Zwei gegen einen: Dennis Diekmeier und Mike Frantz gegen Bayerns Torschützen Thomas Müller. picture-alliance
Club-Coach Dieter Hecking schickte nach der 1:2-Niederlage in Mönchengladbach Frantz und Gündogan für Mintal und Eigler auf den Rasen.
Bei den Bayern mussten van Buyten (Wadenverletzung) und Ribery (Prellung) im Vergleich zum glücklichen 2:1-Heimsieg über den AC Florenz im Champions-League-Achtelfinale passen. Trainer Louis van Gaal brachte stattdessen Contento und Olic.
Wie erwartet übernahmen die Münchner sofort die Initiative. Der Club stand tief, erwartete an der Mittellinie die Angriffe der Gäste, die zunächst mit langen Ballstaffetten aufwarteten und eine erste Halbchance durch Gomez kreierten (6.).
Die spielerische Überlegenheit des Rekordmeisters zeichnete sich früh ab. Während die van Gaal-Elf geduldig die Lücke im dichten Abwehrnetz des Gegners suchte, setzte Nürnberg, das im 4-2-3-1-System mit Charisteas als einziger Spitze agierte, auf Konter. Die aber blieben auch durch technische Unzulänglichkeiten meist schon im Ansatz stecken.
Allerdings fehlte es dem FCB an Tempo, und so war spätestens am Strafraum ein Abwehrbein der lauffreudigen, offensiv aber weiterhin zu fehlerhaft agierenden Franken dazwischen. Unspektakulär rannen die Minuten dahin, erst Mitte des ersten Durchgangs wurde es interessanter: Schäfer klärte nach Robbens Hereingabe im Fünfmeterraum mutig vor Olic (25.), auf der Gegenseite konnte Breno nicht von Butts Fauxpas profitieren, als der Keeper eine Ecke unterlief (26.).
Nach dem kleinen Strohfeuer verfiel die Partie aber schnell wieder in den alten Trott. Über zehn Minuten passierte fast gar nichts, dann aber schlug der Rekordmeister eiskalt zu: Im Zusammenspiel mit Olic setzte sich Gomez am linken Flügel durch und legte diagonal in den Strafraum zurück auf Müller, der fast vom Elfmeterpunkt in den rechten Winkel schoss (38.).
Kurz vor dem Pausenpfiff hätten die Münchner fast nachgelegt, Olic aber platzierte seinen Volleyschuss knapp links neben den Pfosten (45.).
Der 23. Spieltag
Choupo-Moting für Charisteas auf der einen und Altintop für Robben lauteten die Personalwechsel nach Wiederanpfiff. Nürnberg versuchte, mehr den Vorwärtsgang einzuschalten, produzierte aber dabei zunächst zu viele Fehler und kam so kaum an den gegnerischen Sechzehnmeterraum.
Dies gelang dann erstmals in der 54. Minute, gleich mit Folgen: Frantz spielte am Strafraum nach halbrechts zu Choupo-Moting, der sofort abzog. Butt ließ abprallen, Lahm rettete auf der Linie gegen Gündogan. Der zweite Nachschuss des Youngsters aber saß - das 1:1!
Euphorisiert vom Ausgleich hätte Nürnberg und Gündogan fast nachgelegt: Der Torschütze knallte aus der Distanz knapp links am Tor vorbei (55.).
Was machten die Bayern? Die reagierten, rissen die Spielkontrolle wieder an sich, ließen es aber im Abschluss an der Präzision fehlen (Olic, 59., Müller, 64.). Auf der anderen Seite setzte die enorm lauffreudige Hecking-Elf kleinere Nadelstiche (Diekmeier, 66.).
Der Druck der Gäste wurde in der Schlussphase immer stärker, der FCN zollte seiner Laufarbeit Tribut und kam kaum mehr aus der eigenen Abwehr heraus. Die Abwehr schwamm nun bei nahezu jedem Angriff der van Gaal-Elf. Schäfer verhinderte gegen Gomez nach Vorlage des eingewechselten Klose die erneute Führung des Rekordmeisters (77.).
Nürnberg wehrte sich nach Kräften und mit Befreiungsschlägen gegen die Angriffswellen der Bayern. Schäfer parierte nochmals gegen Gomez (83.), Müller konnte Wolfs Patzer in der Nachspielzeit nicht nutzen - dann war Schluss. Durch den Punktgewinn zogen die Franken mit Hannover gleich und liegen nur auf Grund der schlechteren Tordifferenz weiterhin auf Rang 17.
Der 1. FC Nürnberg gastiert am nächsten Spieltag am Samstag beim VfL Bochum, der FC Bayern begrüßt tags darauf den Hamburger SV zum Nord-Süd-Derby in der Allianz Arena.