und konterte: Nach Kiyotakes Sololauf an zwei Gegenspielern und auch Keeper Casteels vorbei rettete Johnson auf der Linie (17.).
Ansonsten blieb auch beim FCN, der hauptsächlich Fußball arbeitete und sich im Wesentlichen auf die Defensive konzentrierte, viel Stückwerk. Die TSG hatte mehr Ballbesitz, konnte daraus aber gegen im weiteren Verlauf immer tiefer stehende Gastgeber zunächst kein Kapital schlagen. Ein Fehler von 1899 im Mittelfeld ermöglichte auf der anderen Seite nach Chandlers Flügellauf Gebhart erneut die Gelegenheit, auf 2:0 zustellen, doch Casteels parierte (32.).
Die Kraichgauer bestraften dieses Versäumnis umgehend und nutzten zwei Abwehrfehler gnadenlos aus: Chandler griff Volland zu spät an, und Schipplock nickte die Linksflanke des Flügelspielers aus fünf Metern ins rechte Eck ein - 1:1 (33.).
Die Hecking-Schützlinge stellten daraufhin ihre Taktik um und rissen das Geschehen an sich - bis zum Pausentee spielte nur noch der Altmeister. Frantz verpasste die nächste Großchance (39.), ehe es kurz vor dem Kabinengang doch noch einmal klingelte: Gebhart schlenzte einen Freistoß hoch aufs rechte Eck. Casteels lenkte die Kugel klasse an die Latte, der nachsetzende Nilsson köpfte schließlich im Hechtflug zur erneuten Führung ein (43.).
Der 14. Spieltag
Mit Usami für Delpierre wechselte Babbel mit Wiederanpfiff offensiv. Und die Kraichgauer ergriffen gegen sich nun wieder zurückziehende Franken das Kommando. Volland prüfte Schäfer (49.) und schoss aus der Distanz vorbei (52.). Mehr Qualität hatte Simons' Kopfballchance nach Kiyotakes Freistoß - drüber (55.).
Babbel brachte Joselu für Schipplock, der Club Cohen für den angeschlagenen Chandler - Balitsch gab nun den Rechtsverteidiger (58.). Der FCN hatte in der Folge wenig Mühe, die ohne großes Tempo und ideenlos vorgetragenen Angriffe des Kontrahenten zu unterbinden, der kaum Druck aufbauen konnte und kaum noch in Tornähe kam. Erneut ergab sich für den Club, der immer mehr an Sicherheit gewann, die große Möglichkeit, einen Zwei-Tore-Vorsprung zu erzielen, aber Kiyotake verzog von halbrechts knapp (63.).
Unter gütiger Mithilfe der Gäste gelang dies wenig später doch: Nach Balitschs Verteidigungsschlag weit in die TSG-Hälfte hinein hatte Compper den Ball eigentlich sicher, vertändelte das Leder aber gegen Polter, der Casteels umkurvte und zum 3:1 einschob (69.).
Die Hausherren hatten alles im Griff - bis zu Nilssons Handspiel, nach dem Referee Dr. Jochen Drees auf Elfmeter entschied, den Salihovic sicher verwandelte (81.). Sollte es noch einmal eng werden? Nein, dank Kiyotake nicht: Nach Doppelpass mit Cohen legte sich der Japaner den Ball auf den rechten Fuß und schlenzte aus 16 Metern mit Hilfe des Innenpfostens ins rechte Eck - der Schlusspunkt (86.).
Die Franken reisen am Samstag (15.30 Uhr) zur Leverkusener Werkself. Die TSG empfängt den SV Werder Bremen am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr).