Schalke-Trainer Felix Magath nahm im Vergleich zur Auftakt-Niederlage gegen den Hamburger SV (1:2) am vergangenen Samstag drei Änderungen vor. Neuzugang Sarpei durfte links für Hao ran, der Gelb-Rot-gesperrte Höwedes und Papadopoulos wurden durch Uchida und Baumjohann ersetzt. Matip spielte statt auf der rechten Abwehrseite in der Innenverteidigung. Hannovers Coach Mirko Slomka musste beim 2:1-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt früh auf Neuzugang Carlitos verzichten, der sich in seiner ersten Aktion einen Kreuzbandriss zuzog. Stoppelkamp wurde eingewechselt, auch gegen Schalke nahm er den Platz im rechten Mittelfeld ein.
Die Gelsenkirchener waren in der ersten halben Stunde durchaus bemüht, sich für den durchwachsenen Auftritt in Hamburg zu rehabilitieren. So richtig gefährlich wurde es aber nur selten, und auch nur durch Standards. In der 11. Minute traf Farfan nach einer Ecke per Kopf. Referee Schmidt gab den Treffer aber nicht, da der Ball bei der Hereingabe die Torlinie überschritten hatte. Aus dem Spiel heraus lief jedoch herzlich wenig zusammen gegen die defensiv gut gestaffelten Hannoveraner. Typisch die Situation in der 29. Minute: Farfan hatte viel Platz auf links, seinen Querpass in die Mitte verpassten Edu und Raul, die sich über die Laufwege nicht einig waren.
Der 2. Spieltag
Bis dahin war Hannover in der Offensive kaum in Erscheinung getreten - um den Schalkern dann die ganz kalte Dusche zu verpassen. Abdellaoue legte 25 Meter vor dem Tor kurz ab auf Rausch, der den Ball geschickt mitnahm, an Matip vorbeizog und allein vor Neuer die Nerven behielt (31.). Nun brachen alle Abwehrdämme bei S04. Stoppelkamp verpasste nach einer Hereingabe von links frei aus fünf Metern das 2:0 (37.). Der Oberhausener Neuzugang war es auch, der nach klasse Vorarbeit von Ya Konan den Ball im einsamen Duell mit Neuer an den Pfosten setzte (39.). Die Aktionen in allen Schalker Mannschaftsteilen wirkten auch bis zum Pausenpfiff zittrig und mutlos.
Die Quittung folgte kurz nach Wiederanpfiff. Hannover nutzte das katastrophale Abwehrverhalten der Schalker gnadenlos aus. Matips Kopfballabwehr geriet zu kurz, Metzelder ging nicht in den Zweikampf, Jones fälschte den Pass von Schmiedebach in den Lauf von Abdellaoue ab - und der Norweger machte allein vor Neuer ungestört das 2:0 (49.). Hannover bot sich auch in der Folgezeit jede Menge Platz, den verunsicherten Schalkern gelang beinahe gar nichts mehr. Es dauerte bis zur 64. Minute, ehe Schalke wieder halbwegs gefährlich wurde. Farfans Schlenzer aus 16 Metern fand aber nicht sein Ziel, kurz darauf nahm Edu das Leder mit der Brust nicht sauber genug an und vergab so eine gute Gelegenheit. Auch ein Kopfballversuch des Brasilianers stellte Fromlowitz vor keine allzu großen Probleme (70.).
Hannover glänzte indes mit Einsatz- und Zweikampfstärke. Aus dem Spiel heraus fanden die Königsblauen kein Konzept - Real-Neuzugang Raul blieb erneut blass. Dass die Schalker doch noch einmal Hoffnung schöpfen durften, hatten sie einer Standardsituation zu verdanken - Jones traf per Kopf nach Rakitics Hereingabe (83.). In den letzten Minuten hätte Hannover den Sack zumachen müssen, Djakpa und Ya Konan vergaben mehrere Riesenchancen. Es reichte dennoch für die Niedersachsen, die den anrennenden Schalkern erfolgreich Paroli boten.
Die Schalker treffen am 3. Spieltag auswärts auf die TSG Hoffenheim. Anstoß ist am Freitag, 10. September, um 20.30 Uhr. Am Tag darauf empfängt Hannover Bayer Leverkusen um 15.30 Uhr.