Kölner Jubel nach dem 2:0 von Petit in Hannover. picture-alliance
Im Vergleich zur 0:2-Niederlage beim VfB Stuttgart veränderte 96-Trainer Mirko Slomka seine Anfangs-Elf gleich auf fünf Positionen: Cherundolo, Eggimann und Pinto verdrängten Schmiedebach, Durica und Bruggink auf die Bank. Die beiden verletzten Spieler, Djakpa (Meniskus) und Koné (Kapselbandzerrung im Knie), wurden durch Balitsch und Stajner ersetzt. Nach dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach nahm FC-Coach Zvonimir Soldo drei Änderungen in seiner Startformation vor. Der gelbgesperrte Geromel wurde von McKenna vertreten, und Podolski und Pezzoni wurden durch Freis und Matuschyk ersetzt.
Beide Teams hielten sich nicht lange mit Abtasten auf, sondern versuchten schnell Torchancen zu kreieren. Naturgemäß setzten die Gäste mehr auf Konter, während die Hausherren auf breiter Front angriffen.
Der 28. Spieltag
Erste Möglichkeiten sollten sich auf beiden Seiten schnell einstellen. Zunächst überlief Novakovic bei einem Kölner Konter die Abwehr der Niedersachsen und legte quer ab auf Maniche. Der Portugiese verzog seinen Direktschuss aber knapp (8.). Im Gegenzug hatten die Hannoveraner ihre erste Gelegenheit. Ein Distanzschuss von Balitsch wurde vor die Füße von Stajner abgefälscht, doch der konnte die Chance nicht nutzen (9.).
So sehr sich die Niedersachsen in der Anfangsphase bemühten, die Gäste gingen in Führung: In der 12. Minute konnte Tosic seelenruhig einen Ball annehmen und zum Solo ansetzen. Zunächst ließ er Schulz aussteigen und überlief danach Pinto. Am rechten Strafraumeck angekommen zog er ab und versenkte den Ball mit einen Klasse-Schuss im rechten unteren Eck.
Die Slomka-Elf ließ sich davon zunächst nicht beeindrucken und spielte weiter engagiert Richtung Kölner Tor. Stajner setzte allerdings einen Direktschuss in der 19. Minute über das Gehäuse von Mondragon.
Die Kölner schlugen umgehend eiskalt zurück. Maniche fand in der 20. Minute mit einer Flanke den völlig freien Petit. Der nahm den Ball perfekt an, guckte noch Fromlowitz aus und verwandelte trocken zum 2:0.
Wieder versuchten die Hausherren, den Schock des Gegentores zu verdauen und zurückzuschlagen. Doch Ya Konan scheiterte in der 24. Minute genauso mit einer guten Einschussmöglichkeit wie Haggui eine Minute später mit einem Kopfball.
Danach war es aber mit den guten Ansätzen der Hannoveraner vorbei. Balitsch war offenbar von allen guten Geistern verlassen und faustete eine Ecke aus dem Strafraum. Schiedsrichter Dr. Drees entschied nach einigen Schrecksekunden auf Strafstoß für Köln, den Novakovic prompt zum 0:3 verwandelte (28.).
Jetzt wirkten die Hannoveraner erstmals tief getroffen. Mit hängenden Köpfen bemühten sie sich nur noch halbherzig, das Tor der Gäste zu belagern, die wenig Mühe hatten die harmlose Slomka-Elf in Schach zu halten. Kurz vor der Pause holte sich Balitsch - bei seinem dummen Handspiel bereits verwarnt - auch noch die Gelb-Rote Karte wegen eines überfüssigen Fouls an Maniche ab.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs wirkte das Spiel von 96 eher wie Schadensbegrenzung denn als Aufholjagd. Der 1. FC Köln hatte in der Defensive wenig Mühe, die Hausherren zu dominieren. Zudem ließen Freis (47.) und Tosic (54.) noch Möglichkeiten aus, das Ergebnis zu erhöhen.
Auf der Gegenseite schien Kölns Keeper Mondragon über Distanzschuss-Versuche von Stajner und Schulz als Beschäftigungstherapie froh zu sein.
Bei Hannover lief auch mit Fortdauer der Partie wenig zusammen. Exemplarisch für den fehlenden Biss der Hausherren war das 0:4: Tosic und Freis konnten in aller Seelenruhe Doppelpass auf der rechten Strafraumseite spielen. Respektvoll schaute die Defensive zu, als der freie Tosic Fromlowitz keine Chance ließ (71.).
In der 81. Minute sorgten die Hannoveraner noch für ein kleines Erfolgserlebnis, als Cherundolo einen Freistoß aus gut 20 Meter über die Mauer ins rechte Eck von Mondragons Tor zirkelte.
Das Spiel war allerdings gelaufen. Sicher und routiniert brachten die Kölner die letzten Minuten des Spiels über die Zeit und die drei Punkte nach Hause.
Hannover 96 bestreitet am Sonntag (17.30 Uhr) das Nordderby beim Hamburger SV, während tags zuvor die Kölner Hertha BSC zum Spätspiel empfangen.