Thomas Tuchel war nach dem 4:2 beim HSV zu Änderungen gezwungen. Müller konnte wegen einer Rippenprellung nicht auflaufen, für ihn hütete Wetklo das Tor. Bungert, der wie auch Caligiuri wegen eines grippalen Infekts nicht im Kader stand, wurde auf der rechten Seite der Viererkette durch Zabavnik ersetzt. Auf links begann diesmal wieder Fuchs. Fathi rückte dafür ins Mittelfeld vor und verdrängte Kirchhoff. Bei Leverkusen änderte Jupp Heynckes seine Startelf nach dem 2:3 gegen Villarreal in der Europa League auf vier Positionen. Hyypiä kehrte in die Innenverteidigung zurück. Schwaab rutschte auf seine angestammte Position nach außen, wo Vida weichen musste. Zudem begannen Bender, Ballack, der zuletzt zweimal nicht im Kader gestanden hatte, und Kießling für Kadlec, Rolfes und Derdiyok. Castro verteidigte wieder links hinten.
In einer temporeichen Anfangsphase suchte Mainz immer wieder schnell den Weg nach vorne. Schürrle deutete seine Gefährlichkeit mehrmals an. In der zehnten Minuten war Adler bei einem langen Ball auf dem Posten und klärte gegen seinen künftigen Teamkollegen außerhalb des Sechzehners. Nach einer Viertelstunde verflachte die Partie jedoch zusehends, lieferte kaum zündende Ideen und viel Stückwerk. Nur Schürrles explosive Antritte sorgten für Tempo. Gefährlich wurde es vor den Toren lange Zeit überhaupt nicht, ein Freistoß von Ivanschitz (26.) bildete die Ausnahme.
1. Bundesliga, 26. Spieltag
Gefährlich wurde es erst wieder in der 35. Minute, dafür gleich auf beiden Seiten. Schwaab erwischte Wetklo mit seinem strammen Distanzschuss völlig auf dem falschen Fuß. Der Pfosten verhinderte die Leverkusener Führung. Auf der anderen Seite musste sich Adler nach einem abgefälschten Schuss von Risse ganz lang machen. Bis zur Pause nahm die Partie nun wieder ein wenig Fahrt auf, Leverkusen wurde stärker. Wetklo verhinderte den Mainzer Rückstand, als er Benders Kopfball mit den Fingerspitzen gerade noch über die Latte tippte (43.).
Nach dem Wechsel fiel die Partie schnell wieder in ihren alten Trott. Beide Teams machten die Räume im Mittelfeld eng. Gepaart mit einer hohen Fehlpassquote ergab das einen Unterhaltungsfaktor auf Sparflamme.
Den Leverkusenern bot sich dann jedoch gleich zweimal die Chance zur Führung. Doch erst verzog der links völlig freistehende Vidal (64.), dann brachte Kießling frei vor Wetklo nur einen unplatzierten Schuss in die Arme des Mainzer Schlussmanns zustande (65.). Auf der anderen Seite war für Schürrle nach Zuspiel von Fuchs mehr drin als ein Schuss in die Wolken (69.).
Schuss ins Glück: Renato Augusto zieht ab und beschert Leverkusen drei Punkte am Bruchweg. Getty Images
Leverkusen hatte jetzt ein Übergewicht, benötigte für den Siegtreffer jedoch einen Aussetzer der Mainzer. Nach Wetklos Querpass hatte Svensson Renato Augusto nicht auf der Rechnung. Der Brasilianer jagte dem Verteidiger den Ball ab und jagte ihn aus 20 Metern mit einem furiosen Rechtsschuss linksoben ins Mainzer Tor (82.). Das reichte zum neunten Auswärtssieg der Leverkusener, die damit nur noch neun Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Dortmund und, wahrscheinlich wichtiger, schon fünf Punkte Vorsprung auf Platz drei haben.
Die Mainzer, die den Atem des 1. FC Nürnberg spüren, müssen am kommenden Samstag den schweren Gang nach Dortmund antreten. Für Leverkusen geht's am Donnerstag zum Achtelfinal-Rückspiel nach Villarreal, am Sonntag kommt dann Schalke 04.