Dortmunds Trainer Jürgen Klopp vertraute nach dem klaren 4:0-Sieg gegen Qarabag Agdam im Europa-League-Qualikations-Spiel am vergangenen Donnerstag bis auf Blaszczykowski (Muskelfaserriss) demselben Personal. Youngster Götze (Liga-Start-Debüt) kam für den Polen zum Einsatz.
Leverkusens Coach Jupp Heynckes veränderte seine Startelf im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen Tawrija Simferopol auf drei Positionen: Castro rückte für Schwaab ins Team, Hyypiä ersetzte Friedrich, Neuzugang Ballack kam für Sam und Derdiyok für Sturmkollege Helmes (Muskelfaserriss) zum Einsatz.
Nach zehn Minuten Anlaufzeit mit gemächlichem Tempo lieferte Youngster Kagawa den ersten Aufreger, scheiterte aber am herausstürzenden Adler. Dies war der Wachmacher für Bayer, Derdiyoks Knaller aus der Distanz landete leicht abgefälscht von Subotic am Pfosten (14.).
Leverkusen gewann immer mehr an Sicherheit, Castro schob auf der rechten Seite unermüdlich an. Von Ballack war wenig zu sehen, auffälliger war sein Partner auf der Doppel-Sechs, Vidal, der sich mit Kagawa rassige Duelle lieferte.
Vidal und Castro waren auch Protagonisten der Führung der Werkself: Die beiden Defensivakteure spielten auf der rechten Außenbahn gleich drei Dortmunder aus. Der Chilene passte quer zu Barnetta, der aus halbrechter Position durch die Beine von Hummels aus elf Metern flach ins linke Eck einschoss (14.).
Die Borussia antwortete mit wütenden Attacken und schaffte alsbald den vermeintlichen Ausgleich: Kehl schoss aus fünf Metern ein und war bei Götzes Kopfballvorlage wohl auf gleicher Höhe, das Schiedsrichtergespann aber entschied auf Abseits (21.).
Doppeltes Pech für die Gastgeber, dass sie im Gegenzug noch weiter ins Hintertreffen gerieten: Renato Augusto ließ im Eiltempo Richtung gegnerisches Tor drei Gegenspieler stehen und schoss nach Zusammenspiel mit Derdiyok aus 14 Metern ins linke untere Eck ein (22.).
Dortmunds Mittel reichten in der Folge nicht aus, um Leverkusens sichere Defensive ins Wanken zu bringen. Ein zu hoher Fernschuss von Kehl (28.) und eine Pflichtübung für Adler nach Sahins zu unplatziertem 16-Meter-Schuss (30.) waren nicht mehr als Halbchancen.
Zielstrebiger waren die Gäste, die immer wieder schnell umschalteten und trotz fehlender weiterer Gelegenheiten stets gefährlich wirkten. Vor allem die starke rechte Seite mit Castro und Renato Augusto sorgte für Wirbel. Auf der anderen Seite wuchsen die Bäume für die Borussen-Youngster weiter nicht in den Himmel, auch Großkreutz hatte sein Visier von der Strafraumgrenze nicht genau genug eingestellt (40.).
Der 1. Spieltag
Personell unverändert ging es nach Wiederanpfiff weiter. Die Klopp-Elf kam mit Dampf aus der Kabine, Fernschüsse von Barrios (47.) und Kagawa (50.) konnten Adler aber nicht erschrecken. Knapper war's bei Sahins direktem Freistoß, den der Keeper glänzend parierte (57.).
Bayer verließ sich in der Hauptsache auf seine weiterhin stabile Deckung um Hyypiä und setzte offensiv nur vereinzelt Nadelstiche (Renato Augusto, 61.). Bei den Westfalen kam Lewandowski bei seinem Liga-Debüt für Kehl und sollte frischen Wind bringen (63.). Wenig später durfte auch noch Piszczek für den unauffäligen Großkreutz (67.) ran und sollte mitwirken, die aufkeimende Langeweile auf dem Spielfeld zu beenden.
Doch es nutzte alles nichts. Souverän kontrollierten die abgeklärten Leverkusener die jungen Wilden aus Dortmund, die es immer wieder durch die Mitte versuchten, auch im weiteren Verlauf.
Die Schlussphase der Partie bot bis auf einen von Adler entschärften Schmelzer-Knaller (80.) wenig Aufregendes und der erste Dreier der Werkself geriet somit nicht mehr in Gefahr. Gleichzeitig war dies der 250. Bundesliga-Erfolg von Jupp Heynckes auf der Trainerbank.
Die Dortmunder reisen am Donnerstag zum Rückspiel der Europa-League-Qualifikation nach Agdam, Anpfiff ist um 18 Uhr. In der Liga wartet auf den BVB am Sonntag die Reise zum VfB Stuttgart (17.30 Uhr). Leverkusen tritt ebenfalls am Donnerstag bei Tawrija Simferopol (18.45 Uhr) an, am Sonntag empfängt die Heynckes-Elf Gladbach (15.30 Uhr).