Schalkes Trainer Felix Magath stellte seine Elf nach dem 0:0-Remis gegen Hapoel Tel Aviv in der Champions League auf drei Positionen um und schickte Schmitz, Jones und Moritz an Stelle von Escudero, Kluge und Rakitic auf den Rasen.
Der Trainer des FC St. Pauli, Holger Stanislawski, brachte im Vergleich zur 1:3-Heimniederlage gegen Frankfurt ebenfalls drei Neue: Für Lechner, Gelb-Rot-Sünder Asamoah, der wohl gerne gegen seinen ehemaligen Klub aufgelaufen wäre, sowie Hennings rückten Volz (Saisondebüt für einen weiteren Ex-Schalker), Naki und Kruse in die Anfangsformation.
Viel passierte nicht in der Anfangsphase, meistens beharkten sich die Kontrahenten im Mittelfeld. Schalke war der Willen, die Trendwende zu schaffen, anzumerken. Doch zu durchsichtig waren zunächst die Aktionen gegen aufmerksame St. Paulianer, die bis zum Strafraum besser kombinierten, dort aber auch mit ihrem Latein am Ende waren.
Die Magath-Elf legte nach gut zehn Minuten ihre Nervosität ab, es gelang erstmals, Druck aufzubauen. Immer wieder ging's über rechts, alsbald mit Erfolg: Farfans Zuspiel in den Lauf von Uchida nutzte der Verteidiger zur Flanke. Huntelaar verpasste, dahinter aber lauerte Raul und bugsierte das Leder aus fünf Metern über die Linie (14.).
Nach der Führung zog sich S04 etwas zurück. Hamburger Möglichkeiten blieben trotz leichten Übergewichts vorerst aus, weil weiterhin Präzision und Idee am und im gegnerischen Sechzehnmeterraum fehlten.
Schalke wurde im weiteren Verlauf zunehmend passiver. Der Aufsteiger kam so immer besser ins Spiel, Naki nickte Oczipkas Hereingabe am langen Eck vorbei (24.).
Bis auf einen Jurado-Schlenzer, von Kessler entschärft (37.), blieben die Königsblauen dem Gästetor bis zur Pause fern. Anders die Stanislawski-Schützlinge, die durch Naki aus sieben Metern die Riesenchance zum 1:1 vergaben (40.), und zudem durch einen Freistoß des für den angeschlagenen Boll eingewechselten Daube Zentimeter am Winkel vorbei ein zweites Mal dicht vor dem Ausgleich standen (43.).
Der 11. Spieltag
Mit Edu für Jurado begannen die Hausherren Durchgang zwei. Die Kabinenansprache von Magath hatte S04 wohl aufgerüttelt, jedenfalls zeigte der Vizemeister wie zu Beginn des Spiels wieder mehr Engagement. Mit Folgen für St. Pauli: Farfans Eckball flog in die Mitte, wo Huntelaar die beste Koordination bewies und vor Gegenpart Thorandt aus acht Metern mit Hilfe des Innenpfostens zum 2:0 einköpfte - Saisontor Nummer sechs (53.)!
Die "Kiezkicker" fanden im zweiten Abschnitt nicht mehr statt, lieferten gegen nun souveräne kontrollierende Hausherren einen leblosen Auftritt ab. Auch ein Doppelwechsel - Bruns und Hennings für Naki und Kruse (72.) - konnte daran nichts ändern.
Die Magath-Schützlinge taten nicht mehr als notwendig, um den ersten Heimsieg in trockene Tücher zu packen. Huntelaar hätte sein zweites Tor machen können (73., 85.), den Doppelpack perfekt machte ein anderer: Schmitz setzte sich links im Strafraum gegen Bartels durch. Nach einer Ping-Pong-Einlage am linken Fünfereck prallte der Ball zu Raul, der das Sportgerät nur noch ins leere Tor zu schieben brauchte - der Schlusspunkt (81.).
Für beide geht es am 12. Spieltag in der Bundesliga weiter. Die Gelsenkirchener müssen am Samstag um 15.30 Uhr auswärts beim VfL Wolfsburg ran.
Die "Kiezkicker" treten zeitgleich zu Hause gegen Bayer Leverkusen an.