Bei den Niedersachsen zeigte Stindl nach seiner Gelben Karte bei der 0:5-Schmach in München, was Fair-Play ist. Der Hannoveraner wies den DFB und seinen Klub darauf hin, dass es nicht - wie in der DFB-Statistik geschrieben - die vierte, sondern die fünfte Gelbe war. Daher fehlte Stindl gegen Fürth. Außerdem mussten Schmiedebach, Huszti und Sobiech weichen. Trainer Mirko Slomka brachte Pander, Schulz, Ya Konan und Schlaudraff.
Negativer waren da die Schlagzeilen, für die ein Fürther Akteur sorgte: Sararer, gegen Hannover aufgrund seiner Gelb-Roten Karte aus dem torlosen Remis gegen den 1. FC Nürnberg gesperrt, soll während des Derbys in Richtung von FCN-Keeper Schäfer gespuckt haben. Der DFB ermittelt und sein Coach Mike Büskens brachte Klaus von Beginn an.
Trotz gespenstischer Stille auf den Rängen – die Anhänger beider Teams beteiligten sich an den Protesten gegen das Sicherheitskonzept der DFL, bei dem zwölf Minuten und zwölf Sekunden auf jegliche Unterstützung der Mannschaften verzichtet wurde – begann die Partie ereignisreich. Bereits in der ersten Minute prüfte Prib Zieler mit einem Distanzschuss, nur vier Zeigerumdrehungen später ging Hannover in Führung. Ya Konan versuchte es per Distanzschuss, Grün konnte nur abwehren und Diouf nutzte den Abpraller zum 1:0.
Der 14. Spieltag
Nach zwölf Minuten meldeten sich dann auch die Fans auf den Rängen, während das Spiel den Schwung aus der Anfangsphase verlor und sich ins Mittelfeld verlagerte. Erst Diouf und Pinto sorgten wieder für Unterhaltung: Diouf setzte sich gegen vier Gegenspieler durch, bediente Pinto, dessen Schuss sein Ziel aber deutlich verfehlte (20.). Auf der Gegenseite hatte Asamoah den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber im Alleingang an Zieler (23.).
Das Spiel verflachte immer mehr, fand nur noch zwischen den Strafräumen statt. Zwar hatten die Fürther mehr Ballbesitz, durch viele Stockfehler und zu steile Pässe konnten die Gäste dieses Übergewicht aber nicht in Tore ummünzen. Und auch bei Hannover lief wenig zusammen, so dass es mit der schmeichelhaften 1:0-Führung für 96 in die Pause ging.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Leckerbissen von Diouf, der, von Schlaudraff in Szene gesetzt, zunächst Grün anschoss, den Abpraller an die Latte setzte und anschließend zum Fallrückzieher ansetzte, den Ball aber verfehlte (48.). Auf der Gegenseite prüfte Stieber Zieler mit einem Schuss aus kurzer Distanz (50.). Wie schon im ersten Durchgang, verpuffte der Anfangsschwung auch in Halbzeit zwei. Allerdings zeigte sich Hannover bissiger, suchte die Zweikämpfe und zeigte bei Ballbesitz durchaus Offensivbemühungen. So traf Diouf zwar nach 62 Minuten, wurde aber wegen einer Abseitsposition beim Zuspiel von Ya Konan zurückgepfiffen.
Erster am Ball: Hannovers Karim Haggui (Mitte) gewinnt das Kopfballduell gegen Gerald Asamoah. picture alliance
Gerade als sich Büskens mit der Hereinnahme von Nöthe und Azemi für Asamoah und Pekovic für eine offensivere Ausrichtung entschieden hatte (67.), legte Hannover den zweiten Treffer nach. Einen durch Nehrig verursachten Freistoß brachte Schlaudraff in den Sechzeher, wo Eggimann nahezu unbedrängt einköpfen konnte (69.).
In der Schlussphase bemühten sich die Franken zwar um ein effektives Offensivspiel, dem Zwei-Tore-Rückstand hatte der Aufsteiger aber nichts mehr entgegen zu setzen. Die Zuspiele in die Spitze blieben zu ungenau und auch im Mittelfeld verlor das Kleeblatt zu leicht den Ball. Somit blieb es letztlich beim 2:0-Erfolg der Hannoveraner.
Die Niedersachsen gastieren am Samstag (15.30 Uhr) in Mainz, während die SpVgg zeitgleich den VfB Stuttgart empfängt.