Kölns Trainer Stale Solbakken konnte nach dem 4:3-Sieg in Hamburg wieder auf seine etatmäßige Nummer 1 vertrauen. Rensing kehrte nach ausgestandenen Knieproblemen zwischen die Pfosten zurück und verdrängte Varvodic auf die Bank. Außerdem spielten der gesundete Eichner sowie Podolski für Andrezinho und Jajalo.
Nürnbergs Coach Dieter Hecking plagten nach dem 1:0-Sieg gegen den FC Augsburg im Tor große Personalsorgen, da Schäfer weiterhin ausfiel und Ersatzmann Rakovsky (Finger-OP) ebenfalls nicht zur Verfügung stand. Dadurch fand sich Stephan im Tor der Franken wieder. Im Mittelfeld liefen Esswein, Mendler und Feulner für Cohen, Wießmeier und Eigler auf.
Die Kölner verschliefen den Start und wären nach 42 Sekunden fast dafür bestraft worden: Ein Einwurf von rechts wurde zu Esswein verlängert, dessen Direktabnahme aus der Drehung dann allerdings nur an den rechten Außenpfosten knallte. So sollte es aber nicht weiter gehen. Beide Mannschaften waren primär auf die Defensive bedacht - die "Geißböcke" etwas mehr - und leisteten sich zudem zu viele leichte Ballverluste in der Vorwärtsbewegung.
Der 5. Spieltag
Folglich entwickelten sich kaum Torraumszenen. Dennoch war der Club das gefälligere und engagiertere Team. Der Ball lief flüssiger bei den Franken, die nach 16 Minuten die zweite dicke Möglichkeit der Partie für sich verbuchen konnten: Nach Zuspiel von Mendler scheiterte Pekhart an der Unterkante der Latte. Im Großen und Ganzen ging aber wenig zusammen, so war es dann ein Strafstoß, der zum ersten Tor der Begegnung führte: Geromel kam im eigenen Sechzehner gegen Feulner zu spät, den fälligen Elfmeter verwandelte Simons sicher zur verdienten Führung (31.). Nur vier Minuten später folgte die nächste knifflige Situation im FC-Strafraum - und wieder war Geromel beteiligt. Diesmal holte er Pekhart von den Beinen. Schiedsrichter Michael Weiner entschied erneut zu Recht auf Foulelfmeter, den Simons abermals souverän verwandelte.
Die Domstädter standen mit dem Rücken zur Wand und zeigten sich in den Folgeminuten nervös. Wie aus dem Nichts fiel dann aber noch vor der Pause der Anschlusstreffer: Peszko bediente Podolski, der noch an Stephan scheiterte. Der Abpraller landete aber genau vor Chihi, der abstaubte (39.). Für die Franken kam es noch bitterer. Pekhart setzte im Mittelfeld zu einem Foul gegen Geromel an, traf diesen aber nicht. Für Weiner Grund genug, um dem Tschechen die zweite Gelbe zu zeigen, sodass der Club den Rest des Spiels in Unterzahl bestreiten musste (42.).
Köln hat nichts zuzusetzen - Brecko fliegt ebenfalls vom Platz
Unfassbar: Michael Weiner (li.) zückte zweimal Rot, Hegeler versteht es nicht. Getty Images
Beide Trainer reagierten zu Pause: Solbakken verstärkte mit der Hereinnahme von Jajalo seine Offensive, während bei den Franken Hecking den erfahrenen Eigler für den 18-jährigen Mendler brachte. Die zweiten 45 Minuten begannen vielversprechend. Köln war um Offensive bemüht, tat sich gegen hellwache Nürnberger aber schwer. Der FCN zog sich zudem nicht komplett zurück, sorgte immer wieder für Entlastung und verbuchte durch Esswein (54.) und Eigler (59.) die besseren Möglichkeiten.
Die "Geißböcke" spielten nicht durchdacht und kamen folglich kaum zu Abschlüssen. In ihrer Verzweiflung suchten die Kölner bei geringstem Kontakt im gegnerischen Sechzehner das Foul und gingen schnell zu Boden. Weiner fiel darauf aber nicht herein und suchte sogar das Gespräch mit Kapitän Geromel, was letztlich dazu führte, dass diese Unsitte ein Ende fand. Man konzentrierte sich also wieder aufs Fußballspielen, allerdings hatte das Duell mittlerweile an Elan verloren. Dafür wurde es jetzt hitziger, was den nächsten Platzverweis zur Folge hatte. Diesmal erwischte es mit Brecko einen Kölner. Der Slowene wurde wegen eines Fouls an Feulner mit Rot des Feldes verwiesen - eine sehr harte Entscheidung (75.).
Mit Zehn gegen Zehn ging es also in die Schlussphase. In dieser hatten die Domstädter aber nicht viel zuzusetzen, während die Franken einige vielversprechende Konterchancen schlampig ausspielten und folglich bis zum Ende zittern mussten. Letztlich reichte es dann aber doch zum Dreier.
Am kommenden Spieltag muss Köln samstags (15.30 Uhr) in Leverkusen zum rheinischen Derby antreten. Nürnberg empfängt zeitgleich Werder Bremen.