Gladbachs Trainer Michael Frontzeck musste nach dem spektakulärem 6:3-Erfolg in Leverkusen auf Marx (Oberschenkelzerrung) verzichten. Neustädter erhielt daher eine Bewährungschance.
Frankfurts Coach Michael Skibbe hingegen tauschte im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen den Hamburger SV dreimal: Nikolov kehrte nach überstandenem Muskelfaserriss in der Kniekehle ins Tor zurück und verdrängte Fährmann auf die Bank. Außerdem spielten Tzavellas und Gekas für Amanatidis (Reizung am Knie) und Caio.
Die Eintracht war bis in die Haarspitzen motiviert, legte folglich gleich forsch los und drängte die Borussen in deren Hälfte. Vor allem in den Zweikämpfen präsentierten sich die Hessen wacher, den ersten nennenswerten Torschuss durften aber die Gastgeber für sich verbuchen (Reus, 7.). Ansonsten setzten jedoch die Frankfurter die Akzente, allerdings fehlte es ihnen zunächst am nötigen Quäntchen Glück. So rettete Brouwers sowohl gegen Gekas (8.) als auch gegen Köhler (13.) in letzter Sekunde, ehe Köhlers listiger Freistoß von der rechten Außenbahn in den Armen von Gladbachs Schlussmann Bailly landete (14.).
Der 3. Spieltag
In der 24. Minute war es dann passiert! Gekas köpfte nach einem Freistoß aus zehn Metern umgehend aufs Tor, Bailly faustete das Leder nur nach vorne weg, wo allerdings Köhler stand und abstaubte. Die Borussia erhöhte fortan ihre Angriffsbemühungen und war zehn Minuten nach dem Rückstand auch erfolgreich: Die Eintracht bekam den Ball nach einer Ecke nicht geklärt, so dass dieser letztlich in den Fünfer segelte. Dort schraubte sich Idrissou hoch, köpfte in die Maschen und drehte ab zum Torjubel. Allerdings verweigerte Referee Dr. Jochen Drees die Anerkennung, weil der Kameruner zuvor den Ellenbogen gegen Nikolov eingesetzt hatte. Die "Fohlen" protestierten, doch es half nichts.
Und es kam noch schlimmer für Mönchengladbach. Meier wurde im Sechzehner gesucht, Bailly eilte heraus, ging dabei jedoch zu halbherzig zu Werke und rutschte vorbei. Meier legte mit Übersicht quer in die Mitte zu Gekas - 0:2 (36.). Danach wurde das Match hitziger, so dass Dr. Jochen Drees viel Arbeit bekam. Kritisch wurde es in der 42. Minute, als Franz im eigenen Sechzehner zu Boden ging, dabei Idrissou aus dem Tritt brachte, so dass dieser nicht mehr zum Abschluss kam. Der Unparteiische ließ die Pfeife zum Unmut der Hausherren aber stecken. Weil Arango anschließend aus guter Position an Nikolov scheiterte (44.), ging es ohne weitere Treffer in die Kabinen.
Paukenschlag nach dem Seitenwechsel
Hoch das Bein: Gladbachs Bradley im Duell mit Schwegler (re.). picture-alliance
Personell unverändert ging es nach dem Seitenwechsel weiter, dafür mit dem nächsten Streich der Gäste: Schwegler passte sehenswert genau in den Lauf von Ochs. Der Kapitän setzte sich technisch stark gegen Daems durch und ließ Bailly mit einem Schuss ins linke Eck aus 15 Metern keine Chance (50.). Frontzeck reagierte und brachte mit Bobadilla, der den "Sechser" Neustädter ersetzte, einen weiteren Angreifer. Die besseren Möglichkeiten hatte aber weiterhin die Eintracht, so scheiterte Meier per Kopf am gut reagierenden Bailly (59.).
Zwei Minuten später wurde es auf der Gegenseite gefährlich, Idrissou schoss aus 16 Metern rechts vorbei. Ansonsten fiel den Gladbachern aber kaum etwas ein. Aus dem Spiel heraus klappte es überhaupt nicht, doch auch bei Standards waren die "Fohlen" an diesem Tag ungefährlich. In der 64. Minute fiel dann die Vorentscheidung: Altintop setzte sich bei einem Konter zuerst gegen Bradley durch und passte in den Lauf von Gekas, der sich bedankte und aus 14 Metern Bailly überwand.
Damit war die Messe gelesen. Mönchengladbach war zwar noch um Schadensbegrenzung bemüht, konnte sich aber gegen die aufmerksame Deckung der Gäste nicht mehr entscheidend durchsetzen. Weil auch die Frankfurter nicht mehr mit letzter Intensität nach vorne gingen, plätscherte die Begegnung ohne weitere Höhepunkte ihrem Ende entgegen.
Die Gladbacher messen sich am 4. Spieltag mit dem VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr). Tags zuvor trifft Frankfurt vor heimischem Publikum auf den SC Freiburg. Anpfiff ist um 20.30 Uhr.