Bayerns Trainer Louis van Gaal vertraute nach dem 3:3 bei Borussia Mönchengladbach auf dieselbe Startfomation. Van Bommel und Ribery kehrten in den Kader zurück und nahmen auf der Bank Platz.
Nürnbergs Übungsleiter Dieter Hecking nahm nach dem 3:1-Heimsieg über die Geißbockelf aus Köln eine personelle Änderung vor: Eigler kam für den nach dem Abschlusstraining angeschlagenen Frantz zum Zug.
Die Bayern drückten sofort aufs Tempo und den fränkischen Rivalen in dessen eigene Hälfte. Dank Aggressivität in der Zweikampfführung strahlten die Münchner große Dominanz aus, der Club kam nicht hinten raus, war unorganisiert und schwamm gehörig.
Die frühe Führung des Favoriten war so kein Wunder: Nilsson stand beim Diagonalpass von Kroos auf Pranjic nach halblinks zu weit innen und konnte das Zuspiel nicht unterbinden. Links im Sechzehnmeterraum kurvte der Kroate zum linken Fünfmetereck und passte in die Mitte, wo Gomez nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte - Saisontor Nummer sechs (10.).
Trotz der Führung änderte sich an der taktischen Grundausrichtung nichts. Der Rekordmeister kontrollierte die Partie mit hoher Ballzirkulation. Der FCN, bei dem Simons Schweinsteiger auf Schritt und Tritt verfolgte, stand nach wie vor sehr tief und kam offensiv nicht zur Geltung.
Durch Demichelis - der Argentinier köpfte freistehend eine Pranjic-Freistoßvorlage Zentimeter daneben - standen die Gastgeber dicht vor dem 2:0 (24.). Danach verschoben sich die Franken etwas weiter nach vorne, ohne dass die gut sortierte Elf von van Gaal allzu große Präsenz im Mittelfeld zuließ - der Weg zum gegnerischen Tor blieb für die Nürnberger zunächst nahezu versperrt.
Der FCB agierte offensiv nicht mehr mit dem Elan wie in der Anfangsphase, setzte dennoch vereinzelt Nadelspitzen. Nilsson rettete nach Judts Fehler vor Gomez (32.), Schäfer parierte einen Kroos-Knaller (39.) wie auch einen Altintop-Freistoß (43.). Auf der Gegenseite blieb es bis zur Pause bei einer verhaltenen Torannäherung Hegelers (37.).
Der 12. Spieltag
Beide Trainer tauschten in der Halbzeit aus: Die ehemalige Nürnberger Leihgabe Breno kam bei den Hausherren für Demichelis, beim Club Frantz für Hegeler. Der FCN wurde offensiver, wagte nun mehr und hatte durch Schieber zwei mehr oder weniger gute Ausgleichschancen (53., 54.).
Ein Schnellangriff, wie so oft in dieser Partie über die starke linke Seite mit Kroos und Pranjic, nahm aufkommenden Nürnbergern den Wind aus dem Segeln: Der Kroate sprintete die linke Seite entlang und passte in die Mitte. Gomez war einen Tick früher als Schäfer am Ball und kam zu Fall - Elfmeter, den Lahm sicher verwandelte (57.).
Wer weiß, ob für den Club nicht noch etwas möglich gewesen wäre, wenn Pinolas Distanzschuss nicht Zentimeter am Winkel vorbeigeflogen wäre (61.). So zog sich der FCB vorübergehend etwas weiter zurück und tat nicht mehr als notwendig, um die Gäste in Schach zu halten. Nach zehn Minuten Verschnaufpause zog der Rekordmeister, mittlerweile mit Müller und Ribery, der nach wochenlanger Pause sein Comeback feierte, die Zügel wieder an. Gegen Müller (73., 75.) parierte Schäfer klasse, war dann aber machtlos, als Gomez im Fallen Riberys Ecke vor Simons einköpfte (75.).
Das Spiel war entschieden. Schweinsteiger hätte noch nachlegen können (76.), genau wie Gomez, der einen von Pinola an Müller verursachten Elfmeter über den Balken jagte (87.). So blieb es beim 3:0, mit dem die Bayern die Siegesserie des Kontrahenten nach dessen drei Dreiern beendeten und nun wieder vor dem FCN auf Rang sechs stehen.
Weiter geht es für beide Teams am nächsten Samstag. Die Münchner Bayern treten im Topspiel des Abends (18.30 Uhr) bei Bayer Leverkusen an. Der Club empfängt den 1. FC Kaiserslautern bereits um 15.30 Uhr.