Unfassbar schmerzhaft: Florian Hellers Mainzer machten das ganze Spiel, am Ende wurden sie aber von Edin Dzeko aufs Kreuz gelegt. picture alliance
Der Mainzer Trainer, Thomas Tuchel, wechselte im Vergleich zur 0:1-Niederlage beim SC Freiburg zweimal. Hyka und Schürrle begannen für Polanski (Mittelfußprellung) und Zabavnik.
Auf Wolfsburger Seite nahm Wölfe-Coach Lorenz-Günther Köstner nach dem desolaten Auftritt bei der 1:5-Heimpleite gegen Hertha BSC vier Änderungen vor. Der wiedergenesene Benaglio kehrte für Hitz ins Tor zurück, Barzagli, Pekarik und Grafite liefen anstelle von Simunek, Hasebe und Martins auf.
Die heimstarken Mainzer legten forsch los, während Wolfsburg nach der Klatsche vom vergangenen Wochenende offensichtlich nicht schon wieder ins offene Messer laufen wollte. Der erste nennenswerte Vorstoß gehörte dennoch den Gästen, Dzeko, der sich gegen Heller behauptet hatte, rutschte beim Abschluss allerdings weg (5.). Ansonsten spielten nur die "05er". Karhan und Fathi brachte wiederholt gefährliche Flanken vors Tor, zweimal Szalai (8.) und Noveski (12.) konnten daraus aber kein Kapital schlagen.
Mainz war klar feldüberlegen und drückte den amtierenden Meister in die Defensive, hatte aber Probleme, Großchancen zu generieren. Einzig Ivanschitz sorgte mit zwei guten Distanzversuchen für ernsthafte Gefahr (14., 28.). Wolfsburgs Gegenangriffe konnte man an einer Hand abzählen. Dzeko, der sich klasse gegen zwei Verteidiger durchgesetzt hatte, scheiterte bei der besten Aktion aus 16 Metern an Müller (15.).
Gegen Ende des ersten Abschnitts fanden die "Wölfe" langsam besser ins Spiel, profitierten aber auch davon, dass der Druck der Rheinhessen abnahm. Nach Svenssons kapitalem Fehlpass hätte es durchaus gefährlich werden können, doch Dzeko, der das Leder erobert hatte, wurde kurz vor dem Strafraum von Noveski regelwidrig gestoppt. Referee Wolfgang Stark ließ das Foul ungeahndet (39.). Weil Barzagli in der letzten nennenswerten Szene des ersten Abschnitts nach einer Mismovic-Ecke rechts daneben köpfte (42.), ging es torlos in die Kabinen.
Der 28. Spieltag
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs waren es zunächst die Rheinhessen, die aufs Tempo drückten. Kurz nachdem Hellers Versuch geblockt worden war (49.), herrschte große Unordnung in der Wolfsburger Deckung. Fathi kam am linken Pfosten an Schürrles Pass, setzte die Kugel aus der Drehung jedoch am langen Eck vorbei (50.).
In der Folge schien es für zehn Minuten so, als könne der VfL zulegen, doch nach Halbchancen durch Misimovic (54.), Gentner (55.) und Riether (61.) übernahmen die Hausherren wieder das Kommando. Und wie! Binnen weniger Augenblicke verpassten erst der eingewechselte Amri - nach Fehlern von Madlung und Barzagli - alleine vor Benaglio (62.) und Szalai aus bester Position per Kopf (62.) das 1:0, ehe auch ein sehenswerter Außenristschuss von Ivanschitz sein Ziel kanpp verfehlte (64.).
Das 1:0 wäre längst hochverdient gewesen, wollte aber einfach nicht fallen. So mussten die unaufhörlich anrennenden Mainzer, bei denen neben Amri auch Bungert und Simak gekommen waren, phasenweise sogar aufpassen, nicht ausgekontert zu werden.
Mainz spielte auch in der Schlussphase voll auf Sieg, doch es kam, was kommen musste. Ein einziges Mal ließ Misimovic seine Genialität aufblitzen, passte überragend in den Strafraum zu Dzeko - fast das komplette Match von den FSV-Fans mit Pfiffen bedacht - , und der Angreifer stellte alleine vor Müller die Begegnung auf den Kopf - 0:1 (83.). Und es kam noch dicker für die Tuchel-Elf. Als Mainz wenigstens einen Zähler retten wollte, landete ein Aufbau-Pass von Müller bei Riether, der rechts Fahrt aufnahm und sehenswert nach innen flankte. Dzeko stand bereit und markierte volley den 0:2-Endstand.
Nächsten Samstag reisen die Mainzer zum Club nach Nürnberg, während es für die Wölfe bereits Donnerstag im Viertelfinale der Europa League zum FC Fulham nach London geht. In der Bundesliga empfängt der VfL am Sonntag (15.30 Uhr) die TSG Hoffenheim.